Eklat um Kollegah und Farid Bang sorgt für Regel-Änderungen beim Echo!

Die Veranstalter des Echo beziehen Stellung zu den Antisemitismus-Vorwürfen gegen Kollegah und Farid Bang - und wollen nun bei den Regeln für die Verleihung nachjustieren. Konkretes gibt es allerdings nicht zu hören.

Der Echo kommt nicht aus der Kritik! Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem der Modus (Preise für Künstler, die am meisten verkauft haben) bekrittelt wurde, steht nun die ethische Haltung der Jury (die inzwischen nach einer erst im vergangenen Jahr durchgesetzten Reform mitentscheidet über die Vergabe der Trophäen) im Fokus. Schließlich hatte auch ein eigens einberufenes Komitee, das über strittige Fragen urteilen soll, festgelegt, dass Kollegah und Farid bang zum Echo zugelassen werden.

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Die beiden Rapper hatten – trotz zahlreicher Proteste im Vorfeld – einen Echo für das beste Hip-Hop-Album bekommen und durften mit einem Auftritt nicht nur ihre skandalumwitterte Musik präsentieren, sondern auch deutlich Werbung in eigener Sache machen. Campino von den Toten Hosen hatte zwar den antisemitischen Grundton eines der Songs der beiden Musiker offen kritisiert, wurde aber von Kollegah und Farid Bang noch während der Veranstaltung dafür verspottet.

Veränderungen beim Echo notwendig

Egal wie man nun zu den auf jeden Fall moralisch ambivalenten Provokationen der Rüpel-Rapper stehen mag, der Bundesverband Musikindustrie (BVMI), der den Echo veranstaltet, hat sich mit all dem keinen Gefallen getan. Seine Integrität ist in Frage gestellt – und das nicht nur, weil selbst Bundesaußenminister Heiko Maas deutlich Kritik an der Preisvergabe für Kollegah und Farid Bang übte.

Wohl auch deshalb veröffentlichte Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI, nun ein Statement, in dem er Regeländerungen für den Echo ankündigt. Darin heißt es u.a. im Wortlaut:

„Im Zuge der aktuellen Debatte mussten wir erkennen, dass wir uns in einem Umfeld wiederfinden, das den Preis in ein falsches Licht rückt. Das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wir möchten an dieser Stelle in aller Deutlichkeit sagen, dass auch wir als Verband und Veranstalter des Echo jede Art von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Gewaltverherrlichung ablehnen. Die Art und Weise der öffentlichen Befassung mit der Auszeichnung des Albums führte zu einer Welle der Betroffenheit, die uns sehr bestürzt und die den Preis überhöht und zugleich überfordert. Als Konsequenz daraus wird der Preis auf Entscheidung des Vorstandes vom heutigen Tag nun überarbeitet werden, was die umfassende Analyse und die Erneuerung der mit der Nominierung und Preisvergabe zusammenhängenden Mechanismen einschließt.“

Offen bleibt dabei, was konkret geändert werden soll und wie in Zukunft verhindert werden kann, dass notorisch beleidigende Raptexte allein aufgrund ihres Erfolgs beim Publikum eine große Bühne bereitet bekommt. Vielleicht bekommen die Jurys in den nächsten Jahren doch mehr Stimmgewalt als ihnen der BVMI bisher zugestehen wollte.

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