Lindsey Buckingham/Stevie Nicks

„Buckingham Nicks“– Anmutig

Rhino/Warner (VÖ: 19.9.)

Das legendäre Prä-Fleetwood-Mac-Album des Duos auf CD und Vinyl.

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Einerseits spielte Lindsey Buckingham beinahe alle Instrumente auf dieser Platte – und andererseits war Waddy Wachtel der zweite Gitarrist, Jerry Scheff und Ron Tutt aus Elvis Presleys Band spielten Bass und Schlagzeug, und auch der noch nicht so berühmte Jim Keltner half mit. Buckingham und Stevie Nicks kannten sich von der Schule und hatten 1967 eine Band namens Fritz gegründet. 1973 waren die beiden einigermaßen verzweifelt, denn ihre Konzerte reichten nicht zum Leben. „Buckingham Nicks“ ist eine der paradigmatischen Westcoast-Platten. Sie war aber trotz des attraktiven Coverfotos von Gitarristenbruder Jim Wachtel gar nicht erfolgreich und ist legendär dafür, dass sie nie als CD aufgelegt wurde. Jetzt wird sie aufgelegt – und als Vinyl gleich mit.

Der anmutige Kern liegt in „Buckingham Nicks“

Der zweistimmige Gesang und die oft beschworene „Chemie“ waren schon da – aber das Paar war noch etwas schüchtern. Nicht alles ist so bezwingend wie „Frozen Love“, das längste und letzte Stück dieser kurzen Platte. Vielleicht ist sie zu zurückhaltend produziert worden. Don Henley, ein Verehrer von Stevie Nicks, ließ die Songs der Eagles immer im Kassettenrekorder des Autos laufen. Da hätte Buckingham auffallen müssen, dass seine hübschen Gitarren-Instrumentals nicht so schlotzig-schlagerhaft waren wie „Without A Leg To Stand On“, „Long Distance Winner“ und „Crystal“.

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Ein Jahr später trafen sie den Schlagzeuger einer britischen Bluesband, die nach Los Angeles umgezogen war. Er hieß Mick Fleetwood, seine Band Fleetwood Mac. In einer der spektakulärsten   der Rock-Historie wurde Stevie Nicks die (zweite) Sängerin, Buckingham der Gitarrist. Und Fleetwood Mac waren keine Bluesband mehr. Der anmutige Kern liegt in „Buckingham Nicks“.

Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 10/2025.