The Doors: John Densmore über seine wilden Jahre mit Jim Morrison

Ein Auszug aus der Titelgeschichte des ROLLING STONE, ab Freitag am Kiosk

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„Es freut mich, dass wir dein Leben ruinieren konnten“, sagt John Densmore und lacht in die Computerkamera. Dass Menschen ihm erzählen, dass The Doors zum Soundtrack ihres Lebens gehören, ist für ihn nichts Neues – aber er scheint sich immer noch darüber zu freuen. Im Hintergrund ist sein Schlagzeug zu sehen, viele Bücher, eingerahmte Fotos und zwei Straßenschilder: „Morrison Street“ und „Densmore Avenue“. Der Drummer wird im Dezember 81 Jahre alt, das sieht man ihm nicht an. Als Jugendlicher, sagt Densmore, habe er gedacht, mit 60 stirbt man bald. Und jetzt sitzt er hier, um sich daran zu erinnern, wie sich The Doors vor 60 Jahren fanden. „It’s strange“, sagt er und seufzt ein bisschen. Aber eigentlich erinnert er sich gern an die kurze, wilde Zeit mit Jim Morrison, Ray Manzarek und Robby Krieger. Sechs große Alben gelangen ihnen von 1967 bis 1971, sie wurden weltberühmt und zu­mindest ihr Sänger auch berüchtigt. Dann starb Jim Morrison am 3. Juli 1971 – und seitdem wird das Doors­Erbe von den Hinterbliebenen verwaltet, mal mehr, mal weniger friedlich …

So beginnt die Titelgeschichte in der September-Ausgabe des ROLLING STONE. Birgit Fuß spaziert mit John Densmore durch die Geschichte der Doors – mit Schlenkern in Richtung Mythologie, Politik und Zukunft.

Vor 60 Jahren gründeten sich die Doors – und sprengten Genres und Grenzen

Im Sommer vor 60 Jahren lernten sich Jim Morrison und Ray Manzarek am Venice Beach kennen. Mit John Densmore und Robby Krieger gründeten sie eine Rockband, die Genres und Grenzen sprengte. In sechs wilden  Jahren schufen The Doors ein  Vermächtnis, das bis heute nachwirkt.

Der Schlagzeuger erzählt von den Aufnahmen zu den sechs Studioalben und welche Songs ihm besonders viel bedeuten. Einer davon liegt dem ROLLING STONE auch als exklusive Vinyl-Single bei: „Riders On The Storm“, gepaart mit „The Ghost Song“, einem Stück von „American Prayer“. Auch darum geht es in dem Interview, das John Densmore als so klugen wie meinungsstarken Menschen zeigt – und Humor hat er ebenfalls: „Ich mache gern den Witz: ‚Light My Fire‘ war 26 Wochen Nummer eins, und seitdem geht es nur noch bergab.“

Densmore verteidigt die Sixties und blickt zuversichtlich in die Zukunft

Densmore weiß, wie gut seine Band war, doch er hält auch große Stücke auf die gesamte Bewegung der 60er-Jahre: „Es ärgert mich sehr, wenn Leute behaupten, die Sixties hätten versagt. Bürgerrechte, Frieden, Feminismus: Die Saat für all das wurde damals gelegt. Eine große Saat. Vielleicht dauert es hundert Jahre, bis sie zu ihrer vollen Blüte kommt. Also macht nicht die Sixties runter, sondern holt verdammt noch mal eine Gießkanne und helft mit! Es geht immer weiter, noch ist die Apokalypse nicht da. Wir können immer noch mit erschaffen und entscheiden, ob wir die Welt zum Besseren oder Schlechteren verändern.“

Nebenbei erklärt Densmore, warum er trotz Trump zuversichtlich ist, welche Pläne er für die Zukunft hat – und warum er anders als noch vor einigen Jahren glaubt, der „Kamikaze-Trinker“ Jim Morrison hätte vielleicht doch überleben können, wenn man ihm rechtzeitig geholfen hätte.

Und David Brewis, Sänger der britischern Indie-Rockband Field Music, berichtet, warum er jetzt eine Doors-Cover-Band namens The Fire Doors gegründet hat und sich kein bisschen dafür schämt.

The Doors: erstmals zu viert auf dem Cover des ROLLING STONE

Meist steht – wie bei fast allen Bands – bei den Doors der Sänger im Vordergrund, doch Densmore betont die Einzigartigkeit des Quartetts: „Wir waren wie ein Gumbo, ein verrückter Eintopf aus allem Möglichen, der erstaunlich gut schmeckte.“ Passenderweise sind deshalb erstmals alle vier Doors auf dem Cover zu sehen, nicht bloß Jim Morrison.

Die ganze Geschichte der Doors plus die weltexklusive Vinyl-Single „Riders On The Storm / The Ghost Song“ – nur im ROLLING STONE. Die September-Ausgabe gibt es ab dem 29. August überall, wo es Zeitschriften gibt. Oder einfach bestellen unter musik-magazine@medienexpert.com .