Nach Rapper-Skandal: Klaus Voormann hat keine Lust mehr auf seinen Echo

Mit Farid Bang und Kollegah wurden beim Echo zwei Musiker geehrt, die mit antisemitischen Klischees zu provozieren versuchten. Für den fünften Beatle untragbar. Er gab nun seinen Preis zurück.

Nach dem Notos-Quartett („Nachwuchskünstler des Jahres“) hat nun der nächste Künstler seinen Echo wegen der anhaltenden Kritik am Auftritt und der Preiswürdigung Farid Bangs und Kollegahs zurückgegeben. KLaus Voormann, der am vergangenen Donnerstag den echo für sein Lebenswerk erhielt, will mit dem Musikpreis nichts mehr zu tun haben.

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„Was sich für mich als Geschenk anlässlich meines 80. Geburtstags anfühlte, entpuppt sich nun als große Enttäuschung“, sagte Voormann am Montag und reihte sich damit in die Riege der Kritiker ein, die enttäuscht darüber sind, dass die beiden Rüpel-Rapper im Saal sogar die Möglichkeit bekamen, sich über Gegenstimmen lustig zu machen.

Unverständnis für Echo-Ethikrat

Voormann sagte allerdings, er habe sich die Rückgabe seiner Trophäe sehr gut überlegt und sich deshalb auch mit den Texten des umstrittenen Albums („Jung, Brutal, Gutaussehend 3“) der beiden Musiker beschäftigt.

„Provokation ist erlaubt und manchmal sogar notwendig, um Denkanstöße zu geben“, so der Musiker, der wegen seiner Arbeit und Freundschaft mit den Fab Four auch als fünfter Beatle bezeichnet wird. Aber die Grenze zu menschenverachtenden, frauenfeindlichen, rassistischen, antisemitischen und gewaltverherrlichenden Äußerungen und Taten dürfe nicht überschritten werden. „Was muss passieren, dass ein Echo-Ethikrat Konsequenzen ergreift und eine Nominierung trotz Megaumsätzen eines Albums aus ethischen Gründen ablehnt?“

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