Sean Combs in Bundesgefängnis verlegt
Der in Ungnade gefallene Musikmogul wurde inzwischen nach New Jersey verlegt, während er gegen seine Verurteilung Berufung einlegt.
Sean „Diddy“ Combs wurde am Donnerstag (30. Oktober) in das Bundesgefängnis FCI Fort Dix in New Jersey verlegt, wie eine gut informierte Quelle ROLLING STONE bestätigte.
Die Verlegung erfolgte, nachdem ein Bundesrichter Combs zu 50 Monaten Haft verurteilt hatte, weil er in zwei Fällen wegen des Transports seiner Ex-Freundinnen und männlichen Begleiter über Staatsgrenzen hinweg zum Zwecke des kommerziellen Sex für schuldig befunden worden war.
Sein voraussichtliches Entlassungsdatum ist laut dem Federal Bureau of Prisons der 8. Mai 2028.
Antrag auf Verlegung und Rehabilitationsgründe
In einem am 6. Oktober beim Gericht eingereichten Schreiben bat Combs’ Anwalt Teny Geragos den US-Bezirksrichter Arun Subramanian, die Verlegung des Musikmoguls in das FCI Fort Dix zu empfehlen.
Geragos erklärte, dass das Gefängnis mit geringer Sicherheitsstufe es Combs ermöglichen würde, „seine Drogenprobleme anzugehen“ und „die Besuche seiner Familie sowie seine Rehabilitationsbemühungen zu maximieren“.
Der 55-jährige Combs hat kürzlich seine formelle Mitteilung eingereicht, dass er gegen seine Verurteilung und sein Strafmaß Berufung einlegt. Der Standort des Gefängnisses – etwa 80 Meilen südlich von Manhattan – bringt ihn in räumliche Nähe zu seinem New Yorker Anwaltsteam.
Zu den anderen prominenten Insassen, die in Fort Dix ihre Strafe verbüßt haben, gehören der verurteilte Betrüger und sogenannte „Pharma Bro” Martin Shkreli sowie Joe Giudice, Star der Serie Real Housewives of New Jersey.
Laut ABC News wird Combs in einer Drogenprogramm-Einheit untergebracht, die von der allgemeinen Gefängnisbevölkerung getrennt ist.
Urteil und mögliche Strafverkürzung
Combs wurde am 3. Oktober zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Seine beiden Verurteilungen nach dem Mann Act hätten ihm insgesamt bis zu 20 Jahre Gefängnis einbringen können.
Der Gründer von Bad Boy Records hat bereits mehr als ein Jahr in Haft verbracht, nachdem er im September 2024 in New York verhaftet worden war.
Da Bundesgefangene bis zu 54 Tage pro Jahr „Good-Time-Credit“ (Vergünstigungen für gutes Verhalten) erhalten können, wird Combs aufgrund seines guten Verhaltens voraussichtlich mehrere Monate seiner Strafe einsparen können – eine mögliche Entlassung im Frühjahr 2028 steht im Raum.
Während Combs wegen der beiden Prostitutionsvorwürfe verurteilt wurde, wurde er von den drei schwerwiegenderen Anklagepunkten freigesprochen. Diese betrafen eine mutmaßliche kriminelle Verschwörung und den angeblichen Sexhandel mit zwei Ex-Freundinnen: der R&B-Sängerin Casandra „Cassie” Ventura und einer Frau, die unter dem Pseudonym Jane aussagte.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von mehr als 11 Jahren gefordert. Die Bundesbewährungsbeamten empfahlen einen Richtwert von etwa sechs bis sieben Jahren, während Combs selbst um nicht mehr als 14 Monate bat – was seiner bereits verbüßten Haftzeit entsprochen hätte.
Richter Subramanian über Rechenschaft und Opfermut
Bei der Verkündung des Urteils betonte Richter Arun Subramanian die Bedeutung von Rechenschaftspflicht und Gerechtigkeit für Opfer von Gewalt: „Es muss eine erhebliche Strafe verhängt werden, um sowohl den Tätern als auch den Opfern klar zu machen,
dass Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen mit echter Rechenschaftspflicht geahndet werden.“
Subramanian weiter: „Opfer, die den Mut haben, ihre Täter anzuzeigen und das qualvolle Trauma dieses Missbrauchs durch ihre Aussage vor Gericht erneut zu durchleben, sollten sehen, dass ihre Bemühungen zu einer sinnvollen Rechenschaftspflicht führen können.“
Bitte um Begnadigung
Wie ROLLING STONE bereits berichtete, hat Combs’ Lager auch Präsident Trump gebeten, eine Begnadigung in Betracht zu ziehen.