John Lodge: Trauer um die Stimme und den Bass der Moody Blues

John Lodge ist tot: Der Bassist und Sänger der Moody Blues starb mit 82 Jahren. Stimmen von Familie und Band, prägende Songs, Einordnung – jetzt lesen.

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John Lodge, langjähriger Bassist und Sänger der Moody Blues sowie Autor von Hits wie „Ride My See-Saw“ und „Isn’t Life Strange“, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Tod von Lodge wurde am Freitag von seiner Familie über die Social-Media-Kanäle der Moody Blues bekannt gegeben. Eine Todesursache wurde nicht genannt. Die Familie teilte mit, Lodge sei „plötzlich und unerwartet“ gestorben und „friedlich eingeschlafen, umgeben von seinen Liebsten und den Klängen der Everly Brothers und Buddy Holly“.

„Wie jeder weiß, der diesen großherzigen Mann kannte, waren seine Frau Kirsten und seine Familie das Wichtigste in seinem Leben – gefolgt von seiner Leidenschaft für Musik und seinem Glauben“, heißt es in der Erklärung der Familie. „Er war nie glücklicher als auf der Bühne – er war ‚Just a Singer in a Rock and Roll Band‘, und er liebte es, mit seiner Band und seinem Schwiegersohn Jon (Sänger von YES) aufzutreten und diese Musik weiterhin mit seinen Fans zu teilen.“

Moody-Blues-Sänger Justin Hayward schrieb in den sozialen Medien: „Ich bin sehr traurig und schockiert über Johns Tod. Ich habe so viele schöne Erinnerungen daran, gemeinsam Musik gemacht zu haben. Mein aufrichtiges Beileid an seine liebe Frau und Familie.“

Ein Leben für die Musik

Lodge trat 1966 den Moody Blues bei, die bereits mit ihrer Version von „Go Now“ einen Hit gelandet hatten. Er ersetzte Gründungsbassist Clint Warwick. Zur gleichen Zeit stieß auch Leadsänger und Gitarrist Justin Hayward zur Band – die klassische Besetzung, die über ein Jahrzehnt und acht Studioalben hinweg bestand. „1967 gingen Graeme Edge, Mike Pinder, Ray Thomas, Justin Hayward und ich zusammen mit unserem Produzenten Tony Clarke in die Decca Studios in London.

Wenige Tage später kamen wir mit einem Album heraus, das unser Leben für immer veränderte“, sagte Lodge 2018 in seiner Dankesrede bei der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame. „Das Album ‚Days of Future Passed‘. Ich möchte den amerikanischen Radiosendern danken, die uns fünf Jahrzehnte lang unterstützt haben. Ihr Glaube an uns war enorm und hat uns motiviert, weiterzumachen und das zu tun, was wir lieben – Musik machen.“

Songwriting und Vermächtnis

Von „Days of Future Passed“ (1967) bis zum Weihnachtsalbum „December“ (2003) schrieb und sang Lodge Songs wie „Eyes of a Child“, „Isn’t Life Strange“, „I’m Just a Singer (In a Rock and Roll Band)“ und „Ride My See-Saw“. Zu seinen weiteren Kompositionen für die Moody Blues zählen die Comeback-Single „Steppin’ in a Slide Zone“ (1978), „Talking Out of Turn“ (1981), „Sitting at the Wheel“ (1983) und „Here Comes the Weekend“ (1988).

Trotz zahlreicher Besetzungswechsel blieb Lodge Mitglied der Moody Blues bis zum Ende der Band. Er war auf 15 der 16 Studioalben vertreten und tourte bis 2018, als sich die Gruppe zurückzog. Neben seiner Arbeit mit der Band veröffentlichte Lodge drei Soloalben sowie 1975 das Album „Blue Jays“ gemeinsam mit Hayward während einer Bandpause in den Siebzigern.

Abschied eines Originals

„Wir werden seine Liebe, sein Lächeln, seine Freundlichkeit und seine unermüdliche Unterstützung für immer vermissen“, erklärte seine Familie am Freitag. „Wir sind untröstlich, aber wir gehen weiter in Frieden – getragen von der Liebe, die er für jeden von uns hatte. Wie John am Ende jedes Konzerts sagte: Danke, dass ihr den Glauben bewahrt.“

Lodge ist nach Graeme Edge (2021), Denny Laine (2023) und Mike Pinder (2024) bereits das vierte bedeutende Mitglied der Moody Blues, das seit der Aufnahme der Band in die Rock and Roll Hall of Fame 2018 verstorben ist. Gründungsmitglied Ray Thomas war bereits im Januar 2018 gestorben, nur wenige Monate vor der Ehrung.

Daniel Kreps schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil