Kimmel legt sich mit „altmodischem 80er-Jahre-Film-Bully“-Trump an

Jimmy Kimmel zerlegt Trumps Drohungen im TV, nennt ihn einen „80er-Jahre-Bully“ und feiert Quotenrekord nach Sendepause.

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Jimmy Kimmel hat die Drohungen von Donald Trump nach der Rückkehr seiner Late-Night-Show am Dienstagabend kommentiert und den Präsidenten als „80er-Jahre-Film-Bully“ bezeichnet.

„Drohen, indem er drohen abstreitet“

In der neuesten Ausgabe von „Jimmy Kimmel Live“ zerlegte Kimmel Zeile für Zeile einen Beitrag von Trump auf Truth Social. Darin hatte Trump angedeutet, er plane, ABC zu verklagen, und den Moderator als „weiteren Arm“ der Demokraten beschimpft. „Ich kann nicht glauben, dass ABC Fake News Jimmy Kimmel seinen Job zurückgegeben hat“, schrieb Trump.

„Sie können nicht glauben, dass ich meinen Job zurückbekommen habe? Ich kann nicht glauben, dass wir Ihnen Ihren Job zurückgegeben haben“, erwiderte Kimmel.

Trump hatte weiter geschrieben: „Warum sollten sie jemanden zurückholen, der so schlecht ist, nicht lustig, und der den Sender in Gefahr bringt, indem er 99 % pro-demokratischen Müll bringt?“

Kimmel konterte: „Da ist wieder die Drohung. Diesmal direkt aus dem Mund vom FCC-Keks. Er sagt: ‚Ich denke, wir testen ABC mal aus. Mal sehen, wie es läuft. Letztes Mal, als ich sie angegangen bin, haben sie mir 16 Millionen Dollar gegeben. Diesmal klingt es noch lukrativer. Ein wahrer Haufen Verlierer!‘ Nur Donald Trump würde versuchen zu beweisen, dass er ABC nicht bedroht, indem er ABC bedroht.“

Trumps Beitrag endete mit den Worten: „Lasst Jimmy Kimmel in seinen schlechten Quoten verrotten.“ Kimmel dazu: „Und er kennt schlechte Quoten. Er hat einige der schlechtesten Werte, die je ein Präsident hatte. Willkommen im Club der miesen Quoten, Mr. President.“

„Ein Bully im Stil der 80er“

Kimmel fuhr fort: „Als Nächstes wird er versuchen, uns zu verklagen. Viel Glück damit, denn wir haben die Gerichte gepackt und ein Ass im Ärmel: Mr. Judge Steve Harvey.“

Der Moderator reagierte außerdem auf Vorwürfe, er gehe zu hart mit Trump ins Gericht. „Ich rede so viel über Trump, weil er ein Bully ist. Ich mag keine Bullies. Ich habe in der Highschool Klarinette gespielt. Donald Trump ist ein altmodischer 80er-Jahre-Film-Bully, der dir dein Pausenbrot klaut. Und wenn du es ihm einmal gibst, nimmt er es wieder. Zwei Dinge, die er liebt. Lunch und Geld.“

Er ergänzte: „Für diesen Bully zu jubeln, egal auf welcher Seite man steht, ist wie für Biff aus Zurück in die Zukunft zu jubeln. Donald Trump war buchstäblich das Vorbild für Biff! Und für den feuern Leute an? Ich bin jedenfalls bei Marty McFly.“

„Eine Bedrohung für die Meinungsfreiheit“

„Jimmy Kimmel Live“ kehrte am Dienstagabend nach einer einwöchigen Pause zu ABC zurück. Der Sender hatte die Show zuvor wegen eines „schlecht getimten und unsensiblen“ Monologs suspendiert, in dem Kimmel rechte Politiker kritisierte, die aus dem Mord an Charlie Kirk politisches Kapital schlagen wollten. Während Kimmel schwieg, meldete sich Hollywood lautstark zu Wort.

Gestern kritisierte Kimmel die Versuche der Trump-Regierung, ihn von der Bildfläche verschwinden zu lassen: „Ich habe in der Schule kaum aufgepasst, aber eins habe ich von Lenny Bruce, George Carlin und Howard Stern gelernt: Eine staatliche Drohung, einen Comedian zum Schweigen zu bringen, den der Präsident nicht mag, ist anti-amerikanisch.“ Er fügte hinzu: „Vielleicht ist die Silberstreif-Geschichte hier, dass wir eine Sache gefunden haben, in der wir uns einig sind – rechts, links und in der Mitte, wie Joe Rogan. Vielleicht kommen wir dadurch sogar ein Stück näher zusammen.“

Quotenrekord beim Comeback

Die Rückkehrfolge brach Rekorde: 6,3 Millionen Zuschauer schalteten ein – fast das Dreifache der üblichen Quote –, obwohl ein Viertel der ABC-Stationen die Sendung nicht ausstrahlte. Weitere 19 Millionen sahen Kimmels emotionales 28-minütiges Comeback-Statement online – Tendenz steigend.

Emily Zemler schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil