Leonard Cohen: Nachlass lehnt „ausdrücklich“ ab, dass „Hallelujah“ für Trump gespielt wird

Die Republikanische Partei wollte bei ihrem Parteitag Leonard Cohens „Hallelujah“ spielen. Dessen Nachlass lehnte dies bestimmt ab – doch davon ließ sich die Partei Donald Trumps nicht aufhalten.

Alle vier Jahre kommt die amerikanische Republikanische Partei zusammen, um bei der Republican National Convention die Kandidaten zur Präsidentschaftswahl zu nominieren. Im Laufe der Veranstaltung wurde zweimal Leonard Cohens „Hallelujah“ gespielt – und das, obwohl diese Verwendung nicht autorisiert war.

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Am Donnerstag (27. August) ertönte das Lied gleich doppelt während eines Feuerwerks, das nach einer Rede des US-Präsidenten Donald Trump abgefeuert wurde. Wie der Nachlass des verstorbenen Sängers nun berichtete, hätten sie „ausdrücklich abgelehnt“, dass dessen Songs bei der Veranstaltung verwendet werden.

Cohen-Nachlass ist „überrascht und bestürzt“

Nachlassanwältin Michelle L. Rice veröffentlichte am Freitag (28. August) eine Erklärung gegenüber „Pitchfork“, in der sie sich „überrascht und bestürzt“ über zur nicht autorisierten Verwendung des Liedes äußerte.

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„Wir sind überrascht und bestürzt, dass der RNC trotzdem fortfährt, mit dem Wissen, dass der Cohen-Nachlass den Antrag auf Nutzung des Songs und ihren ziemlich dreisten Versuch, ‚Hallelujah‘, eines der wichtigsten Lieder im Cohen-Liederkatalog, zu politisieren und auf so ungeheuerliche Weise auszunutzen, ausdrücklich abgelehnt hat.“

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„Hätte der RNC einen anderen Song angefragt, ‚You Want it Darker‘, für den Leonard 2017 einen posthumen Grammy gewonnen hat, hätten wir die Genehmigung dieses Tracks in Betracht gezogen“, heißt es weiter, in wohl zynischer Absicht. Auch von Seiten des Verlagshauses von Cohen, Sony/ATV Music Publishing, kam ein missbilligendes Statement. So erzählte Vorsitzender Brian J. Monaco gegenüber „Pitchfork“: „Am Vorabend des Finales des Kongresses nahmen Vertreter des Republikanischen Nationalkomitee Kontakt mit uns auf, um die Erlaubnis für eine Live-Aufführung von Leonard Cohnes ‚Hallelujah‘ zu erhalten. Wir lehnten ihren Antrag ab.“

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