Sean „Diddy“ Combs: Wie viele Jahre Gefängnis drohen ihm jetzt?
Dem Mogul drohen bis zu 20 Jahre Haft, doch es könnte sein, dass er weniger Zeit verbüßen muss.
Nach einem siebenwöchigen Prozess wurde Sean Combs in zwei der fünf gegen ihn erhobenen Anklagepunkten für schuldig befunden, aber in einem Glücksfall für den umkämpften Mogul wurde er in den schwerwiegendsten Anklagepunkten freigesprochen. Diddy drohen dennoch bis zu 20 Jahre Gefängnis.
Das gemischte Urteil befand Combs in zwei Anklagepunkten der Beförderung zum Zwecke der Prostitution im Zusammenhang mit seiner Ex-Freundin Casandra „Cassie” Ventura und einer Ex-Freundin, die unter dem Namen „Jane” aussagte, für schuldig. Von den schwereren Anklagepunkten der organisierten Kriminalität und des Sexhandels wurde er jedoch freigesprochen.
Wäre er in allen Anklagepunkten oder auch nur in einigen der schwerwiegenderen für schuldig befunden worden, hätte Diddy mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe im Gefängnis rechnen müssen. Die Schuldsprüche wegen der beiden Prostitutionsvorwürfe könnten ihn zwar noch für einige Zeit ins Gefängnis bringen, doch rechnet man mit einer deutlich milderen Strafe.
Jeder Verstoß wird mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft. So droht Diddy technisch gesehen eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis. Die meisten Rechtsexperten gehen jedoch nicht davon aus, dass Richter Arun Subramanian eine so harte Strafe verhängen wird. Combs ist nicht vorbestraft, was zu einer milderen Strafe führen könnte. Subramanian könnte ihm auch erlauben, die Strafen für die beiden Anklagepunkte gleichzeitig zu verbüßen. Ein Termin für die Urteilsverkündung gegen Combs steht noch nicht fest.
Bleibt Sean Combs bis zur Urteilsverkündung im Gefängnis?
Dringender ist derzeit die Frage, ob Combs bis zur Urteilsverkündung in Untersuchungshaft bleibt oder gegen Kaution freigelassen wird. Nach der Urteilsverkündung stritten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung über diese Frage, wobei Subramanian voraussichtlich noch heute eine Entscheidung treffen wird.
Die Staatsanwaltschaft äußerte Bedenken, dass Combs im Falle einer Freilassung „die Anordnungen dieses Gerichts missachten könnte“. Sie verwies auf Beweise, dass der Mogul „weiterhin eine Reihe von Straftaten begangen hat“ – darunter mutmaßlicher Missbrauch und Drogenkonsum. Er wusste, dass gegen ihn Ermittlungen des Bundes liefen. Combs‘ Anwalt Marc Agnifilo drängte jedoch auf die sofortige Freilassung seines Mandanten gegen Kaution und erklärte, dieser wäre „nichts weniger als ein Narr“, wenn er gegen eine gerichtliche Anordnung verstoßen würde.