New-Orleans-Jazzlegende Ellis Marsalis Jr. an den Folgen des Coronavirus gestorben

Ein weiterer herber Verlust für die Jazzwelt: Ellis Marsalis Jr., New-Orleans-Legende und Oberhaupt der Marsalis-Musikerdynastie, ist an den Folgen einer COVID-19-Infektion gestorben.

New Orleans und die Marsalis-Jazzdynastie trauern um ihren Patriarchen: Der Jazzpianist Ellis Marsalis Jr. ist im Alter von 85 Jahren an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Marsalis wurde am 28. März 2020 ins Krankenhaus eingeliefert, am 1. April verstarb er an den Komplikationen der Infektion. Das berichtet unter anderem das US-amerikanische Magazin „Billboard“.

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Statement von Sohn Wynton Marsalis

Marsalis war das Oberhaupt einer berühmten Musikerfamilie: Vier seiner sechs Söhne traten in seine Fußstapfen und wurden Jazzmusiker. Besonders zwei seiner Kinder feiern große Erfolge: Wynton Marsalis gilt als einer der einflussreichsten Jazztrompeter unserer Zeit, Branford Marsalis ist ein weltbekannter Saxofonist und Komponist. „Mein Vater war as Musiker und Lehrer ein Gigant, aber er war ein noch großartigerer Vater“, erklärte Branford Marsalis in einem Statement. „Er gab alles, was er hatte dafür, dass wir die Besten wurden, die wir werden hätten können“.

Ellis und Wynton Marsalis nach einem Auftritt im legendären New Yorker Jazzclub Blue Note im Jahr 1990.

Der Prototyp von New Orleans Jazz

Auf Twitter zollte ihm auch die Bürgermeisterin seiner Heimatstadt New Orleans Tribut. „Ellis Marsalis war eine Legende. Er war der Prototyp von dem, was wir meinen, wenn wir von New Orleans Jazz sprechen. Die Liebe und die Gebete unserer Leute sind bei seiner Familie und all jenen, deren Leben er berührte“, erklärte LaToya Cantrell.

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Wichtige Rolle in der Musikszene von New Orleans

Ellis Marsalis Jr. wurde am 14. November 1934 in New Orleans im US-amerikanischen Bundesstaat Lousianna geboren. Er spielte zunächst Klarinette, ehe er sich dem Klavierspiel widmete. Marsalis arbeitete unter anderem mit Ornette Coleman und Cannonball Adderley und spielte neben seiner Karriere als Musiker auch als Musiklehrer eine wichtige Rolle in der Jazzszene von New Orleans. Er unterrichtete unterrichtete an der University of New Orleans, dem New Orleans Center for Creative Arts und der Xavier University of Louisianna und bildete ganze Generationen von Musikern aus. Zu seinen Schülern zählten unter anderem der Sänger, Pianist und Komponist Harry Connick Jr. sowie die Trompeter Terence Blanchard und Nicholas Payton – sowie seine sechs Söhne Branford, Wynton, Ellis III, Delfeayo, Mboya Kenyatta und Jason Marsalis.

Jack Vartoogian Getty Images
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