Biographie über Ringo Starr: Allstar-Typ und Gesundheitsapostel

Eine neue Biographie, die passend zum 80. Geburtstag von Ringo Starr erschienen ist, erkundet akribisch die Zeit vor und nach den Beatles.

Ringo Starr gab sich schon als cooler Träumer, da spielte er noch bei Rory Storm and the Hurricanes. Der Übertritt zu den Beatles ließ ihn – nach unablässigen Kämpfen mit dem schwankenden Selbstbewusstsein – zum freischwebenden Flaschengeist der Hippie-Bewegung werden. Und er reifte zu einem mehr als passablen Trommler.

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Die Reflexion überließ Starr dabei gerne den anderen, auch die über sich selbst, weswegen er Memoiren stets schon deshalb verweigerte, weil ja eh die meisten Leser nur nach unbekannten Details aus der Beatles-Zeit lechzten.

Auch im Hintergrund ist vieles möglich

„Ringo Starr: Die Biographie“ von Nicola Bardola, natürlich auch eine friedlich-freundliche Verklärung, die dem Schlagzeug-Autodidakten und nach überstandener Alkoholsucht zum Gesundheitsapostel konvertierten Friedensherbeireder so einige Verweigerungshaltungen durchgehen lässt, beginnt deshalb auch konsequent mit der Zeit von 1970 bis heute (mit einer Würdigung aller Soloalben!), bevor dann ausführlich im zweiten Teil auf die im Vergleich kurze Ära mit den Beatles eingegangen wird.

Zum Erfolgskonzept des Musikers kürt der Autor, der auch schon über Lennon und Yoko Ono schrieb, Richard Starkeys rechtzeitige Selbsterkenntnis, im Studio jede musikalische Überforderung zu vermeiden und sich auch als Sänger im Kollektiv auf der Bühne nicht in den Vordergrund zu stellen.

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