Dee Snider: „Spotifys CEO müsste erschossen werden!“

Der Twisted-Sister-Sänger wählt drastische Worte um den Streamingdienst-Giganten zu kritisieren

Dass Spotify Künstler:innen nicht fair vergütet und deshalb schon jahrelang in der Kritik steht, ist bekannt. Twisted-Sister-Frontmann Dee Snider beklagte sich deshalb nun über die schlechte Bezahlung des schwedischen Konzerns – teilte gegenüber  Spotify-CEO Daniel Ek äußerst harsch aus.

„Lizenzierung ist die letzte Rettung“

Im Gespräch in der „Jeremy White Show“ gab Snider zu, dass er und seine Kollegen von den geringen Zahlungen des Streaming-Dienstes stark betroffen sind. „Spotify, das Großhandelsformat, bei dem man eine monatliche Gebühr zahlt … wir bekommen so, so wenig. Und der Kerl von Spotify, der sollte rausgeholt und erschossen werden“, lauteten die kontroversen Worte des Sängers. „Als er hörte, dass Künstler sich über die geringe Bezahlung beschwerten, lautete seine Antwort ‚macht mehr Musik‘“, fuhr Snider fort. Wie ernst er es mit seinem „Aufruf zum Mord“ meint, ob das nur ein wütender, unüberlegter Kommentar war, ist unklar.

Milliardär und Spotify-CEO Daniel Ek ist für etliche Musiker eine Reizfigur. Im Jahr 2020 sagte er, dass „einige Künstler, die in der Vergangenheit erfolgreich waren,  in der Zukunft vielleicht nicht mehr erfolgreich sein, werden, weil man nicht mehr alle drei bis vier Jahre ein neues Album aufnehmen und glauben kann, dass das ausreicht.“

„‚Macht mehr Musik.‘ Das ist beleidigend und herablassend“, argumentierte Snider und betonte gleichzeitig den einzigen Weg, den er für Künstler sieht, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. „Lizenzierung ist die letzte Rettung, die letzte Oase, wo man tatsächlich etwas Geld verdienen kann“, beharrte er. Snider unterstreicht damit die anhaltende Debatte über die Fairness der Bezahlung von Künstler:innen im Zeitalter des digitalen Musikstreamings.

Wie wenig zahlt Spotify für Kunst?

Erst kürzlich hat Spotify eine bald nötige Mindestanzahl an Streams für Lizenzgebühren bekanntgegeben. Ab Anfang 2024 gelten bei Spotify neue Richtlinien: Ein Stück muss mindestens 1.000 Mal pro Jahr gestreamt werden, um Vergütungen zu erhalten. Diese Änderung ermöglicht es Spotify, gezielter in Songs zu investieren, die eine höhere Beliebtheit bei Hörer:innen genießen. Diese Änderung wird es für vor allem kleine, unbekannte Musiker:innen noch schwerer machen, etwas mit ihrer Musik zu verdienen. Schätzungen zufolge bezahlt Spotify zwischen 0,003 und 0,005 US-Dollar pro Stream.

Dee Snider ist nicht der erste, der sich über Spotify öffentlich beschwert. Künstler:innen wie Neil Young boykottieren den Streaming-Anbieter. Die Songs des „Heart of Gold“-Interpreten findet man nicht auf der Plattform. Der Boykott hängt vermutlich auch mit der unfairen Bezahlung von Musiker:innen zusammen, allerdings kritisiert Young regelmäßig auch den schlechten Sound von gestreamten Songs.

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