Billy Corgan feiert: „Muttermale sind Punk“

„Nach Jahren, in denen ich als Spinner bezeichnet wurde, arbeite ich immer noch daran, mich so anzunehmen, wie Gott mich geschaffen hat“, so Corgan.

Billy Corgan hat kürzlich mit einem Body-Positivity-Statement für eine Menge Applaus und Aufmerksamkeit gesorgt, sodass der Smashing-Pumpkins-Sänger nun mit weiteren Video-Postings nachliefert.

„Nicht in einer Millionen Jahren hätte ich gedacht, dass ich mit so einem Thema viral gehen würde. Also wollte ich ein bisschen Licht darauf werfen“, ließ er seine Instagram-Follower:innen in der Caption zu den neuen Clips wissen.

Von welchem viralen Moment er spricht? In einem Instagram-Beitrag präsentierte er Anfang September sein Feuermal an seiner linken Hand und Arm und offenbarte dazu, dass er „als Kind unbarmherzig dafür gehänselt“ wurde und nun sich und anderen sagen wolle, dass er hoffe, man habe „seinen Frieden“ damit gefunden. Er feierte die Einzigartigkeit und die Schönheit dieses Mals. In den Kommentarspalte hagelte es positive Rückmeldungen dazu. Seine neue Bandkollegin Kiki Wong schrieb zum Beispiel: „Absolute Legende.“ Eine andere Userin bemerkte: „Ich finde es toll, wie du Leute annimmst, die andere fürchten.“ Viele andere Fans schrieben „Amen“, „Guter Post“, „Ich liebe dich“ oder auch „Du bist der Beste“.

Erst gemobbt, jetzt gefeiert

In den neuen Videos erzählt er jetzt von Carlotta Bertotti – einem italienischen Model, die ein großes Mal im Gesicht hat, und die für ihn zur Inspiration wurde, weil sie so offen damit umgehen würde. Sie hätten sich sogar schon über über ihre Geburtsmale ausgetauscht, bzw. wie Corgan sagt, sie habe ihm „einen netten Brief geschrieben“. Weiterhin erklärte er, dass sich so ein Muttermal wie bei ihm entwickeln würde, wenn sich die Blutgefäße im Mutterlieb nicht richtig bilden würden.

Dann führt er aus: „Als 1967 Geborener hat man mir nie gesagt, dass so etwas schön ist oder zu meiner Person dazugehören könnte. Ich wurde tausende Male – und oft sehr unhöflich – gefragt: „Hast du eine Krankheit?“ „Was zum Teufel ist los mit dir?“ Wenn es in Chicago richtig kalt ist, färbt sich das Muttermal dunkelviolett, sodass die Leute buchstäblich auf mich zugehen und sagen: „Ich glaube, du solltest ins Krankenhaus gehen.“ „Bist du ein Brandopfer?“ „Tut es weh?“ Wenn man jung ist, und das weiß jeder, ist alles, was einen vom Rest abhebt, schmerzhaft. Schon in meinen frühesten Erinnerungen haben sich die Leute über mich lustig gemacht, mich gehänselt und mir alle möglichen Ideen über die Bedeutung meines Muttermals zugeschrieben.“

Billy Corgan lässt die Zuschauenden im Anschluss wissen: „Es ist erstaunlich, dass etwas, das in meinen Augen immer negativ war, in diesem Fall nicht nur positiv war, sondern dass ich mich auf den Weg gemacht habe, einen Teil von mir anzunehmen, mit dem ich mich immer unwohl gefühlt habe. Aber jetzt bekomme ich tonnenweise Nachrichten von Menschen, die Muttermale haben oder Kinder mit Muttermalen haben, in denen sie mir danken. Das ist die Art von positiver Bestätigung, die wir in dieser Kultur brauchen … Ich habe immer gezögert, darüber zu sprechen, weil es Menschen mit schwierigeren Situationen gibt. Ich bin in meinem Leben an einem Punkt angelangt, an dem ich die positive Bestätigung nicht mehr brauche. Es ist nett. Aber wenn es die Art von Dingen ist, die anderen jungen Menschen vielleicht ein gutes Gefühl gibt, dann fühle ich mich gut. Als Elternteil – ja, sogar als Erwachsener – lernt man nie aus. Und so habe ich in dieser Woche ein wenig über mich selbst und über die Welt gelernt. Und ich liebe es zu sehen, wie Menschen jeglicher Herkunft, jeglicher Form und Größe für das gefeiert werden, was sie sind.“

Auch ein Muttermal kann Punk sein

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Zum Abschluss heißt es vom Smashing-Pumpkins-Kopf: Und das hat viel mit der DIY-Kultur zu tun, die wir in den 80er-Jahren so sehr verinnerlicht haben. Dafür war der Punkrock da. Darum ging es beim Post-Punk – einfach zu dem zu stehen, was man ist. Und nach all den Jahren, in denen ich als Spinner bezeichnet wurde und all diese Dinge, arbeite ich immer noch daran, mich so anzunehmen, wie Gott mich geschaffen hat. Ich hoffe also, das hilft jedem. So, da habt ihr es: Muttermale sind Punk.“

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