Olympische Spiele: Diese Songs hören die Stars in Paris vor dem Wettkampf
Beruhigung der Nerven, Energielevel hochfahren, den Lauf durchziehen. Musik wird zum Kopfdoping im Sport. Hier kommen die Song-Tipps der Stars.
An diesem Dienstag (7. August) gehen bei den Olympischen Spielen in Paris die Skateboarding-Wettbewerbe weiter. Am 9. und 10. August folgt mit Breakdance in der Arena auf dem Place de La Concorde ein weiterer Pop-affiner Wettbewerb. Einst bei New Yorker Blockparties in der Old School des Rap entstanden, werden nun ganz offiziell Medaillen vergeben. Eine neunköpfige Jury bewertet die Tänzer und Tänzerinnen ähnlich wie beim Eiskunstlaufen nach fünf Kriterien: „Musikalität“ steht dabei ganz oben auf der Agenda.
Doch auch jenseits dieser Trend-Disziplinen spielt Musik im Sport eine immer größere Rolle. Der Londoner Professor Costas Karageorghis beschäftigt sich seit Jahren mit den psychologischen und neurophysiologischen Auswirkungen der Sounds.
„Manchmal hat die Musik bei Sportarten, bei denen es um alles geht, nicht die Funktion, uns aufzumuntern, sondern es geht um Beruhigung der Athleten. Sie sollen sich in optimalen psychologischen Zustand versetzen können“, sagte er dem kanadischen TV-Sender „CBC“. Elemente wie Tempo, Synkopen, Textinhalte und emotionale Botschaften spielen ein wichtige Rolle, wie sich Musik auf das Gehirn auswirkt. Der optimale Zustand für die sportliche Leistung ist für jeden Athleten einzigartig. Musik wirkt dabei wie eine Art Spickzettel, der den Athleten dabei hilft, diesen Zustand abzurufen.
„Aufmunterungssongs“: Von The Cardigans über Justin Bieber und SZA bis hin zu Creed
Die US-Skaterin Minna Stets etwa benennt im „Self“-Magazin etwa keinen Punkrock oder HipHop, sondern die Pop-Hymne „My Favorite Game“ von den Cardigans: „Ich mag es wirklich, zu diesem Song zu skaten, es macht eine Menge Spaß. Wahrscheinlich der schnellste und kickende Song, den ich in Playlist habe. Ich spiele ich ihn oft, wenn ich im Park trainiere. Ich höre ihn gerne in der Mitte der Session, weil er mir hilft, meine Energie zu steigern. Normalerweise spiele ich langsame Musik, und ich wünschte, ich hätte mehr solcher Songs für die Geschwindigkeit. Beim Skaten bin ich ziemlich schnell unterwegs, und dieser Song kann mir helfen, schneller zu werden und einen Lauf durchzuziehen“.
Die 17-jährige Berliner Lilly Stoephasius wiederum brettert mit dem 1980er-Underground-Klopper „Mystery“ von der Wipers durch die Halfpipe.
Die Stars des Team USA haben ihre Wettkampf- und „Pump-Up“-Songs dem „People“-Magazin verraten: Taryn Kloth und Kirsten Nuss (Beachvolleyball) schwören auf „Defying Gravity“ aus dem Broadway-Musical „Wicked“.
Die beiden sind nicht nur auf dem Volleyballfeld ein perfektes Team, sondern auch im echten Leben Mitbewohnerinnen. Sie teilen auch eine Playlist und ein Set AirPods, bevor sie zum Wettkampf antreten. Kloth bekommt den linken AirPod und Nuss den rechten, und die zwei wärmen sich mit „wirkmächtigen“ und „aufregenden“ Songs auf, sagt Kloth. „Es kann Country sein, es kann ein Musical sein, es kann Rap sein“, erklärt sie. „Dieser hier ist ein Aufmunterungssong.“
Anna Hall (Siebenkampf) wählt „Baby“ von Justin Bieber
Halls Routine am Wettkampftag besteht darin, sich in ihrem Hotel mit Musik vorzubereiten. Die 23-jährige Athletin sagt, ihr Musikgeschmack reiche von Taylor Swift bis Justin Bieber: „Ich höre ‚Baby‘, auch wenn ich dabei sehr ernst und verschlossen aussehe, was lustig ist.“
Jasmine Moore (Dreisprung und Weitsprung) wählt „No Role Modelz“ von J. Cole
Leichtathletik-Star Moore, die am 3. August Bronze im Dreisprung für die USA gewann, kommt mit einer Vielzahl von Künstlern in Schwung – darunter auch ihr Favorit J. Cole. „Es ist eine Mischung aus allem. Ich mag J. Cole. J. Cole ist mein Favorit. Meine Nummer Eins“, sagt die 23-jährige. „Manchmal Country, manchmal Gospel. Ich liebe Morgan Wallen, BigXthaPlug. Ich höre ihn sehr oft. Es ist also wirklich eine ziemliche Bandbreite.“
US-Rudermannschaft der Männer: „My Sacrifice“ von Creed
Der 2001-Hit von Creed steht schon seit langem auf dem Programm, wie nebenbei“, sagt Nick Mead. Dennoch wurde er schließlich zu einer Hymne für ihn und seine Teamkollegen. Die Crew gewann vergangene Woche die erste Goldmedaille der USA im Vierer der Männer seit 1960. Bei ihnen steht auch „Higher“ von Creed fix in der Rotation.
Schwimmer Ryan Held wählt „Pink Skies“ von Zach Bryan
Held, der mit der 4×100-Meter-Freistilstaffel der Männer Gold gewann, bevorzugt vor dem Wettkampf ruhigere Melodien. Der Song aus Bryans aktuellem Album „The Great American Bar Scene“ passt da perfekt.
CJ Nickolas (Taekwondo) verpasst seine Wettkämpfe mit „Snooze“ von SZA
„Ich habe 30 Minuten lang hintereinander `Snooze‘ von SZA laufen lassen“, sagt Nickolas, der am 7. August in Paris auf die Arena muss. „Ich bin einfach um den Ring herumgelaufen. Normalerweise heize ich mein Publikum bei den Kämpfen an. Sie haben alle nur darauf gewartet, dass mein Kampf beginnt, und ich habe stattdessen nur gesungen.“