Jimmy Fallon: „Wir können immer noch sagen, was wir wollen“
Der Late-Night-Moderator hofft, dass sein Kollege Jimmy Kimmel bald wieder auf Sendung gehen kann. Angst vor Zensur hat er nicht.
Jimmy Fallon hat in seiner Show darauf reagiert, dass Jimmy Kimmel von ABC gefeuert wurde (oder wie es der Sender nennt: „auf unbestimmte Zeit“ suspendiert).
Dabei ging es ihm auch darum, die Befürchtung zu zerstreuen, dass man im politisch aufgeheizten Late Night Business zensiert werden könnte. Fallon: „Viele Menschen sind besorgt, dass wir nicht mehr sagen können, was wir wollen, oder dass wir zensiert werden, aber ich werde heute über die Reise des Präsidenten nach Großbritannien berichten, so wie ich es auch sonst tun würde.“
Der Entertainer resümierte den Aufenthalt auf der Insel als vollen Erfolg für Trumps Mission. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Präsident Trump Amerika wieder groß macht, indem er unseren nationalen Ruf wiederherstellt, unsere Wirtschaft wiederbelebt und unser Militär wieder aufbaut. Ich nominiere ihn hiermit für den Friedensnobelpreis“, sagte Fallon, um dann augenzwinkernd den offensichtlichen Druck aus dem Weißen Haus auf sein Gewerbe zu unterstreichen: „Sehen Sie, wir können immer noch sagen, was wir wollen.“
Jimmy Fallon ist mit Jimmy Kimmel eng befreundet
Der für gewöhnlich eher weniger politisch direkte Talkmaster spielte auch auf den Umstand an, dass man möglicherweise die Jimmys verwechselt. Er sei mit 100 SMS von seinem Vater aufgewacht, in denen stand: ‚Es tut mir leid, dass sie deine Show abgesetzt haben‘“.
Für Ernsthaftigkeit war allerdings auch ein wenig Platz, schließlich verbindet Jimmy Fallon viel mit Jimmy Kimmel (beide tauschten sogar einmal für einen Aprilscherz die Moderationen der jeweiligen Sendung). „Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, was los ist, niemand weiß das. Aber ich kenne Jimmy Kimmel, und er ist ein anständiger, lustiger und liebevoller Mensch. Ich hoffe, er kommt zurück“, sagte der 51-Jährige und animierte das Publikum zu einem tosenden Klatschen.

Die Absetzung Jimmy Kimmels hat in den USA eine heftige Debatte entfacht. Nachdem zuletzt öffentlich wurde, dass auch Stephen Colbert bald seinen TV-Schreibtisch räumen muss, geht die Sorge um, dass es Donald Trump mit den Scharfmachern seiner Regierung gelingen könnte, im Fernsehen missliebige Kommentatoren auszuschalten.
Deshalb wurde Kimmel gefeuert
Grund für Kimmels TV-Aus war eine provokante Bemerkung über den Mord an dem ultrarechten Influencer Charlie Kirk. In seiner Sendung sagte er: „Wir haben am Wochenende einen neuen Tiefpunkt erreicht, als die MAGA-Gang verzweifelt versuchte, diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als alles andere als einen der ihren darzustellen, und alles daran setzte, um daraus politischen Kapital zu schlagen.“
Die Reaktion auf die Bemerkung ließ nicht lange auf sich warten. Der Vorsitzende der Fernsehregulierungsbehörde FCC , Brendan Carr, bezeichnete Kimmels Kommentar als „eine der widerlichsten Verhaltensweisen, die man sich vorstellen kann“. Erste Lokalsender kündigten daraufhin an, Kimmel aus dem Programm zu nehmen. Kurze Zeit später zog Disney, dem Sender ABC gehört, den Stecker. Überflüssig zu erwähnen, dass US-Präsident Donald Trump die Entscheidung feierte.