ROLLING STONE hat die 50 besten deutschen Alben gewählt. Can sind dabei, Kraftwerk, Trio, Blumfeld, Fehlfarben und viele mehr.
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Die Juroren: Andreas Läsker, Blixa Bargeld, Edgar Berger, Maik Brüggemeyer, Christoph Dallach, Max Dax, Jan Delay, Bernd Dopp, Willy Ehmann, Christof Ellinghaus, Birgit Fuß, Beat Gottwald, Thomas Groß, Torsten Groß, Anne Hamanns, Olaf Heine, Joachim Hentschel, Birgit Heuzeroth, Alfred Hilsberg, Klaus Kalaß, Schorsch Kamerun, Andrian Kreye, Albert Koch, Daniel Koch, Eric Landmann, Udo Lange, Daniel Lieberberg, Tom Liwa, Anna Loos, Mark Löscher, Wolfgang Niedecken, Patrick Orth, Eric Pfeil, Jan Plewka, Peter Radszuhn, Tobias Rapp, Stephan Rath, Stefan Reichmann, Tim Renner, Ruben Jonas Schnell, Thorsten Seif, Berthold Seliger, Frank Spilker, Carsten Stricker, Stefan Struever, Arnim Teutoburg Weiss, Peter Urban, Stephan Velten, Uwe Viehmann, Stefan Vogelmann, Benjamin von Stuckrad-Barre, Klaus Walter, Richard Weize, Jürgen Ziemer.
50. Blumfeld: Testament der Angst (2001). Teile der Hornbrillen-Fraktion, die alles diskutieren musste, waren abgewandert, Jochen Distelmeyer machte weiter, mit klarsichtigem Depri-Folk, dem Blues zum Untergang und einem Abendlied von Hanns Dieter Hüsch.
49. Die Ärzte: Die Beste in Menschengestalt (1993). Das Comeback der bisherigen Funpunk-Band nach fünf Jahren Abstinenz geriet zum Triumphmarsch: Mit „Schrei nach Liebe“, dem Ausrufezeichen der Ärzte gegen Rechtsextremismus, landete die Band ihren größten Hit.
48. Einstürzende Neubauten: Kollaps (1981). Ihr Equipment stahlen die Musiker im Baumarkt und auf Schrottplätzen zusammen. So gelang die Geburt des Industrial, destilliert aus Untergangsszenarien und tiefschwarzen Studien vom Zerfall. Die Blaupause für Nine Inch Nails und zahlreiche andere.
47. Heinz Rudolf Kunze: Reine Nervensache (1981). Zu Beginn der Neuen Deutschen Welle orientierte sich Kunze an Franz Josef Degenhardt und Randy Newman, seine „Bestandsaufnahme“ der Gegenwart fiel niederschmetternd aus, doch setzte er der grausamen Sozialkritik auch Temperamentvolles wie „Wir leben alle im Erdgeschoss“ entgegen.
46. Udo Lindenberg: Ball Pompös (1974). Auf diesem Album formulierte Udo Lindenberg endgültig aus, was er auf „Daumen im Wind“ und „Andrea Doria“ bereits angedeutet hatte. Nie wieder rührte er so zu Tränen wie in „Bitte keine Love-Story“, selten sprach er uns so aus dem Herzen wie in „Cowboy-Rocker“. „Ball Pompös“ lebt von einer fulminanten Beobachtungsgabe.
45. Fischmob: Männer können seine Gefühle nicht mehr zeigen (1995). Die Flensburg-Hamburg-Connection um DJ Koze und den Schrecklichen Sven schaffte 1995 auf ihrem ungehobelten Debüt den Spagat zwischen HipHop-Crossover und Ambient. Wegweisend!
44. Tocotronic: Kapitulation (2007). Das ehrliche Arbeiten, das Mühen, das Ächzen und der heilige Fleiß: Alles nichts wert gegen den richtigen Zauberspruch! Aus Faulheit, Melville, Agamben, Sonic Youth und Sinnestäuschungen enstand ein sanftes Manifest der Missbilligung, das auch jene mit der Band versöhnte, die Dirk von Lowtzow schon wehmütig in den Märchenwald verabschiedet hatten.
43. Abwärts: AmokKoma (1980). Abwärts spielten die wütende Dringlichkeit des frühen Punk-Rock gegen das zackig-kühle Gitarrensägen des New Wave aus. Frank Z. und der spätere Einstürzende-Neubauten-Schlagzeuger FM Einheit zeigten in diesem Spannungsfeld, was alles möglich war – Post-Punk made in Germany.
42. Franz Josef Degenhardt: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern (1965). Der Bänkelsänger mit der schneidenden Stimme und der kräftig gezupften Gitarre rückt Spießigkeit und versteckten Nazismen mit Spott, Witz und surrealer Poesie zu Leibe.
41. Fischmob: Power (1998). So experimentierwütig und lustig wie bei den Hamburgern von Fischmob war deutscher HipHop selten. Songs für die Ewigkeit auf „Power“ sind unter anderem: das schrammelige „Johnny“, das eklige „Dreckmarketing v. 1.7“ und der trippige Love-Song „Du (äh, du)“.
40. Blumfeld: Ich-Maschine (1992). Das Gründungsdokument des Diskurs-Pop, die Platte, die der deutschen Sprache einen neuen lyrischen Klang gab und aus uns allen wieder Dichter und Denker machte, die zeigte, dass politisch gedachter Pop sich nicht in Parolenhaftigkeit und Agitprop erschöpfte.
39. Tocotronic: Tocotronic (2002). Das „weiße Album“ tilgt das Indie-Rock-Gerumpel aus dem Repertoire, macht Platz für offene Pop-Architekturen, eine Poetik des Sehnens, eine Ästhetik des Vagen. „Ein Scherz im Labyrinth der Unvernunft macht uns gesund“, reimt Dirk von Lowtzow in „This Boy Is Tocotronic“ − bevor sich die Band zwischen Roxy Music und Prefab Sprout einrichtet.
38. Gisbert zu Knyphausen: Gisbert zu Knyphausen (2008). Der Mann mit dem schwurbeligen Namen hastet auf seinem ersten Album durch furiose Songs und bizarre Lyrik, die keinen Unterschied kennt zwischen Poesie, Alltagssprache und Witzelei. Doch sind Knyphausens Songs weder zerquält noch bedeutungsschwanger.
37. Ton Steine Scherben: Warum geht es mir so dreckig? (1971). „Warum geht es mir so dreckig “ war das erste ernst zu nehmende Statement der Scherben – und der deutschsprachigen Rockmusik. Und Rio Reiser hatte Antworten auf dringliche Fragen: „Ich will nicht werden was mein Alter ist.“
36. Tocotronic: K.O.O.K. (1999). Die lange Wartezeit auf „K.O.O.K.“ sah den Meisterschülern gar nicht ähnlich. Als das Raumschiff schließlich landete, waren Tocotronic perfekt frisiert und in Schwarz gewandet. Zu hören gab es schlaufenförmigen Postrock, fremde Schatten und Protestsongs durch die Milchglasscheibe.
35. Rio Reiser: Rio I (1986). Die Wiedergeburt des deutschen Schlagers aus dem Geist der Barrikadenträume. Wer die Scherben nicht kannte, hörte hier den kecksten Radiorocker des Landes, einen, der zu seinen neuen Hörern in der Sprache sprach, von der er wusste, dass sie sie verstehen: Der Papst und McDonald’s kommen vor, Reagan und Kurt Felix, die Liebe und die Sterne.
34. Eins Zwo: Gefährliches Halbwissen (1999). Als deutscher HipHop noch ohne Gratis-Koks und Vögelfantasien existierte, gab sich Daniel Ebel den Namen Dendemann und bestieg den Wortwitz-Gipfel. Und fragte in„Mitarbeiter des Monats“: „Wer kickt mehr derbe Styles als ich? Niemand, Leute, auf keinsten.“ So war’s.
33. Can: Soundtracks (1970). Natürlich waren die gewaltigeren Tracks, waren „Yoo Doo Right“, „Halleluwah“ oder „Bel Air“ auf den anderen Platten von Can zu finden. Und doch war es das seltsam schöne Deadlock-Stück „Tango Whiskyman“ auf diesem Album, in dem man Damo Suzuki so nahe zu kommen glaubte wie nie zuvor.
32. Flowerpornoes: „… red’ nicht von Straßen, nicht von Zügen“ (1994). Songwriter Tom Liwa nahm der deutschen Sprache alle Schwere und Härte. Lässig warf er seine zen-weisen Gedanken über Liebe und Tod in einen lockeren Harvest-Label-Sound.
31. Herbert Grönemeyer: Mensch (2002). Wie singt der Mensch Grönemeyer über den Tod? Er tat es überraschend direkt, zum Beispiel mit dem Lied „Der Weg“. Musikalisch führte „Mensch“ den Modernismus fort, der sich auf „Bleibt alles anders“ angedeutet hatte.
30. Herbert Grönemeyer: 4630 Bochum (1984). Ein 78 Wochen andauernder Aufenthalt in den Albumcharts und fünf Platin-Auszeichnungen markieren den Sieg der bürgerlichen Tugenden über die Rock’n’Roll-Rebellion. Vor allem der Titelsong mit seinen ungelenken Refrainreimen ist eine Hymne des Bodenständigen. Herbert Grönemeyer versammelte Slogan-Songs, die das Wir-Gefühl feiern.
29. Die Fantastischen Vier: Lauschgift (1995). Es war der Moment, in dem die Stuttgarter Mittelstands-Rapper endgültig erwachsen wurden. Thomas D entdeckte den philosophischen „Krieger“ in sich, Michi Beck wurde mit „Sie ist weg“ zum Frauenschwarm, Smudo machte sich bei „Populär“ über den eigenen Erfolg lustig. And.Ypsilon blieb der Alte.
28. DAF: Die Kleinen und die Bösen (1980). Schöner als auf diesem DAF-Album sind Sex und Fitness in der deutschen Popgeschichte nicht mehr gegeneinander ausgespielt worden. Die Düsseldorfer Band wagte das freie Experiment mit Elektrobaukasten und Gitarrenkratzen zum strengen Rhythmus-Drill.
27. Spliff: 85555 (1982). Anfang der Achtziger hatten Spliff mit der „Spliff Radio Show“ sowie zwei Alben für Nina Hagen bereits Großes geleistet. „85555“ war dann der Quantensprung, Spliff wurden zur deutschen Pop-Avantgarde. Der riesig erfolgreiche Reggae-Witz „Carbonara“, das zärtliche „Heut’ Nacht“ – Spliff beherrschten das Medium Pop mit unverschämter Perfektion.
26. Element of Crime: Damals hinterm Mond (1991). Nach mäßig erfolgreichen englischsprachigen Alben machte Sven Regener das Licht aus, um fortan auf Deutsch zu dichten. Zur wunderbaren Poesie wurde plötzlich immerzu Rotwein getrunken, viele bejubelten Regeners „Umgang mit der deutschen Sprache“.
25. The Notwist: Neon Golden. Auf „Neon Golden“ waren The Notwist bei unterkühltem Pop mit elektronischem Rückgrat angekommen. Elegisch-körperloser Gesang, kunstvolle Soundschlieren und sich subtil anschleichende Melodien brachten Notwist in die Top Ten.
24. Die Toten Hosen: Ein kleines bisschen Horrorschau. Die von Anthony Burgess inspirierten Texte vom brutalen Kampf gegen den stumpfen Alltag verwandelten sich in trotzige Punkrock-Hymnen wie „1000 gute Gründe“.
23. Can: Monster Movie. Nicht nur wegen der über 20 Minuten von „Yoo Doo Right“ machten Can alles richtig auf ihrem Debüt. Nichtsänger Malcolm Mooney skandierte atemlos über die clevere Repetition „Father Cannot Yell“, in „Outside My Door“ gelang Can fast so etwas wie Garage.
22. Can: Ege Bamyasi. Kurz zuvor war die Can-Single „Spoon“ in dem Francis-Durbridge-Straßenfeger „Das Messer“ zum Einsatz gekommen. Die hypnotische Beklemmungsmelodie kannte man bald in den Reihenhäusern der Republik, die Krautrock-Pioniere verdienten erstmals richtig Geld.
21. Beatsteaks: Smashmash. Punk-Rock war auf „Smacksmash“ nur noch eine musikalische Sprache unter vielen. Den Berlinern gelang nach jahrelanger Ochsentour eine mitreißende, überaus vitale, sehr eigene Rockmusik: „Ain’t Complaining“, „Hand In Hand“, „Hello Joe“ − Songs, die ein Jahr prägten. Die Beatsteaks nahmen daraufhin Hitparaden und Festivals im Sturm.
20. Tocotronic: Digital ist besser. Das Debüt mit dem Welpencharme. Wie jung Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank aussehen, wie sie da „auf dem Cover sitzen“. Und dann diese vor einer Wand aus Proberaumlärm gebrüllten Zeilen aus „Freiburg“: „Ich bin alleine und ich weiß es, und ich find’ es sogar cool“. Auch „Drüben auf dem Hügel“ jagt einem eine Gänsehaut über den Rücken.
19. Blumfeld: Old Nobody. Ein Mann ging seinen Weg, auch wenn ihm nicht mehr alle folgen konnten. In Gesprächen mit sogenannten Medienpartnern ließ Distelmeyer jetzt Brandy & Monica und die Münchener Freiheit fallen, die er gern mit Freunden höre. Natürlich eine unglaubliche Platte, mit „Tausend Tränen tief“, „Ein Lied von zwei Menschen“ und dem brillanten „So lebe ich“.
18. DAF: Alles ist gut. Sex und Gewalt sind die Themen des Duos Robert Görl und Gabi Delgado-López. Alte Ideologien bedeuten nichts mehr, hier kämpfen „Alle gegen Alle“ und tanzen einen neuen bösen Tanz genannt „Der Mussolini“. Über minimalistischem Schlagzeug und Sequenzer verteilt Delgado seine Slogans wie Backpfeifen.
17. Peter Fox: Stadtaffe. Dass Seeed eine gute Band sind, hatte man gewusst – und erlebt, wie sie Berliner Clubs genauso beherrschen wie Festivals. Doch die Soloplatte von Pierre Baigorry alias Peter Fox hatte man nicht kommen sehen. Sein Konzept aus digitaler Weltperkussion, hemmungslosen Streichern und Fox’ Berliner Schnauze ist unwiderstehlich.
16. Absolute Beginner: Bambule. Stuttgart hatte kommerziell vorgelegt und vielleicht war Frankfurt streetwiser. Aber Hamburg City hatte die besseren Rhymes und Beats! Allen voran die Beginner: Deren „Bambule“ war ein genreübergreifendes Zitat-Feuerwerk, bei dem die halbe Szene assistiertStuttgart hatte kommerziell vorgelegt und vielleicht war Frankfurt streetwiser. Aber Hamburg City hatte die besseren Rhymes und Beats! Allen voran die Beginner: Deren „Bambule“ war ein genreübergreifendes Zitat-Feuerwerk, bei dem die halbe Szene assistierte.
15. Can: Tago Mago. „Tago Mago“ ist kein moderner Tanz, sondern ein mystischer Ort, der allein Can gehört. Jaki Liebezeit spielt wie kein anderer Schlagzeuger und sein Rhythmus steht im Zentrum. Bass, Keyboards und Michael Karolis eigenwillige Gitarre umkreisen den Beat wie Satelliten. Das Album klingt roh und wild.
14. Nina Hagen: Nina Hagen Band. Ein Punk-Ersatz für „Brigitte“-Leserinnen muss nicht schlecht sein. Die kleine Nina von drüben, 23 und bemalt wie ein toter Zirkusclown, singt bis zum viergestrichenen Opern-C über Durcheinander-Sex, Lesben-Dates, Abtreibung und Frauenaufstand. Ihr Slapstick-Humor macht den Unterschied.
13. Kraftwerk: Computerwelt. Die bösen Rechner, die den Menschen in die Vereinsamung treiben, sehen heute ganz anders aus als auf dem Cover von „Computerwelt“. Der oft bemühte Spruch, die Kraftwerk-Themen seien „heute noch so aktuell wie vor 30 Jahren“, stimmt trotzdem.
12. Udo Lindenberg: Alles klar auf der Andrea Doria. Lindenbergs Wanderjahre endeten als juveniler Knallkopf 1968 in Onkel Pös Carnegie Hall. Dem miefigen Laden am Eppendorfer Lehmweg – Geburtsort der sogenannten „Szene Hamburg“ – errichtete Lindenberg mit „Andrea Doria“ ein Denkmal.
11. Blumfeld: L’etat Et Moi. Der zweite Longplayer von Blumfeld blickte nach innen und nach außen, in die Ich-Maschine wie ins Räderwerk des Politischen, die untrennbar miteinander verzahnt sind. „Krautrock psychobabble“ nannte es der „New Musical Express“, der das Album sogar in seine Liste der besten Platten des Jahres aufnahm.
10. Kraftwerk: Trans Europa Express. Es ist ein verträumter Retro-Futurismus, der dem Album eine ganz eigene Note gibt. „Europa Endlos“ und vor allem das Titelstück sind geprägt vom Klang und Rhythmus des TEE, die Landschaft fliegt vorbei und alles scheint so seltsam fern.
9. Kraftwerk: Autobahn. Der Song „Autobahn“, der mit seinen 22 Minuten die A-Seite des vierten Kraftwerk-Albums füllt, interpretiert die ewige Besessenheit der Popmusik mit dem Unterwegssein völlig neu. Die repetitive, monotone Synthesizersinfonie, die weder Heim- noch Fernweh kennt, ist eine Ode an die Gleichförmigkeit des Fahrens, eine Hymne auf das Eintönige.
8. Einstürzende Neubauten: 1/2 Mensch. Es gibt Tanz- und Trinklieder sowie mit „Seele brennt“ ein Entzugsdrama, das beklemmender bömmelt als 50 karpatische Kirchenglocken. Aggressive Abreaktion und dichterischen Gestaltungswillen führt die bleiche Band hier gekonnt zusammen.
7. Element Of Crime: Weißes Papier. Sven Regener führt mit fiebriger Stimme durch sein romantisches Universum aus Couplet und Zirkuslied, Heilsarmeekapelle und tschechischer Filmmusik, schmetternden Bläsern, schmierender Orgel, schneidenden Gitarren und schwelgendem Akkordeon. Und malt zerstörte Idyllen der Liebe.
6. Ideal: Ideal. Annette Humpe war der engen Kleinstadt Herdecke entkommen und fand an der Spree die Freiheit. Die aufmüpfig-schnippische Art, die verdreht spinnenbeinige Gitarre, die stolpernden Rhythmen – ein wichtiger Moment der deutschen Popmusik.
5. Trio: Trio. Trio gelang eine idiosynkratische Platte aus Chuck-Berry- und Schweißband-Riffs, einer lebenden Beatbox, Schlagerphrasen und nachgesungenen Fetzen aus Telefongesprächen oder Sportreportagen. Ihr erster „Da Da Da“-Auftritt gehörte zum Verstörendsten, was das ZDF-Publikum je zu sehen bekam.
4. Ton Steine Scherben: Keine Macht Für Niemand. Ton Steine Scherben erinnern auf diesem Album an Iggy & The Stooges: Junge Proleten, die sich austoben wollen,, denen Staat und Gesellschaft aber immer wieder mit ihren Regeln, Ordnungen und Vorschriften dazwischen funken.
3. Neu!: Neu!. Hier verpacken zwei Hippies ihre LSD-Träume und Installationen wie ein Krankenhauswaschmittel. Und der Sound, den sie mit wenigen Instrumenten und Tape-Effekten kreierten, ist bis in die Frequenzspitzen lebendig – vom quäkenden Blues „Weissensee“ bis zum tiefliegenden drone „Im Glück“.
2. Kraftwerk: Die Mensch-Maschine. „Das Model“ ist traumhafter Pop, so kühl, elegant und verführerisch wie eins der Geschöpfe vom Laufsteg. „Neonlicht“ und „Die Mensch-Maschine“ wirken wie urbane Mantras, deren sanfte Monotonie neue Sphären eröffnet.
1. Fehlfarben: Monarchie und Alltag. Die elf Songs stecken voller Privatwitze, zeitgenössischer Slogans und Düsseldorfer Kiez-Beobachtungen. Musikalisch ist die Platte stark von der damaligen Joy-Division-Cure-Mode geprägt, mit klirrendem Echo und ohne jede verzerrte Gitarre.
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