Idlewild
„Idlewild“
V2 (VÖ: 3.10.)
Die Schotten trumpfen mit ihrer soliden Beständigkeit.
Man kann sich durchaus für Idlewild entscheiden, wenn man die Wahl hat zwischen Coldplay und Snow Patrol. Auf ihrem zehnten Album erinnern sich die Schotten noch einmal an alle Phasen ihrer Karriere, um diese zusammenfließen zu lassen. Als da wären Art-Pop, Folk-Rock und ein bisschen Punk. Das Pathos haben sie mit den beiden vorgenannten Bands gemein, mit denen sie, als es noch Plattenläden gab, das Rock/PopFach dort belegten.
„Make It Happen“ verdeutlicht erneut die Einflüsse der 1995 in Edinburgh gegründeten Band, von R.E.M. über Fugazi bis Pavement, ohne dass eine innovative Note hinzugefügt worden wäre. Die Hooks sprudeln durchaus, zu einem großen Wurf fehlen allerdings die mitreißenden Refrains. Man wartet und wartet, aber die Band trottet weiter, immer knapp am Glanz vorbei, so wie der Hoffnungsbringer „I Wish I Wrote It Down“, der in Gitarrengegniedel endet. Wie sagt man dann zum Trost? Solide.
Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 10/2025.