The Moody Blues: 10 Geheimnisse über „Nights In White Satin“
Mit „Nights In White Satin“ gelang The Moody Blues einen Hit UND ein Negativ-Rekord in den Charts.
► Der Song wurde von Justin Hayward geschrieben, der ein Jahr zuvor Denny Laine bei Moody Blues ersetzt hatte.
► Justin Hayward bekam die Idee für den Song, nachdem ihm jemand ein Set weißer Satinlaken gab. Seine spontane Eingebung schrieb er auf das Laken seines Betts in Bayswater. Hayward: „Ich schrieb unseren berühmtesten Song, ‚Nights in White Satin‘, als ich 19 war. Es war eine Reihe von zufälligen Gedanken und er war ziemlich autobiographisch. Es war eine sehr emotionale Zeit, ich hatte gerade eine große Liebe hinter mir und war schon mittendrin im nächsten Abenteuer. Vieles davon kam in dem Song zum Vorschein.“
► „Nights In White Satin“ erschien auf dem Album „Days Of Future Passed“. The Moody Blues nahmen die Platte mit dem London Festival Orchestra auf, das es nicht wirklich gab. Die Orchesterstimmen wurden separat eingespielt und zwischen die Stimmen der Band geschnitten. Eigentlich wollte die Gruppe mit Orchester eine Rockversion von Dvoraks 9. Symphonie („Aus der neuen Welt“) aufnehmen. Damit wollte ihre Plattenfirma eine verbesserte Stereo-Sound-Technologie demonstrieren.
► „Days Of Future Passed“ ist ein Konzeptalbum, das verschiedene Zeitphasen eines Tages repräsentiert. Passend gleitet es zum Schluss in die Nachtzeit über. Nachdem Mike Pinder „The Morning“ (Another Morning) geschrieben hatte, versuchte sich Hayward an „The Night“ (Nights In White Satin). So stand das Konzept.
► Mit „Nights In White Satin“ fanden The Moody Blues zu einem völlig neuen Sound. Zuvor waren sie, der Name sagt es ja schon, eher eine Bluesband und hatten 1965 einen Hit mit einem Cover von Bessie Banks‘ „Go Now“. Mit „Days Of Future Passed“ entwickelten sie einen zuweilen psychedelischen Orchesterklang.
► „Nights in White Satin“ wurde ursprünglich 1967 veröffentlicht und erreichte Platz 19 in den UK-Charts. Ein erstaunlicher Erfolg für einen sechsminütigen Song. In der Regel schafften es nur Lieder in die Verkaufsliste, die zwei bis drei Minuten liefen. So wurde der Song in den USA auch kein Erfolg. Nachdem die frühen 70er aber immer mehr „Langzeitepen“ wie „Layla“ brachten, kam „Nights In…“ in den Staaten noch einmal heraus und wurde prompt zum Erfolg. Zugleich wurden The Moody Blues immer beliebter. Nachdem sie erst für ihren neuen Stil kritisiert oder sogar verlacht wurden, würdigten Kritiker, dass die Band neuen Musikrichtungen – darunter Psychedelic- und Progrock – eine Vorlage geliefert hatte.
► In Großbritannien wurde „Nights In White Satin“ mehrmals veröffentlicht. 1972 gelang der Sprung auf Rang neun der Charts, 1979 ging es immerhin auf Position 14.
► Das Gedicht am Ende der Songs wurde separat aufgenommen. Es heißt „Late Lament“ und wurde von Schlagzeuger Graeme Edge geschrieben. Vorgelesen wird es allerdings von Keyboarder Mike Pinder. Edge schrieb auch ein weiteres Gedicht, das auf „Morning Glory“ zu hören ist.
► Es gibt auch eine berühmte Punk-Version von „Nights In White Satin“ von 1979. Sie stammt von The Dickies. Er erreichte Platz 39 der UK-Charts. The Moody Blues nutzten die Version der Dickies oft für ihren Soundcheck.
► Trotz seiner großen Bekanntheit stellte „Nights In White Satin“ auch einen denkwürdigen Negativ-Rekord in der Chart-Geschichte in den USA auf. Während er Anfang Dezember 1972 noch auf Platz 17 gesetzt war, rauschte er innerhalb einer Woche aus der Top 100 heraus. Das gab es zuvor noch nie. Eingestellt wurde der Rekord erst 2010, als die „Glee“-Version von Britney Spears‘ „Toxic“ innerhalb von sieben Tagen von Rang 16 aus der Top 100 herausfiel.