Auftrittsverbot für Xavier Naidoo in Ladenburg? Nun äußert sich der Bürgermeister

Darf Xavier Naidoo trotz seiner politisch mehr als fragwürdigen Äußerungen in seiner Heimatregion auftreten? Geht es nach dem Ladenburger Bürgermeister, ist das nicht ganz sicher.

Xavier Naidoo fiel in den letzten Jahren mehr durch seine politisch fragwürdigen, teils recht wirren Statements als durch seine Musik auf. Damit hat er sich nicht nur Freunde gemacht: Ein für den 15. August 2020 geplantes Konzert Naidoos auf der Ladenburger Festwiese, unweit seiner Heimatstadt Mannheim, sorgt für Kritik. Viele fordern, das Konzert abzusagen. Der Grünen-Fraktionssprecher, Maximilan Keller, brachte einen Antrag gegen das Konzert ein und erklärte: „Wir wollen Xavier Naidoo nicht auf der Festwiese sehen“ – das berichtet die Zeitung „Mannheimer Morgen“.

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Mannheimer Bürgermeister äußert sich zu Naidoo

Nun äußerte sich der Ladenburger Bürgermeister Stefan Schmutz über den Sänger, der sich selbst als Rassist bezeichnet hatte und den menschengemachten Klimawandel für eine Lüge hält. „Es gibt zwei Sichtweisen: Formal haben wir einen Vertrag mit Demi Promotion. Darin gibt es keine Regelung, dass die Stadt Einfluss auf die Auswahl der Künstler, die auf der Festwiese auftreten, nehmen kann“, so Schmutz laut der Zeitung über die mögliche Konzertabsage. Prinzipiell würden die Behörden dem Konzertveranstalter den Rücken stärken, da dieser „seit Jahren eine positive Ausstrahlung auf Ladenburg habe“, wie die Zeitung berichtet. Der Konzertveranstalter Demi Promotion gab bis dato kein Statement ab. Bezüglich Naidoos politischen Aussagen wird Schmutz weitaus deutlicher: „Die privaten Aussagen des Künstlers Naidoo sind inakzeptabel.“

Konzert schwer vorstellbar

Es sei nicht nachvollziehbar, warum Naidoo derartige „Unschärfen und Diskussionen“ anzetteln wolle – besonders in der Coronakrise sei dies nicht hilfreich. „Dahinter scheint eine Weltanschauung zu stehen, die mit dem liberalen und offenen Weltbild Ladenburgs nichts gemein hat“, so Schmutz weiter. Aus diesem Grund sei ein Konzert des Musikers „schwer vorstellbar“ – allerdings sei es allein schon aus Gründen der COVID-19-Pandemie fraglich, ob das Konzert stattfinden könne. Die Chancen dafür stünden 50 zu 50, so der Politiker.

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Der Stein des Anstoßes

Der Sänger hatte sich in den letzten Jahren in Interviews fragwürdig geäußert und seltsame Videos veröffentlicht: Der Klimawandel sei eine Lüge, die Linke und die SPD die neuen Faschisten, der Corona-Shutdown ist ein Vorwand, Flüchtlinge sind gefährlich und er selbst ein Rassist.

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