Mit Ike Jr. ist nun das dritte von vier Tina-Turner-Kindern tot

Ike Turner Jr., Sohn von Ike & Tina Turner, stirbt mit 67 Jahren in Los Angeles an Nierenversagen nach langer Herzkrankheit

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Der Musiker, Produzent und Sohn des  R&B-Duos Ike & Tina Turner, Ike Turner Jr., ist im Alter von 67 Jahren in Los Angeles gestorben. Die Nachricht bestätigte seine Schwägerin Afida Turner über Instagram: „Ruhe in Frieden, Ike Jr. – du warst ein großartiger Schwager. Ich bin froh, dass wir noch telefoniert haben. Liebe dich. RIP.“

Laut seiner Cousine Jacqueline Bullock starb Turner am Sonntag in einem Krankenhaus in Los Angeles an Nierenversagen, nachdem er über Jahre mit Herzproblemen zu kämpfen hatte. Erst im vergangenen Monat erlitt er einen Schlaganfall.

Die Familie teilte in einem Statement an die „New York Post mit“: „Mit großer Trauer geben wir den Tod meines Cousins Ike Turner Jr. bekannt. Für mich war er mehr wie ein Bruder – wir sind im selben Haushalt aufgewachsen.“

Frühe Jahre und musikalische Wurzeln

Geboren 1958 als Sohn von Ike Turner und Lorraine Taylor, wurde Ike Jr. zusammen mit seinem Bruder Michael von Tina Turner adoptiert. Schon früh zeigte sich sein musikalisches Talent – laut Bullock gab es „kein Instrument, das er nicht spielen wollte“. Anfangs begeisterte er sich für das Schlagzeug, doch Tina Turner soll darauf bestanden haben, dass er sein Drumset nach jeder Probe abbaut. Das führte dazu, dass er sich dem Keyboard zuwandte – ein Schritt, der seine Karriere prägte.

Später half er dabei, das legendäre Bolic Sound Studio seines Vaters zu leiten – ein kreativer Knotenpunkt für zahlreiche Künstler der 1970er und 1980er Jahre. Als erfahrener Toningenieur und Produzent arbeitete er an diversen Projekten mit und gewann 2007 gemeinsam mit seinem Vater einen Grammy Award für das Album „Risin’ with the Blues“ in der Kategorie Best Traditional Blues Album.

Zwischen Ruhm, Distanz und persönlicher Aufarbeitung

In einem Interview mit der „Daily Mail“ (2018) sprach Ike Turner Jr. offen über seine schwierige Kindheit. Er berichtete, dass er überwiegend von Hausangestellten großgezogen wurde, da seine Eltern „elf Monate im Jahr unterwegs“ gewesen seien. Mit 13 Jahren nahm ihn sein Vater aus der Schule, um ihn im Tonstudio einzusetzen – eine Zeit, die Ike Jr. als prägend, aber auch belastend beschrieb. „Mein Vater ließ mich das Tour-Geld zählen, bis meine Hände grau waren“, erinnerte er sich.

Trotz der Distanz zu seiner Mutter Tina Turner – zu der der Kontakt über viele Jahre abgebrochen war – versuchte Ike Jr., das musikalische Erbe seiner Familie fortzuführen. Mit seiner Band The Love Thang wollte er „den richtigen Umgang mit dem Familiennamen“ pflegen und die positiven Seiten der Turner-Tradition in Erinnerung halten.

Nur noch ein Turner-Sohn übrig

Tina Turner hatte insgesamt vier Söhne (zwei leibliche, zwei adoptierte).  Von diesen vier Kindern sind nun drei verstorben: Craig Raymond Turner († 2018),  Ronnie „Ronnie” Turner († 2022) und jetzt Ike Turner Jr., den sie adoptiert hatte.

Michael Turner, ein Adoptivsohn (ebenfalls von Ikes Seite), lebt.  Über ihn ist weniger öffentlich bekannt. Gemäß Quellen leidet er an gesundheitlichen Problemen und lebt in einer Pflegeeinrichtung in Südkalifornien.