Jagger kontert! „Beatles waren doch auch nur eine Bluesband“

Retourkutsche: Wenn die Rolling Stones nur eine Blues-Coverband seien, dann sind die Beatles das auch gewesen. Weil alle so mal anfingen, meint Mick Jagger.

Wir erinnern uns: Paul McCartney sagte in einem Interview aus dem Jahr 2021, dass er Rolling-Stones-Fan sei, die Band aber, im Gegensatz zu den Beatles, eine Blues-Coverband sei. Macca und Mick Jagger sind Freunde – solche Vorhaltungen hält eine Freundschaft aus, zumal die „Beatles vs. Stones“-Debatte uralt ist und mit Argumenten bislang nicht gelöst werden konnte. Für viele Musikhörer gehörte es schließlich auch irgendwann zur Sozialisation, sich zwischen beiden Bands irgendwie entscheiden zu müssen. Die Rivalität zwischen den Beatles und den Stones ist einer der großen Mythen des Rock.

Damals konterte Jagger, in dem er bei der „No Filter“-Tournee scherzhaft seine Band als „Blues-Coverband“ vorstellte; McCartney soll dabei im Publikum gesessen haben.

Nun fand sich McCartney im Aufnahmestudio ein, um beim neuen Stones-Album „Hackney Diamonds“ (VÖ: 20. Oktober 2023) mitzuarbeiten, dabei an seinem Bass zu zupfen. In einem Interview mit der „Times“ kam zur Sprache, wie der 80-jährige Stone die Sache aus heutiger Sicht einschätzt.

Er schießt mit denselben Waffen zurück, macht die Retourkutsche: „Nun, die Beatles waren auch nur eine Blues-Coverband, als sie anfingen.“ Denn: „Jede Band ist am Anfang eine Cover-Band, so ist das nun mal.“ Dann kommt Jagger auf die Bühnenanekdote von 2021 zu sprechen: „Wenn wir auf Tournee sind, sage ich gerne, dass jemand im Publikum sitzt, obwohl er es in Wirklichkeit nicht ist, um einen großen Moment zu schaffen, also sagte ich einmal: ‚Paul McCartney ist heute Abend hier. Er wird auf die Bühne kommen und einige unserer Blues-Coverstücke spielen.‘ Ich schrieb Paul eine SMS, um mich für seinen Kommentar zu bedanken, weil er mir eine Menge komisches Material geliefert hat.“ Ein Beatle als unfreiwilliger Gagschreiber.

In den vergangenen Jahren gab es immer noch einige launige Kommentare zur musikalischen Leistung der Konkurrenz. So bezeichnete Keith Richards das Beatles-Meisterwerk „Sgt. Pepper’s“ noch vor einigen Jahren als einen „Haufen Dreck“ und höhnte über die im Vergleich zu den Stones kümmerlichen Live-Qualitäten der Fab Four.

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