Polizei fahndet europaweit nach Gangsta-Rapper Xatar

Der Rapper soll in die blutige Schießerei vor einer Bar in der Kölner Innenstadt verwickelt sein – Grund ist vermutlich der lange schwelende Streit mit Rap-Rivale KC Rebell

Von Giwar Hajabi alias Xatar fehlt jede Spur. Die Polizei fahndet europaweit nach dem Rapper, dem laut Berichten eine Beteiligung an versuchtem Totschlag vorgeworfen wird. Xatar war  vergangenen Montag in eine blutige Schießerei im Belgischen Viertel in der Kölner Innenstadt verwickelt.

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Dabei war ein 34-Jähriger mit einem Messer oder einer Axt angegriffen und durch mehrere Schüsse schwer verletzt worden. Mit einem Schädelbruch wurde das Opfer ins Krankenhaus eingeliefert. Am Tatort in der Flandrischen Straße waren mehrere Patronenhülsen gefunden worden. Das Opfer der Attacke steht womöglich mit Xatars Erz-Rivalen, dem Rapper KC Rebell, in Verbindung. Nach dem Streit war der Verletzte mit seinem Wagen geflüchtet, wurde aber wenig später von der Polizei angehalten, weil einer Streife die zerschnittenen Reifen und die zerschlagene Windschutzscheibe aufgefallen war.

Angeblich in Dubai

Bereits seit Samstag werden Xatars Bodyguard, der derzeit noch auf Bewährung frei sein soll, sowie dessen Bruder gesucht. Beide stehen ebenfalls wegen Beteiligung an versuchtem Totschlag auf der Fahndungsliste der Polizei. Das Opfer konnte mittlerweile zu der Tatnacht befragt werden. Weitere Hinweise erhofft sich die Polizei von Zeugen. Am 19. August veröffentlichte Xatar ein Foto auf seiner Facebook-Seite, das ihn in einem Boot zeigt und angeblich in Dubai aufgenommen wurde.

Giwar Hajabi alias Xatar ist mehrfach vorbestraft. Wegen Körperverletzung wurde er bereits zwei Mal verurteilt: Weil er in Bonn einen Barkeeper niederschlug, musste er eine Geldstrafe in Höhe von 3.750 Euro zahlen. Bei einem Besuch der Playboy Mansion 2009 in Los Angeles schlug er einer Frau ins Gesicht und brach ihr die Nase. Daraufhin wurde er verhaftet und ins L.A. Pacific County Jail eingeliefert, jedoch gegen eine Kaution von 50.000 US-Dollar freigelassen.

Weil Xatar den Raubüberfall eines Goldtransportes organisierte und mit drei Mittätern Gold im Wert von etwa 1,7 Millionen Euro erbeutete, musste Xatar 2011 für acht Jahre in Haft, wurde jedoch nach drei Jahren frühzeitig entlassen.

Außerdem wurde er von 2005 bis 2007 wegen Verdachts auf Drogenhandel per Haftbefehl gesucht.

Die Bundensprüfstelle für jugendgefährdende Medien stufte sein Album „Alles oder nix“ als jugendgefährdend und gewaltverherrlichend ein.

Mittlerweile kommentierte auch der Satiriker Jan Böhmermann das Geschehen. Mit ihm steht Xatar ohnehin auf Kriegsfuß. Böhmermanns YouTube-Hit „Ich hab Polizei“ fand der Gangsta-Rapper gar nicht komisch – ebenso wie Böhmermanns Seitenhieb auf die TV-Show „Studio Amani“ der deutsch-iranischen Komikerin Enissa Amani, woraufhin Xatar Böhmermann auf Kurdisch auf Twitter drohte: „Pass lieber auf, du Ehrenloser“.

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