Tina Turner wurde geboren, weil David Bowie Cola auf seinen Computer kippte

Irres Werbevideo von 1987: Bowie und Turner waren einfach ein Traumpaar

Am Freitag (24. Mai 2024) jährt sich der 1. Todestag der Rock’n’Soul-Legende Tina Turner. Hier lesen Sie einen Text aus dem vergangenen Jahr: wie sich Turner und ihr Freund David Bowie gegenseitig in der Werbung nähergekommen sind.

Bitte verzeihen Sie die reißerische Überschrift – aber nach Tina Turners Tod (24. Mai) geht nun ein schrilles Werbevideo aus den 1980er-Jahren viral, das die Sängerin gemeinsam mit ihrem Freund David Bowie zeigt. Der für Pepsi 1987 entstandene Clip hätte so wohl auch nur in jener Dekade entstehen können: Bowie als Mad Scientist (von denen gab es in jener Film-Ära etliche), der versehentlich die braune Brause auf seinen Computer kippt, so dass eine Tina Turner erschaffen wird. Unterlegt mit den Klängen seines Hits „Modern Love“ kommen die beiden sich dann näher.

Im Jahr 1987 surfte Tina Turner noch auf der Erfolgswelle ihres im vorangegangenem Jahr veröffentlichten Albums „Break Every Rule“, während Bowie um seine Karriere zu kämpfen schien – sein Auftritt in Jim Hensons Film „Labyrinth“ wurde verlacht, sein Retrorock-Album „Never Let Me Down“ brachte ihm die schlechtesten Kritiken seiner Karriere ein; die dazugehörige „Glass Spider“-Tour wurde gut besucht, sah aber schrecklich aufgeblasen aus. Für Pepsi war das Engagement der 48-jährigen „Queen of Rock and Roll“ und des 41-jährigen Genrebenders dennoch ein Erfolg, das nächste nach dem Multimillionen-Dollar-Deal mit Michael Jackson 1984. Später würde Turner auch mit Rod Stewart einen Clip für den Getränkehersteller drehen.

Hier lesen Sie einen Beitrag von ROLLING-STONE-Autor Hennes Bender über die besondere Beziehung zwischen Bowie und Turner.

„Auch wenn Turner mit Drogen und häuslicher Gewalt Ihre Erfahrungen gemacht hatte (nicht umsonst verkörperte sie die Acid Queen in Ken Russels durchgeknallter Filmversion von TOMMY mehr als glaubwürdig), hätte dies zu ihrem neuen, cleanen und wiedergeborenen Image nicht wirklich gepasst. Vielleicht war man aber auch einfach nur feige. So wurde aus einem Drogenalbtraum-Abschieds-Song aus dem dunklen Berlin der Siebziger ein radiofreundlicher White-Reggae zum Mitschunkeln, mehr UB40 als The Stooges. Und hier singen Bowie und Turner harmonisch im Duett, gleichzeitig miteinander und nicht abwechseln gegeneinander, wie noch drei Jahre zuvor auf „Under Pressure“, als sich Bowie mit Freddie Mercury duellierte. Hier haben sich alle lieb“, schreibt Bender.

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