Steinbruch :: Kurzbesprechungen
Margo Timmins (von den Cowboy Junkies) erinnert, singt sie ihre filigranen, melancholischen und verträumten Lieder. Dank einer exzellenten Begleitgruppe unter der Leitung von Bill Frisell, der mit seiner Gitarre wahre Wunder vollbringt, entpuppt sich dieses audiophü produzierte Album ab eine Visitenkarte, auf die Gabriela stolz sein kann. 4,0
„More From The William Blöke Sessions“ verspricht Herr BILLY BRAGG mit seinem Mini-Album „Blöke On Blöke“ (Cooking Vinyl/ Indigo). Und in der Tat sind diese sieben Tracks lediglich ein Nachschlag zu Braggs letztjährigem Album „William Blöke“. Neben einer weiteren Kollaboration mit Gitarrist Johnny Marr („The Boy Done Good“) finden sich hier auch die folkige Polithymne „Thatcherites* und „Sugardubby“, eine schöne Dub-Version von „Sugardaddy“. Alles aber eher für Sammler und eingeschworene Fans. 2,5
Meinen die das ernst? Mit JZ.ambeezy“ (Lip-Hot/EFA) stellen THE WIZARDS OF OOZE ihre ziemlich eigene Idee von Funk vor. Die schrägen Belgier kombinieren Falsett-Vocak ä la Curtis Mayfield mit fetten Keyboards und P-Funk-Elementen, gehen auf TripHop-Abenteuer und begeben sich mit Bläsern aufs Acid-Jazz-Glatteis. Und zwischendurch lassen sie es – immer haarscharf daneben – mit einigen Gastsängerinnen Easy-Listening-mäßig swingen. Der Eindruck beim Hören oszilliert dementsprechend zwischen beknackt und begnadet 3,0
10.000 MANIACS ohne Natalie Merchant – das kann nur bedingt gutgehen. Immerhin: Es gibt noch JLove Among The Ruins“ (Geffen/Universal), was vor allem auf das Konto von Mary Ramsey geht, die ab Merchant-Nachfolgerin singt, die Bratsche spielt und dem Sound der Maniacs einen kräftigen Folkrock-Stempel aufdrückt Assoziationen an die Britfolk-Vorgänger der 70er Jahre wie Steeleye Span oder Sandy Denny sind nicht einmal allzu abwegig. 2,0
Ein sehr sonderbares „Tribute Tb Jimi Hendrix“ legt die P-FUNK GUITAR ARMY zur akustischen Begutachtung vor (Masterplan Records). Hinter dem Namen verbergen sich verschiedene AufhahmeSessions mit unterschiedlichst begabten Musikern. Die meisten der 14 Tracks tendieren mehr in Richtung Hendtx-Ripoffdenn]imi-Tribute, indem sie seinen sattsam bekannten Stil imitieren und dabei Titel tragen wie „Purple Hazel“ oder „The Wind Cries Colors“. P-Funk-Kapitän George Clinton hatte die Finger mit drin im dubiosen Projekt, wobei er in „Reflections On Jimi“ in einem Interview seine Hendrix-Erkenntnisse verwurstet Na, wer es braucht.. 1,0
Den Bogen von recht orientalisch anmutenden Heavy-Metal-Orgien zu manischen Mantras aus dem Elektronik-8C Industrial-Lager versucht die TEA PARTY mit „Transmission“ (Spin/EMT) zu schlagen. Die drei kanadischen Sound-Derwische siedeln ihren Barock’n’Roll diesmal zwischen Led Zeppelin und Delirium an und fahren dabei gar nicht mal so schlecht Für Liebhaber von Exotik-Bombast und Düster-Romantik. 2,5
„Wyclefjean Presents The CarnivalFeaturing Refugee AUstars“mit diesem Album (Columbia/Sony) schlägt WYCLEF JEAN, der Gitarrist der Fugees, den Bogen vom urbanen HipHop der Bronx zu seinen karibischen Wurzeln auf Haiti. Wie bei den Fugees finden sich auch hier bestens bekannte Elemente wie „Guantanamera“ (mit Celia Cruz) oder „We Trying Tb Stay Alive“ (mit Grüßen von Barry, Robin und Maurice Gibb), doch am überzeugendsten ist Wydef dann, wenn er zum Schluß den haitianischen Carnival mit Compas und Kweyol feiert. 3,5
Die Schweden haben bekanntlich den Pop gepachtet, doch manchmal brennt ihnen auch richtig der Hut: TRANSPORT LE AGUE, so der nicht gerade inspirierte Name der Band, verbinden auf ihrem zweiten Album“5toffion SAowcase „(Mascot/ IRS) den Schlock-Rock der frühen 70er mit der Hardcore-Depression der späten 90er Jahre. Echt heavy, die Mischung. 2,0
Hübsch eingängig, aber arg handzahm musizieren BRIGHT BLUE GORILLA (Rosebowl). Amerikanischer, gesitteter Mainstream-Pop auf einem Münchner Label, unterhalten, ja, von einem Amerikaner. Der Assimilationsdruck erzeugt womöglich die Gefallsucht. Sie haben sich bemüht 2,0