Musikwirtschaft erfreut über Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung

Die zentralen Verbände der Musikwirtschaft und die Verwertungsgesellschaften GEMA und GVL begrüßen das Konjunkturpaket zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Corona-Folgen. Es gibt aber auch kritische Fragen.

Die Musikwelt leidet seit dem Corona-Shutdown schon deswegen, weil Konzerte nicht stattfinden können und lange Zeit auch alle Möglichkeiten, Musik zu produzieren oder zu veräußern, wegfielen. Nun ist etwas Hoffnung in Sicht, weil die Wirtschaft langsam wieder anläuft und die Bundesregierung ein Konjunkturpaket beschlossen hat, das auch dem Musikbusiness zugute kommen wird.

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„Einige Teilbereiche der Musikbranche werden von den vielzähligen und umfangreichen Maßnahmen für den Mittelstand profitieren“, heißt es in einem gemeinsamen Statement der zentralen Verbände der Musikwirtschaft und der Verwertungsgesellschaften GEMA und GVL. „Grundsätzlich erfreulich ist außerdem, dass der Kulturbereich darüber hinaus in einem eigenen Maßnahmenprogramm adressiert ist, wodurch – neben den umfassenden finanziellen Hilfeleistungen – die besondere gesellschaftliche Rolle der Kultur gewürdigt wird.“

Wer wird in dem Kultur-Konjunkturpaket angesprochen?

Für die Stärkung der „Kulturinfrastruktur“ seien in dem Gesamtpaket knapp 1 Milliarde Euro vorgesehen. Die Musikwirtschaftsverbände prüfen nun nach eigenen Angaben, wie und in welchem Umfang ihre Einzelbranchen das Programmangebot in Anspruch nehmen können und wie man schnellstmöglich zur „Normalität“ zurückkehren könne.

Zusätzlich sei nun aber zu prüfen, welche Voraussetzungen an die Vergabe von Überbrückungshilfen geknüpft werden und ob sie die zu erwartenden negativen Effekte der Krise im Folgejahr abwenden können. Man sei darüber hinaus allerdings irritiert, dass einige Sektoren der Musikbranche in dem Maßnahmenbündel mit dem Titel „Neustart Kultur“ erwähnt werden, andere aber nicht.

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„Dies ist eine verpasste Chance, die komplexen Wertschöpfungsketten der Branche zu adressieren und sie mit kultureller wie wirtschaftlicher Weitsicht im Bewusstsein zu verankern“, heißt es in der Pressemitteilung.

„Die Spitzenverbände der Musikwirtschaft haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mehrfach auf die enge wirtschaftliche Verzahnung aller Einzelbranchen miteinander und deren Abhängigkeit voneinander hingewiesen (…). Damit ein „Neustart“ für die Kultur in Deutschland wirkungsvoll und nachhaltig gelingen kann, muss ein Konjunkturpaket nach Auffassung der Verbände diese inhaltlichen wie zeitlichen Wirkungszusammenhänge und die zwingende wirtschaftliche Verkettung der Teilbranchen reflektieren.“

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So stünden in der Musikwirtschaft viele Protagonisten und Betriebe in einem Zusammenhang, so dass bei einem großflächigen Ausfall einzelner oder mehrerer Teile mit einem weit größeren wirtschaftlichen Schaden gerechnet werden müsse. Hier sei mehr Weitsicht gefragt, um die vielen existenzgefährdeten Arbeitnehmer und Freischaffenden zu schützen.

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