Brian Jones: War es doch Mord? Neue Beweismittel zu seiner Todesursache erscheinen in Netflix-Doku

Genau 50 Jahre ist es her, dass der Rolling Stone tot in seinem Pool aufgefunden wurde. Offiziell war dies ein Unfall – schon immer gab es allerdings das Gerücht, es wäre Mord gewesen. Nun soll es neue Indizien geben.

Der Tod von Brian Jones bleibt nach wie vor ein Mysterium– seit Jahren wird von verschiedenen Seiten die Vermutung geäußert, der damals 27-Jährige sei nicht in seinem eigenen Pool ertrunken, sondern ermordet worden. Zuletzt behauptete dies seine Tochter in einem Interview mit „Sky News“ zu den Geschehnissen aus dem Jahr 1969. Auch sie glaubt, ihr Vater sei Opfer eines Verbrechens geworden.

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In einer neuen Netflix-Dokumentation soll der Fall nun noch einmal aufgearbeitet werden. Journalist Terry Rawlings, auf dessen Buch „Who Killed Christopher Robin?“ die Doku basiert, befragt in bisher ungesehenen Interviews beispielsweise Jones‘ ehemaligen Manager Tom Keylock. Wie er bereits 2009 aussagte, soll der Multiinstrumentalist in der Nacht seines Todes „völlig von Sinnen“ gewesen sein.

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Im Interview mit Rawlings erklärte Keylock außerdem:

„Was die Leute nicht wissen ist, dass an dem Abend sehr starke Hasch-Kekse gemacht wurden. Deshalb waren alle völlig stoned und wussten nicht einmal, welcher Tag es ist.“

Laut offizieller Polizeiberichte waren nur drei weitere Menschen in der Nacht von Jones‘ Tod auf seinem Anwesen zugegen: Seine damalige Freundin Anna Wohlin, Keylocks Freundin Janet Lawson und der Bauarbeiter Frank Thorogood, der in der Vergangenheit schon mehrfach beschuldigt wurde, verantwortlich für den Tod des Gitarristen zu sein.

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Auch der ehemalige Fallschirmjäger Keylock gab später zu, mit zwei weiteren Personen in der Nacht da gewesen zu sein: „Janet hat mir gesagt, sie könne sich an nichts erinnern, weil sie nicht ganz bei sich war. Das war keiner. Ich war der einzige, der nicht stoned war.“

Wurde der Mord an Brian Jones vertuscht?

Keylock gab außerdem bekannt, er wüsste von seinem Bruder Frank Keylock, einem Senior-Kriminalbeamten des Scotland Yard, dass der Mord an Brian Jones vertuscht wurde. Die örtliche Polizei habe grobe Fehler bei den Ermittlungen gemacht.

Brian Jones circa 1963
Brian Jones circa 1963

„Ich glaube, die Polizei wollte eigentlich jemanden wegen Totschlag überführen, aber ihnen wurde gesagt, sie sollen es einfach lassen. Der einzige, der dafür in Frage gekommen wäre, ist Frank Thorogood, weil nur er noch im Pool war. Aber die Polizei hat gesagt „vergesst es einfach“. Die Anweisung, die Sache nicht weiterzuverfolgen, kam von ganz oben. Und daraufhin wurde es auch nicht mehr weiterverfolgt.

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Es wurde gemutmaßt, Thorogood hätte Jones während eines Streits um Geld getötet. Der Musiker habe ihm 18.000 Pfund (heute 290.000 Pfund) für Arbeiten auf seiner Farm bezahlt. Gerüchten zufolge forderte Thorogood weitere 6.ooo Pfund (heute 67.0000 Pfund), was den besagten Konflikt auslöste.

Brian Jones mit Freundin Suki Potier und Tour-Manager Tom Keylock
Brian Jones mit Freundin Suki Potier und Tour-Manager Tom Keylock

Seine Todesursache war im Jahre 2009 noch einmal von der Polizei der Grafschaft Sussex untersucht worden, nachdem der Investigativ-Journalist Scott Jones neues Beweismaterial geliefert hatte. In dem Bericht der damaligen Untersuchungen heißt es jedoch, die Akte von Jones‘ Todesursache würde nicht noch einmal neu geöffnet werden. Die Polizei erklärte in einer Stellungnahme: „Es gibt keine ausschlaggebenden neuen Beweise dafür, dass die Ergebnisse des damaligen Untersuchungsrichters (Unfalltod) inkorrekt sind.“

Mark and Colleen Hayward Redferns
Trevor Humphries Getty Images
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