Oscar 2023: Wieviel Musik steckt im wichtigsten Filmpreis der Welt?

„Elvis“ von Baz Luhmann geht mit acht Nominierungen ins Rennen. „Tár“ spielt die Klassikkarte. Und Rihanna und David Byrne können auf die Song-Kategorien schielen

Aufgalopp zu Verleihung der 95. Oscars, die am Sonntagabend (Central Pacific Time) des 12. März in Los Angeles stattfinden. Die L.A.-Lokalpresse berichtet bereits über all die fleißigen Handwerker, die rund um das „Dolby Theatre“ am Hollywood Boulevard und in den anderen Locations herumwerkeln, wo ebenfalls glamouröse Oscar(-Neben-)Events stattfinden.

Mit Ausnahme der Corona-limitierten Oscar-Verleihung 2021 ist das „Dolby Theatre“ seit 2002 „the place to be“ in der internationalen Filmszene. Neuerdings ist der klassische Ballroom vielsagend in „Ovation Hollywood“ umgetauft worden.

Wirft man wiederum einen Blick in die Fachpresse, können sich nicht wenige Kritiker auf „Everything Everywhere All At Once“ als „Besten Film“ einigen. Der Angriff aus dem Multiversum auf die schnöde Realität als Co-Regiearbeit von Daniel Kwan und Daniel Scheinert, versammelt einige Nominierungen, darunter auch ein Awards für den Soundtrack.

Mit Außenseiter-Chancen wird das WK-Eins-Drama „All Quiet On The Western Front“ taxiert, das bereits bei den britischen BAFTA-Awards am 19. Februar abräumen konnte.

Den aktuellen Dauerboom der Popgeschichte aufarbeitenden Biopics repräsentiert zweifellos „Elvis“ von Baz Luhmann, der sich auf die Aufstiegsphase des „King“ konzentriert. Jung-Elvis-Darsteller Austin Butler gilt in Insider-Kreisen als Schattenanwärter für die Kategorie „Bester Hauptdarsteller“. Das wäre ein bemerkenswerter Fame-Aufstieg des langjährigen US-Serien-Darstellers.

Bereits bei den „Golden Globe“-Awards 2023 ist „Elvis“ als „Bestes Filmdrama“ nominiert worden. Regisseur Luhrmann wurde beim „Globe“ als „Bester Regisseur“, Austin Butler als „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. Bei den anstehenden Oscars gibt es insgesamt acht Nominierungen für die amerikanische Rock’n’Roll-Saga. Man sollte darüber hinaus nicht das Momentum unterschätzen, dass Elvis-Tochter Lisa Marie Presley unlängst verstorben ist. Ein Gefühl für Retro-Zeitgeschichte – das könnte bei den stimmberechtigen „Academy“-Mitgliedern letztlich auf die Butler-Rolle einzahlen.

Die große Oscar-Prognose:

Ebenfalls in den Höhen und Tiefen der Musik spielt der Dirigentinnen-Film „„Tár“ mit Cate Blanchett. Somit das weite Feld der Klassischen Musik beackernd, steht Todd Fields psychologisches Drama über den Aufstieg und Fall einer lesbischen Dirigentin steht mit sechs Nominierungen in der Agenda.

Bei den nominierten Oscar-Filmsongs (zugegeben; im Segment der Nebenkategorien) glitzert „Hold My Hand“ von Lady Gaga, geschrieben gemeinsam mit Bloodpop aus dem Düsenjäger-Remake „Top Gun: Maverick“ – der Mainstream-gerecht noch fünf weitere Nominierungen auf sich vereinigen konnte.

Ebenfalls auf der Bling-Bling-Liste der Nominierten: Superbowl-Abräumerin Rihanna, hier mit „Lift Me Up“ aus dem Marvel-Actionstreifen „Black Panther: Wakanda Forever“.

Gelistet ist auch die Kurzgeschichten-Saga „Tell It Like A Woman“. US-Komponistin Diane Warren heimst für ihren Titelsong „Applause“, performt von Sängerin und Schauspielerin Sofia Carson, ihre 14. Oscar-Nominierung ein. Vielleicht klappt es ja diesmal mit einer Trophäe.

Zum Ende schließt sich bei den Musik-Oscars noch einmal der Kreis zur Großproduktion „Everything Everywhere All At Once“. Hier hat Soundtüftler und Talking-Heads-Gründer David Byrne, gemeinsam mit Son Lux und Mitski den Atmo-Track „This Is A Life“ eingespielt. Vielleicht kann sich Byrne ja bald den zweiten Oscar auf den Kaminsims stellen, nach seinem Score-Oscar für „Der letzte Kaiser“ 1988.

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