Rolling Stones: Warum Selenskyj ein größerer Held ist als Mick Jagger

Die Antwort darauf gibt der Stones-Boss selbst.

Kann ein Rockstar ein Held sein, einfach, weil er Sex, Drugs and Rock and Roll durchlebt und überlebt hat, trotz allem so alt geworden ist? Keine so einfach zu beantwortende Frage. Das findet auch Mick Jagger, Sänger der Rolling Stones.

Ob der Rockstar ein Held sei, wurde er in einem aktuellen Interview gefragt. Auf die sehr einfach formulierte, aber nicht unbedingt tiefgründige Frage antwortete der 80-Jährige sehr überlegt: „Der Rockstar ist doch nur eine Fußnote des klassischen Helden. Der „Rockstarheroismus“ sei Fake, so lebe man nicht. „Es ist nur eine Rolle, die Du spielst. Die echten Helden haben keine Pause, in der Literatur oder im echten Leben, etwa jemand, der im Krieg kämpfen muss.“

Dann verweist er auf den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj. „Der echte Held muss 24 Stunden am Tag auf dem Posten sein. Das ist etwas anderes“. Er sei nicht wie ein Held bei Homer – oder eben wie Selenskyj. „Jede Entscheidung, die Selenskyj fällt, ist eine Entscheidung über Leben und Tod.“ Der frage sich die ganze Woche lang, ob die Front noch halte. „Das sind Entscheidungen, vor denen wir nicht stehen. “ Jagger abschließend: „Nein. Wir sind keine Helden.“

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Manchmal muss eben eine Deadline her — das dachte sich Mick Jagger laut eigenen Angaben bei den Arbeiten zum neuen Rolling-Stones-Album „Hackney Diamonds“. Keith Richards war davon hingegen weniger überzeugt.

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Achtzehn Jahre ist es her, dass die Rolling Stones mit „A Bigger Bang“ das letzte Mal ein Studioalbum mit eigenen Songs veröffentlichten. Dass wir am 20. Oktober 2023 endlich in den Genuss eines neuen Albums kommen, haben wir  unter anderem einer Konversation zwischen Jagger und Richards zu verdanken, in der der Sänger auf Termindruck pochte – und den Valentinstag als Deadline nannte.

Richards: „Das wird nie passieren“

.„Das war nur ein Tag, den ich aus dem Hut gezaubert habe – aber jeder kann ihn sich merken. Und dann gehen wir damit auf Tournee, so wie wir es früher getan haben“, so Jagger zu „The Wall Street Journal“. Richards habe daraufhin entgegnet, dass es dazu nie kommen werde. Jagger blieb unbeirrbar. „Ich sagte: ‚Es wird vielleicht nie passieren, Keith, aber es ist ein Ziel. Wir werden eine verdammte Deadline haben. Ansonsten gehen wir einfach ins Studio, für zwei Wochen, und kommen wieder raus, und sechs Wochen später gehen wir wieder rein. Also, nein. Setzen wir uns selbst eine Frist“.

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Inspirieren ließ sich Jagger von der Arbeitsweise des 1978er-Albums „Some Girls“. „Nicht, dass man etwas übereilt“, sagt Jagger. „Aber man macht auch nicht Take 117. Man verzettelt sich nicht in Diskussionen darüber, ob dieser Song gut oder ob er es wert ist.“

Schnelle, enthusiastische Arbeitsweise

Einige der Stücke, darunter „Mess It Up“, waren bereits vor einigen Jahren entstanden. „Der Rest wurde ganz schnell gemacht“, so Jagger. Man wollte den Aufnahmen Dringlichkeit verleihen, erzählt er. „Selbst wenn es ein schöner Song ist, wenn er nicht mit Enthusiasmus gemacht wird, geht er einem nicht wirklich nahe, oder?“, so der Frontmann.

Wir berichteten zuvor:

Erst gibt es achtzehn Jahre kein neues Rolling-Stones-Album mit eigenem Material, und dann das! Geht es nach Mick Jagger, ist nach dem am 20. Oktober 2023 erscheinenden Longplayer „Hackney Diamonds“ nämlich noch nicht Schluss. Ganz im Gegenteil, wie der legendäre Frontmann jetzt in einem Interview verriet.

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Die Band habe schon einen Großteil des Materials für eine weitere Platte fertig, so der 80-Jährige gegenüber „New York Times“. Der Schlüsselsatz im Interview: „Ich glaube nicht, dass es das letzte Rolling-Stones-Album ist. Wir haben das nächste schon fast zu drei Vierteln fertig.“

Flotte Studioarbeit

Warum es im Endeffekt doch so schnell ging, sobald die Band endlich im Studio war? Jagger erklärt das folgendermaßen: „Ich sagte zu Keith: ‚Wenn wir keinen Abgabetermin haben, werden wir diese Platte nie fertigstellen‘. Also meinte ich: ‚Die Deadline ist der Valentinstag 2023. Und dann gehen wir damit auf Tour. Das ist es, was wir immer tun mussten. Weißt du, du musst ‚Exile on Main Street‘ fertigstellen, weil du eine Tournee gebucht hast“.

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Richards nennt den Aufnahmeprozess im Gespräch einen „Blitzkrieg“: „Wir haben schnell gearbeitet, aber das war die Idee“, so der Gitarrist, der lachend ergänzt: „Ich erhole mich immer noch.“

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