Rush: KI-Technologie identifizierte Mutter von Geddy Lee auf Foto von Holocaust-Überlebenden

Lees jüdische Mutter Mary Weinrib wurde einst nach Auschwitz verschleppt, 1945 wurde sie befreit.

Geddy Lee, der Sänger, Bassist und Keyboarder der Rockband Rush, konnte dank einer Gesichtserkennungstechnologie seine Mutter auf einem Foto identifizieren, das Holocaust-Überlebende zeigt. Nach dieser Entdeckung machte Lee mittels des Verfahrens sogar noch weitere Familienmitglieder ausfindig.

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„From Numbers to Names“

Daniel Patt entwickelte die KI-Technologie für das Projekt „From Numbers to Names“. Sie ermöglicht es Nutzern, Fotos ihrer Familienmitglieder hochzuladen und mit einer Datenbank abzugleichen. Darin sind die Gesichter von Tausenden anonymen Holocaust-Fotos abgespeichert.

„Ich begann mit diesem Projekt, nachdem ich 2016 das Museum für die Geschichte der polnischen Juden in Warschau, Polen, besucht hatte“, sagte Patt. „Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich möglicherweise an einem Foto eines Familienmitglieds vorbeigegangen war, ohne es zu wissen. Ich bin der Enkel von Holocaust-Überlebenden, die alle aus Polen stammen.“

Weitere Nachforschungen

Lees Mutter hieß Mary Weinrib und starb 2021 im Alter von 95 Jahren. Forscher, die für das Projekt „From Numbers to Names“ arbeiteten, konnten ein Foto von ihr verwenden, um sie zu identifizieren. Daraufhin nahmen die Mitarbeiter des Projekts Kontakt zu Lee auf, was zur Entdeckung weiterer Verwandter des Rockmusikers führte.

„Wir wandten uns an Geddy Lee von Rush mit einem Foto, von dem wir dachten, es sei seine Mutter“, so Patt. „Er konnte bestätigen, dass es sich tatsächlich um ein Foto von ihr im Displaced Persons Camp (Anmerkung der Redaktion: einer Einrichtung zur vorübergehenden Unterbringung von Vertriebenen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges) in Bergen-Belsen handelt. Geddy entdeckte dann Fotos von seiner Großmutter, seinen Onkeln, einer Tante und anderen Familienmitgliedern.“

Die Mutter des Rush-Sängers wuchs in einer jüdischen Gemeinde in Polen auf. Später wurde sie nach Auschwitz deportiert. Nach ihrer Befreiung im Jahr 1945 traf sie Morris Weinrib, in den sie sich in dem Konzentrationslager verliebt hatte, wieder und heiratete ihn. Sie wanderten nach Toronto, Kanada aus.

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