Die 50 besten Alben des Jahres 2018

Die ROLLING-STONE-Redaktion und ihre Autoren haben abgestimmt: Dies sind die 50 besten Alben des Jahres 2018.

30. Soap&Skin: „From Gas To Solid“

Anja Plaschg alias S&S hat sich für ihr drittes Album Zeit gelassen. Sechs Jahre mit anderen Projekten (Schauspiel, Film­musik), in denen sie ihren rabenschwarzen Weltschmerz etwas aufgehellt hat. Feine Balladen mit Pianospiel, Orchester­schnipseln und Geräuschen.

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29. Wayne Graham: „Joy!“

Die sublime Americana der Brüder Hayden und Kenny ­Miles aus Kentucky braucht eine Weile, bis sie ihre volle Pracht entfaltet. Dann aber will man ihre Stücke zwischen J. J. ­Cale und The Band, zartem Blues und schwelendem Folk-Rock immer wieder hören.

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28. Blood Orange: „Negro Swan“

Das vierte Album, das Devonté Hynes als Blood Orange veröffentlichte, ist sein bestes. „No one wants to be the Negro swan“, barmt er im Schlüsselstück „Charcoal Baby“. Schwarze Selbstbestimmung in einem Flow aus R&B, HipHop, Indie-Pop und disruptivem Soul.

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27. Dawes: „Passwords“

Verflixt, wann wird das Songwriting-Talent von Taylor Goldsmith endlich richtig gewürdigt? Er ist der einzig denkbare Jackson-Browne-­Nachfolger, und auch beim sechsten Dawes-Album stimmt alles: Großartige Musiker spielen große Songs, ohne Prätention, mit Herz.

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26. International Music: „Die besten Jahre“

Zwischen Krautrock, Westcoast und Kneipenpop: Das Trio aus Essen begeisterte mit einem Doppelalbum, herrlichen Schnauzbärten und Vokuhilas. „Metallmädchen“ ist ein Hit in Creedence-Clearwater-­Swing, und manche Lieder wuchern wie Sumpfgewächse.

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25. Sleep: „The Sciences“

Es ist ein bisschen ungerecht, dass Low mit ihrem großartigen Album „Double Negative“ nur auf den hinteren Rängen landen. Ein anderes – sehr anderes – massives, bassiges Downbeat-Rock-­Trio sind Sleep, und „The Sciences“ ist ihr erstes Lebenszeichen seit 20 Jahren. Epische Stücke, für die Begriffe wie Doom Metal und Stoner Rock mal erfunden wurden, tonnenschwer und in jeder Beziehung abgespaced. Hier lebt das Gitarrensolo, hier dräut der Bass unter undurchdringlichen Marihuana­schwaden. Alles natürlich Lichtjahre entfernt irgendwo im All. SZ
Bester Song: „Marijuanaut‘s Theme“

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24. Daniel Blumberg: „Minus“

ine flammende Depressionsplatte, ein Album der brüchigen Etüden und Beschwörungen, des Pianos und der Violine: „Minus the intent to feel/ I’m ­here.“ Daniel Blumberg, ein Amerikaner in England, hat diese Lieder mit drei Musikern und Scott Walkers Produzenten Peter Walsh aufgenommen – die Mantras haben die glühende Intensität und das erlösende Pathos der Balladen von Jackson ­Browne, Neil Young und Ryan Adams. Eine elektrische Gitarre zerrt, die Geige sägt, ­eine Mundharmonika irrlichtert: „Couldn’t back away from it/ I knew.“ AW
Bester Song: „The Fuse“

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23. Mr. Fingers: „Cerebral Hemispheres“

Dass Larry Heard, Urvater des Deep House, dessen unter dem Moniker Fingers Inc. vor 30 Jahren in die Welt geschicktes „Can You Feel It“ ewige Club-Hymne bleibt, noch einmal groß in Erscheinung treten würde, war nicht zu erwarten. Und dann gleich mit einem Triple-Album! Nach 15 Jahren Veröffentlichungs­pause gleitet Mr. Fingers in 100 Minuten durch meditative, jazzige Groove-Landschaften, ­metheny­eske Gitarren, Saxofone und Percussions treffen auf deepe Beats. Kein klassischer ROLLING-STONE-Künstler. Aber ein Meister. SZ
Bester Song: „Sands Of Aruba“

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22. MGMT: „Little Dark Age“

Das Cover erinnert an Prog-Rock-­Design, der Inhalt ist eine große Synthie-­Pop-Sause. Mit Hochachtung, aber auch ironischer Brechung entspannt das US-Duo Ben Goldwasser und Andrew VanWyngarden im Abklingbecken der Dark Wave, als The Cure noch die „Love Cats“ rausließen. Ein Ausflug in die New-Wave-Disco zwischen „When You Die“ und dem molligen „Me And Michael“. Eine mit Hochachtung inszenierte Nummernrevue der Achtziger, die die schön analog klingenden Synthesizer kongenial zum Klingen bringt. Retro in Schlau! RN
Bester Song: „Me And Michael“

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21. Paul McCartney: „Egypt Station“

Der US-Kollege Rob Sheffield bat die ROLLING-­STONE-Leser, eine Liste der Songwriter anzufertigen, die 1958 großartige Melodien geschrieben haben und 2018 immer noch brillante Songs schreiben. Natürlich kann nur einer auf dieser Liste stehen: Paul McCartney. Und er schreibt seit den mittleren Nullerjahren wieder mit dem gleichen Elan und Spieltrieb wie in den Sechzigern, probiert neue Sounds und Formen aus, verfasst vertrackte Popsongs, anrührende Balladen und große Popsinfonien. Das Pop­versprechen der ewigen Jugend. MB
Bester Song: „Back In Brazil“

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Plätze 20-11: 

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