Demi Moore: Wie sie mit 62 Jahren zur „Schönsten Frau der Welt“ wurde
Das US-Magazin „People“ bastelt mit seiner Beauty-Wahl am Schönheitsideal herum. Popmusikerinnen fallen meistens durchs Raster

Das amerikanische Society-Magazin „People“ kürt seit inzwischen 35 Jahren mit einer Titelstory und viel Marketing-Tamtam „world’s most beautiful“, die schönste Person der Welt.
Für 2025 fiel die Wahl auf Schauspielerin Demi Moore, die mit ihren 62 Jahren natürlich nicht mehr die übliche „young and beautiful“-Kategorie fällt. Das hat in der weltweit beachteten Kür des Magazins mittlerweile Methode.
Unter der Titelzeile „Natürlich ist es Demi Moore“ wird hier (auch) ein Lebenswerk prämiert, natürlich aus US-Perspektive, verbunden mit Langzeit-Erfolg und einer gewissen Haltung. Wie passend, dass Moore 2024 prominent in Coralie Fargeats Body-Horrorfilm „The Substance” zu sehen war, in dem es um den Kampf nach einer makellosen Hülle geht.
Normalerweise: Schillernde Multifunktions-Stars
„Ich bin nicht perfekt – und das ist okay“ lautet dann auch das Credo der Mutter und Großmutter, die seit „St. Elmos Fire“ von 1985 diverse Höhen und Tiefen erlebt hat. Ihre Karriere war lange mit einer Verbissenheit verbunden, die sich nurmehr in milde Sicht auf das Showbiz aufgelöst hat.
Im „People“-Interview bekannte sie zwar, dass sie enttäuscht darüber war, dass „The Substance“ bei der letzten Oscar-Verleihung keine Trophäe mitnehmen konnte. Aber nur ein klein wenig. Immerhin gab es einen Golden Globe als „Beste Hauptdarstellerin“. So weit, so gut.
Bei der Cover-Draufschau der „Schönsten“ seit 1990 fällt auf, dass Popmusikerinnen erst spät ins Blickfeld der Jury gerieten. 2011 konnte als erste Jennifer Jopez gewinnen, 2012 dann Beyonce, wobei beide natürlich auch als schillernde Multifunktions-Stars bezeichnet werden können.
Bei Pink im Jahre 2018 ein weiterer Schwenk der Schönheits-Kategorisierung. Auch sie war in der reflektierenden Phase ihres Albums „Beautiful Trauma“ längst ein Gesamtkunstwerk. Die damals knapp 40jährige wurde von „People“ mit ihren beiden Kindern „geshootet“. Schönheitskrone im Erwachsenenalter.
Ihr eigenes Extrem-Fitness-Programm lässt sie schaudern
In all den Jahren wurden übrigens nur drei heiße Männer prämiert, wie etwa 1998 der semi-blutjunge Schönling Leonardo DeCaprio.
In der Begleitstory von „People“ hadert Demi Moore mit den Schönheitsidealen vergangener Tage Ihr eigenes Extrem-Fitness-Programm lässt sie schaudern: „Was ich mir selbst angetan habe, war Gewalt gegen mich selbst“. Nun sei sie relaxt gegenüber dem eigenen „Körperbau“. Wo die neue Offenheit gegenüber äußeren Unzulänglichkeiten allerdings aufhört, ist das Oberthema „von Botox bis Plastic Surgery“. Hierzu schweigt die Schönste 2025.
Letztendlich geht es weiterhin um Hollywood-Erfolge – und die dort geltenden Gesetze kann auch „People“ mit seiner „Schönheit kommt von Innen“-Linie nicht umstoßen.