Tourfinale Pearl Jam: Wut auf Trump, Gruß an Chris Cornell
Pearl Jam beenden Tour mit emotionalem Finale: Tribute an Chris Cornell, Kritik an Trump & Hommage an Pete Townshend.
Emotionaler Abschluss der „Dark Matter“-Tour in Pittsburgh
Am 18. Mai 2025 schlossen Pearl Jam ihre gefeierte „Dark Matter“-Welttournee mit einem emotional aufgeladenen Konzert in der PPG Paints Arena in Pittsburgh ab. Frontmann Eddie Vedder nutzte die Gelegenheit, um des verstorbenen Chris Cornells zu gedenken, ein politisches Statement gegen Donald Trump abzugeben und gleichzeitig einen musikalischen Geburtstagsgruß an The-Who-Gitarrist Pete Townshend zu senden, der an diesem Tag 80 Jahre alt wurde.
Erinnerung an Chris Cornell – musikalisch und visuell
Schon vor Konzertbeginn war klar, dass der Abend auch im Zeichen von Chris Cornell stehen würde. Als Teil der Einlassmusik erklang „All Night Thing“. Ein Song des Projekts Temple of the Dog, das Cornell einst gemeinsam mit Pearl Jam-Mitgliedern gründete.
Später integrierte Vedder Zeilen aus dem 2020 erschienenen Song „Comes Then Goes“ am Ende von „Wishlist“. Ein Lied, das viele als Hommage an Cornell verstehen, der Vedder bei seinem Umzug nach Seattle früh unter seine Fittiche genommen hatte.
Auch optisch war Cornell präsent. Gitarrist Mike McCready trug ein Shirt mit der Forderung, Soundgarden endlich in die Rock and Roll Hall of Fame aufzunehmen – was nun im Herbst tatsächlich geschieht. Schlagzeuger Matt Cameron, ehemaliges Soundgarden-Mitglied, ehrte Cornell mit einem künstlerischen Porträt auf seinem Shirt.
Den emotionalen Höhepunkt bildete jedoch die seltene Live-Performance von „Hunger Strike“, dem Duett zwischen Cornell und Vedder aus der Temple-of-the-Dog-Zeit. Ein Song, der in den letzten elf Jahren nur viermal gespielt wurde.
Politisches Statement gegen Trump – klare Worte von Eddie Vedder
Eddie Vedder nutzte den Abend auch für ein deutliches politisches Statement. Er stellte sich demonstrativ hinter Bruce Springsteen, der kürzlich während eines Konzerts Kritik an politischen Entwicklungen in den USA geäußert hatte – woraufhin Donald Trump mit persönlichen Angriffen reagierte.
Vedder unterstrich die Bedeutung der Meinungsfreiheit und betonte, dass die Reaktion des Präsidenten keinerlei sachliche Auseinandersetzung mit den angesprochenen Themen beinhaltete. „All das, was wir gehört haben, waren persönliche Attacken und Drohungen“, so Vedder. „Das ist nicht das Amerika, wie wir es kennen.“
Er schloss mit einem kraftvollen Appell für Demokratie und Dialog: „Freiheit bedeutet auch freie Rede. Und was gäbe es für einen besseren Ort für eine positive Antwort als das forkin’ fuckin’ Pittsburgh, Pennsylvania!“
Berührende Momente mit Fans und Hommage an Pete Townshend
Neben politischen und persönlichen Botschaften wurde auch das Publikum in Pittsburgh gefeiert. Vedder brachte einen jungen Fan mit Down-Syndrom auf die Bühne, der den Song „Even Flow“ ankündigen durfte. Zudem widmete er „Deep“ dem verstorbenen Pittsburgh-Steelers-Star Franco Harris.
Zum Abschluss der fast zweieinhalbstündigen Show gab es eine Überraschung. Zu Ehren von Pete Townshend integrierte Vedder Zeilen aus „I’m One“ und „Love, Reign o’er Me“ in die Performance von „Better Man“.
Ausblick: Pause für Pearl Jam, Solo für Vedder
Nach dem Finale legen Pearl Jam nun eine Pause ein. Eddie Vedder hingegen bleibt aktiv. Am 7. Juni feiert der Dokumentarfilm „Matter of Time“ beim Tribeca Film Festival Premiere – mit einem Auftritt Vedders bei der Veranstaltung.