John Lennons legendäre „Lost Weekend“-Brille soll für 400.000 Dollar versteigert werden

John Lennons „Lost Weekend“-Brille kommt unter den Hammer: Auktion erwartet 400.000 Dollar, Erinnerungen an wilde Nächte in L.A.

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Die getönten, runden Brillengläser, die John Lennon während seines berüchtigten „Lost Weekends“ in Los Angeles trug, landen erneut bei einer Auktion.

Ein turbulenter Abend im Troubadour

Im Rahmen von Propstores „Music Memorabilia Live Auction“ werden die Brillen – mit einem Schätzwert von 400.000 Dollar – neben zahlreichen weiteren Raritäten angeboten. Dazu zählen unter anderem Jimi Hendrix’ handgeschriebene Textskizzen zu „Straight Ahead“ sowie der weiße Fedora-Hut, den Michael Jackson im Musikvideo zu „Smooth Criminal“ (1988) trug.

Laut Auktionsseite hatte Lennon die Brille am 12. März 1974 auf, als er zusammen mit Nilsson „stark betrunken“ die Smothers Brothers im Troubadour-Club anpöbelte. Der Abend eskalierte in einer Schlägerei, Lennon und Nilsson wurden hinausgeworfen, und laut Sotheby’s-Katalog gelangte die Brille dabei in den Besitz der Ehefrau von Tommy Smothers.

„Das Buhen war so schlimm, dass unsere Show den Bach runterging. Niemand kümmerte sich, es passierte einfach. Dann gab es eine Prügelei, und wir stoppten die Show“, erinnerte sich Smothers im Buch „Ticket to Ride“ von Denny Somach. „Meine Frau hatte am Ende Lennons Brille in der Hand, weil Schläge gefallen waren.“

Trennung von Yoko Ono und Wiedervereinigung

Lennons „Lost Weekend“ fiel in die Zeit seiner Trennung von Yoko Ono zwischen 1973 und 1975. In dieser Phase begann er eine Beziehung mit May Pang, Assistentin des Paars – auf Onos ausdrückliche Empfehlung.

„Ich brauchte wirklich Abstand, weil ich es gewohnt war, frei als Künstlerin zu arbeiten“, sagte Ono im Oktober 1980 in einem Interview mit David Sheff. „Mit John war ich ständig im öffentlichen Blickfeld, immer zusammen, 24 Stunden am Tag. Der Druck war enorm, auch auf meine Kunst. Ich wollte einfach Freiraum zum Nachdenken.“

In einem ROLLING-STONE-Interview 1975 erklärte Lennon dem Autor Pete Hamill, warum er und Ono wieder zueinander fanden: „Es geht nicht darum, wer es beendet hat. Es war einfach zu Ende. Und warum sind wir wieder zusammen? Weil es diplomatisch sinnvoll war … und weil wir uns lieben.“

Lennon und Ono blieben bis zu seiner Ermordung vor dem Dakota Building in New York am 8. Dezember 1980 verheiratet.

Die „Music Memorabilia Auction“ öffnet am 23. Oktober um 7 Uhr PT für die Öffentlichkeit.

Charisma Madarang schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil