Bob Dylan freut sich doch über den Nobelpreis – aber wird er zur Zeremonie kommen?

Bob Dylan hat sein Schweigen gebrochen und sich entzückt über die Anerkennung gezeigt. Nun sollte die Schwedische Akademie Angst bekommen.

Tagelang rätselten die Fans von Bob Dylan, ob der Musiker sich irgendwann doch dazu äußern würde, dass er den Literaturnobelpreis bekommen soll. Während manche schon unkten, der 75-Jährige könnte einfach nicht bei der Zeremonie in Stockholm erscheinen, glaubten andere sogar, dass er den Preis ablehnen würde.

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Nichts davon trat ein. Am Samstag (29. Oktober) machte die Nachricht die Runde, dass sich Bob Dylan nun doch zu der durchaus von manchen Seiten kritisch bewerteten Entscheidung geäußert hat. In einem Interview mit dem britischen „Telegraph“ sagte er, dass er sprachlos über die Anerkennung sei. Demnach habe der Songwriter dem Nobelpreiskomitee persönlich geantwortet. „Ob ich den Preis annehme? Selbstverständlich!“, wird Dylan laut der britischen Zeitung von der Akademie zitiert.

Bob Dylan ließ die Schwedische Akademie warten

Viele Jahre lang galt Bob Dylan als einer der Favoriten auf den Literaturnobelpreis. Nun wurde er damit als erster Musiker in dieser Kategorie ausgezeichnet. Dass der US-Musiker sich nach der Bekanntgabe überhaupt nicht äußerte (sogar eine Meldung auf seiner Website verschwand wieder über der Nacht), verschnupfte die Nobelpreisakademie. Ein Juror bezeichnete Dylan deswegen sogar als arrogant.

Ob der 75-Jährige nun bei der Verleihung am 10. Dezember in Stockholm wirklich anwesend sein wird, steht aber noch in den Sternen. Etwas ambivalent deutete der Sänger an, dass er „nach Möglichkeit“ kommen werde. Sollte er erscheinen, kann es aber durchaus sein, dass die Zeremonie von dem einen oder anderen subversiven Moment gekennzeichnet wird. Denn Dylan ist bekannt für das Sprengen von Preisverleihungen.

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Als Barack Obama dem Musiker zuletzt die Friedensmedaille verlieh, hielt sich Dylan mit Worten sehr zurück und starrte nur etwas miesepetrig durch seine dicken Sonnenbrillengläser. Grammys nahm er mit knurrenden Worten über die darniederliegende Musikindustrie an. Über seine Kunst redet er eh nicht gerne. „Ich bastle lieber Mundharmonikagestelle, als über Literatur zu reden“, soll er einmal gesagt haben.

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