U2 : Trifft Bono in Berlin Angela Merkel? „FAZ“-Appell für mehr Europa

Am 31. August (Freitag) und 01. September (Samstag) spielen U2 im Rahmen ihrer „Songs of Experience“-Tour in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin. Der Besuch in der Hauptstadt wird für Sänger Bono auch eine politische Mission.

U2 feiern ihre Rückkehr nach Berlin und starten am 31. August dort gleich mit zwei Konzerten in der Mercedes-Benz-Arena den Europateil ihrer aktuellen Tour rund um ihr neues Album „Songs Of Experience“. Doch vor allem für ihren umtriebigen Frontmann ist der Besuch in der Hauptstadt nicht nur ein Wiedersehen mit einer alten Wirkungsstätte, sondern auch die Möglichkeit, mit politischen Anführern ins Gespräch zu kommen.

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In der Vergangenheit hatte sich Bono bereits mehrfach mit Kanzlerin Angela Merkel getroffen, so etwa 2007 um sich vor dem damals anstehenden G8-Gipfel für Afrika stark zu machen. Nun könnte es erneut eine Visite im Kanzleramt geben, wie die Kollegen von  U2tour.de andeuten. Noch handelt es sich dabei aber um ein Gerücht. Bei einem möglichen Treffen (die Rede ist von 17 Uhr am Dienstag) könnte es um die Zukunft der EU gehen.

Angela Merkel und Bono von U2 im Jahr 2007
Angela Merkel und Bono von U2 im Jahr 2007

Bono: Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung

Europa liegt dem Iren besonders am Herzen, wie er bereits in mehreren Interviews andeutete. In der aktuellen Ausgabe der „FAZ“ findet sich auch deswegen ein leidenschaftlicher Gastbeitrag Bonos. Darin verteidigt er die Idee eines geeinigten Europas gegen die Bedrohung durch Nationalisten und Extremisten. Wie der Sänger ausführt, gebe es keinen besseren und sichereren Ort auf der Welt als Europa.

„Als Europäer empfinde ich Stolz, wenn ich daran zurückdenke, wie die Deutschen verängstigte syrische Geflüchtete willkommen geheißen haben (noch stolzer wäre ich gewesen, hätten sich mehr Länder dazu bereit erklärt), ich bin stolz auf Europas Kampf gegen die extreme Armut und den Klimawandel, und ja, besonders stolz auf das Karfreitagsabkommen und darauf, wie sich andere europäische Länder in dem Grenzstreit hinter Irland gestellt haben, der nun durch den Brexit wiederbelebt wurde“, schreibt der Musiker. „Ich fühle mich privilegiert, dass ich den längsten von Frieden und Wohlstand geprägten Zeitraum auf dem europäischen Kontinent miterleben durfte.“

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Irland habe die europäische Zusammenarbeit mehr Souveränität gegeben, als es seiner Meinung nach alleine hätte erreichen können. Gerade deshalb müsse man den regressiven Vorstellung der erstarkten Rechten etwas entgegenhalten. Der Begriff des „Patriotismus“ sei den Europäern von radikalen Kräften entwendet worden. In einer supranationalen Identität vieler Bürger stecke zudem eine große Chance für Europa. Auch um ein Zeichen zu setzen halten U2 während ihrer Tour nun eine große EU-Flagge hoch, wie Bono in dem Artikel für die „FAZ“ erstmalig enthüllte.

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Andreas Rentz Getty Images
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