
Der Regisseur Paolo Sorrentino sinniert über das Alter und steckt dafür Michael Caine und Harvey Keitel zu einem biografischen Kassensturz in ein Wellnesshotel. Der Komponist und Dirigent Fred (Caine) hat seine erfolgreiche Karriere schon vor einiger Zeit beendet und lebt mittlerweile zurückgezogen; der Regisseur Mick (Keitel) steckt mitten in den Vorbereitungen zu seinem letzten Film. Die Freunde gönnen sich eine Auszeit in einem Luxus-Spa in den Alpen und philosophieren dort über Erfolge und Vermächtnisse, über Popmusik und Prostata. Wie Statler und Waldorf sitzen sie dabei im Pool und lästern erhaben über die Schrulligkeiten der anderen Hotelgäste, doch kaum fällt ein Schatten junger Mädchenbusen auf ihre ledrig-welken Körper, beginnt die innere Vergänglichkeitsmaschinerie wieder zu rattern.
War Sorrentinos oscarprämierter Film „Die große Schönheit“ noch ein wilder, hedonistischer Rausch, schimmert bei „Ewige Jugend“ nun eher eine melancholisch-besinnliche Katerstimmung durch – statt Schampus gibt es ein Altherrengedeck. Zwar findet der Regisseur wieder perfekt komponierte und surreal angehauchte Bilder, aber die visuellen Einfälle fügen sich diesmal nicht so unbeschwert in das Geschehen ein, sondern wirken teilweise etwas bemüht. Oft trifft Poesie hier auf Plattitüden.
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