Musikwelt nimmt Abschied von Ruth Bader Ginsburg – „Sie war ein politischer Rockstar“

Richterin Ruth Bader Ginsburg ist am Freitag (18. September), im Alter von 87 Jahren an Krebs gestorben. Sie prägte als linksliberale Politik-Ikone die USA und hinterlässt eine gewaltige Lücke.

Ruth Bader Ginsburg, Richterin am Obersten Gerichtshof und lebenslange Verfechterin der Frauenrechte, war ein Beispiel für Menschen auf der ganzen Welt. Ihr Tod am Freitag, den 18. September, löste bei vielen große Bestürzung aus. Ginsburg starb an den Folgen ihres Bauchspeicheldrüsenkrebses, sie war 87 Jahre alt. Unter ihren Bewunderern befinden sich auch zahlreiche Prominente, die der berühmten Juristin nun noch einmal öffentlich Respekt und Dankbarkeit zollen und die Trauer über ihren Tod ausdrücken.

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Ginsburg war die älteste Richterin am Obersten Gerichtshof und die zweite Frau, die dem Gericht angehörte. Sie wurde 1993 vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton zur Richterin am Supreme Court ernannt und war in den letzten Jahren das ranghöchste Mitglied des liberalen Flügels des Gerichts. In der Bevölkerung war sie unter anderem wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte und ihre fortschrittliche Geisteshaltung beliebt.

Stevie Nicks verfasst Hommage an Ginsburg

Schon in den ersten Stunden nach Bekanntgabe ihres Todes versammelten sich die Posts von Menschen unterschiedlichster Zeitzonen zu einer Art virtuellen Abschiedszeremonie. Darunter befand sich auch ein Statement der Sängerin Stevie Nicks. Kurz nach der Todesnachricht hatte sie bereits eine Hommage an die legendäre Richterin verfasst.

„Sie war meine Heldin“, beginnt Nicks. „Sie kämpfte für mich und alle Frauen. Ich fühle mich heute ähnlich wie in der Nacht, als meine eigene Mutter starb. Ich fühle mich, als hätte mir jemand in den Bauch geschlagen. Meine Tränen haben nicht aufgehört, seit ein Freund in mein Zimmer kam und sagte: ‚Stevie, Ruth ist gestorben“, schreibt die Sängerin und merkt an, dass es überflüssig sei, den Nachnamen zu nennen. Der Vorname reichte, um direkt zu wissen, um wen es geht.

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Nicks weiht Ginsburg in die „Rock and Roll Hall of Fame of Life“ ein

Neben Ginsburgs Tod bedauert Nicks auch die verpasste Gelegenheit, ihr Vorbild zu treffen. „Ich glaubte so sehr daran, dass sie noch ein paar Jahre leben würde. Ich wollte sie kennenlernen. Ich wollte ihre Hand halten und ihr eine riesige Umarmung schenken und ihr für alles danken, was sie für die Frauen getan hatte, und für alles, was sie weiterhin tun würde.“

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Stattdessen erweist Nicks der feministischen Vorreiterin, die sie als „politischen Rockstar“ bezeichnet, eine letzte Ehre der besonderen Art. „Als erste Frau, die zweimal in die Rock and Roll Hall of Fame eingeweiht wurde, im Vergleich zu 22 Männern, die zweimal eingeweiht wurden, weihe ich, Stevie Nicks, Ruth Bader Ginsburg in die Rock and Roll Hall of Fame of Life ein.“

Nicks beendet ihre Würdigung mit den Worten: „Sie war unser Mädchen, unsere Vorkämpferin, unser bestes Beispiel. Sie war Ruth.“

Ginsburg war nach Sandra Day O’Connor die zweite Frau, die dem Obersten Gerichtshof angehörte. Nachdem O’Connor 2006 in den Ruhestand ging, war Ginsburg bis 2009, als Sonia Sotomayor dem Gericht beitrat, die einzige weibliche Juristin.

Jennifer Lopez: „Ich hing an jedem Wort von ihr“

Im Gegensatz zu Nicks hatte Jennifer Lopez die Ehre, Ginsburg persönlich zu treffen. Auf Instagram teilte sie nun ein Foto von der Begegnung und schrieb: „Sie war eine wahre Verfechterin der Gleichstellung der Geschlechter und eine starke Frau, zu der ich und alle kleinen Mädchen der Welt aufschauen konnten.“ Lopez berichtet zudem, dass Bader Ginsburg eine Person sei, der man seine volle Aufmerksamkeit schenken wollte: „Als ich sie traf, hing ich an jedem Wort von ihr.“

https://www.instagram.com/p/CFTL9vzJ5Xg/?utm_source=ig_embed

 

Dolly Parton: „Selbst die Größten schauten zu ihr auf“

Auch aus der Country-Ecke ertönen Stimmen, die Ginsburgs Andenken ehren. Dolly Parton teilte am Samstag ein Foto der Richterin und schrieb dazu in einem poetischen Statement: „Sie war von kleiner Statur, aber selbst die Größten schauten zu ihr auf. Ihre Stimme war leise, aber ihre Botschaft erklang laut und deutlich und wird für immer nachhallen.“

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Ginsburg selbst erlebte Sexismus während ihrer gesamten Karriere, sowohl auf der persönlichen als auch auf der gesetzlichen Ebene. Bevor sie vor den Obersten Gerichtshof kam, setzte sie sich als Direktorin des Frauenrechtsprojekts der ACLU vehement gegen Geschlechterdiskriminierung ein.

Während Parton in der Vergangenheit zögerte, sich selbst als Feministin zu bezeichnen, hat sie in den letzten Jahren ihre Stimme immer lauter für Frauenrechte eingesetzt, auch in Liedern wie „9 to 5“. „Ich denke, wir alle sollten mit Respekt behandelt werden, und wenn wir gute Arbeit leisten, sollten wir dafür bezahlt werden“, sagte sie 2019 zu CBS.

https://www.instagram.com/p/CFVH2-Glhw_/?utm_source=ig_embed

Maren Morris drückt ihre Bestürzung aus – nicht nur über die Todesnachricht

Auch Country-Künstlerin Trisha Yearwood drückt ihre Bestürzung über den Tod der Richterin aus: „Ich bin am Boden zerstört. RIP RBG. Macht, Anmut, Führung, Stärke“, twitterte sie. Maren Morris nannte sie „die O.G. von Recht und Ordnung“. Doch sie kritisierte auch jene „Heuchler“ die Ginsburgs Tod feierten, weil Trump nun vor der Wahl im November einen neuen Kandidaten für den Obersten Gerichtshof durchdrücken könne.

„Ich sehe die Menschen mit ‚Ich liebe Jesus‘ in ihrem Profilen, die sich über ihren Tod freuen“, schrieb Morris. „Nehmt morgen die Kreuze und Bibeln aus eurem Haus und werft sie bei Goodwill ab, damit jemand, der es mehr verdient, sie benutzen kann.“

In den Tagen vor ihrem Tod soll Ginsburg ihrer Enkelin gesagt haben: „Mein sehnlichster Wunsch ist es, dass ich nicht in meinem Amt ersetzt werde, bis ein neuer Präsident eingesetzt wird.“

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Felicity Jones: „Sie war eine Pionierin und gab uns Hoffnung“

Schon zu Lebzeiten wurde Ginsburg mit einer eigenen Filmographie geehrt. „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ (Originaltitel: „On the Basis of Sex“) aus dem Jahr 2018 zeichnet den Lebensweg der Richterin nach und zeigt, wie sie ihren Kampf für Gleichberechtigung beginnt. Verkörpert wird sie in dem Film von Felicity Jones, die nicht nur durch ihre Rolle, sondern auch von Ginsburg selbst viel gelernt hat.

„Sie gab uns Hoffnung“, so die Schauspielerin. „Sie stand für Integrität und Gerechtigkeit. Sie wird nicht nur als Leuchtturm in diesen schwierigen Zeiten vermisst werden, sondern auch wegen ihres messerscharfen Witzes und ihrer außergewöhnlichen Menschlichkeit. Sie hat uns allen so viel beigebracht.“

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Unter anderem habe Ginsburg gezeigt, wie wichtig es ist, entschieden gegen Ungerechtigkeiten vorzugehen: „Sie ist jemand, der sich gegen Ungerechtigkeit gewehrt hat. Und jemand, der die Ungerechtigkeit definitiv verstanden hat, weil sie sie selbst durchgemacht hat. Und sie hat sich den Ärger, den sie empfand, auf unglaublich produktive Weise zunutze gemacht hat. Damit gibt sie uns die Hoffnung gibt, dass Veränderung geschehen kann“, sagte Jones gegenüber „Yahoo! Entertainment“. „Ich habe das Gefühl, dass sie eine Pionierin ist!“

Kate McKinnon: „Eine Kriegerin für die Gerechtigkeit“

Auch Kate McKinnon bezeichnet es als eine Ehre, dass sie Ginsburg in der „Saturday Night Live“-Show spielen durfte. „Für so viele von uns war Richterin Ginsburg eine Superheldin im wirklichen Leben. Ein Leuchtfeuer der Hoffnung, eine Kriegerin für die Gerechtigkeit, eine Kreuzritterin, die immer wieder die Lage rettete.“

Die Schauspielerin denkt gerne an ihre Auftritte als Ginsburg zurück: „Es war eine tiefe Freude, sie zu spielen. Ich konnte immer die überwältigende Liebe und Dankbarkeit spüren, die das Publikum für sie empfand. Es war mitunter die größte Ehre meines Lebens, Richterin Ginsburg zu treffen, ihr die Hand zu schütteln und ihr für ihren lebenslangen Dienst an diesem Land zu danken.“

Ruth Bader Ginsburg war Wegbereiterin und Vorkämpferin und der Weg ist nicht zuende, der Kampf geht weiter

Auch Moderator Ryan Seacrest zollt Ginsburg Respekt für ihren Lebensweg und ihren Kampf für Gerechtigkeit. Er bezeichnet sie als „eine Vorkämpferin und Wegbereiterin für Frauenrechte, die nie aufgehört hat, sich für die Gleichstellung der Geschlechter und die allgemeinen Menschenrechte einzusetzen.“

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Viele, darunter auch Schauspielerin Priyanka Chopra Jonas, teilen in diesen Tagen ein berühmtes Zitat der Richterin. Es drückt aus, warum Frauen nach Macht streben sollen und warum ihnen diese Macht auch gegeben werden muss: „Wenn Frauen Macht erlangen, werden die Barrieren fallen. Wenn die Gesellschaft sieht, was Frauen tun können, wenn Frauen sehen, was Frauen tun können, wird es da draußen mehr Frauen geben, die Dinge tun, und wir werden alle besser dran sein.“

Schauspielerin Kerry Washington teilt zum Tod Ginsburgs eine Nachricht, die in die Zukunft weist. „Ihre Ruhe ist verdient“, schreibt sie auf Twitter. „Jetzt sind wir an der Reihe, zu kämpfen“.

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Vor dem Gebäude des Supreme Courts versammelten sich nach der Meldung von Ginsburgs Tod schnell viele Hundert Menschen, um das Leben und Wirken der angesehen Verfassungsrichterin zu würdigen. Die Flaggen am Gerichtsgebäude und auch am Weißen Haus wurden auf halbmast gesetzt.

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