Mark Zuckerberg: Nur Monopol schützt Facebook vor chinesischer Konkurrenz?

Am Mittwoch müssen sich die CEOs von Apple, Google, Amazon und Facebook bei einer Anhörung vor dem Kongress verantworten – es sollen kartellrechtliche Fragen geklärt werden.

Am Mittwoch (29.07.) wird sich Mark Zuckerberg in einem wichtigen Video-Call erklären müssen. Es steht die Frage im Raum: Inwiefern haben Tech-Unternehmen wie Facebook eine Monopolstellung eingenommen und sich somit Vorteile verschafft? Auch Amazon-Chef Jeff Bezos, Apple-CEO Tim Cook sowie der Alphabet-Boss Sundar Pichai (verantwortlich für Google und YouTube) müssen deshalb vor dem Kongress aussagen.

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Facebook sieht sich von China bedroht

Schon jetzt ist Zuckerbergs Haltung zu dem Thema, das den Kartellunterausschuss der Justiz beschäftigt, bekanntgeworden. Laut „Bloomberg“ habe der Facebook-Gründer vor, folgendermaßen zu argumentieren: „Zuckerberg plant, seine Firma als US-amerikanische Erfolgsgeschichte in einem wettbewerbsstarken und unvorhersehbaren Markt zu verkaufen. Diese sei jetzt weltweit durch den Aufstieg chinesischer Social-Media-Apps gefährdet.“

Eine Argumentation, die Mark Zuckerberg schon häufiger bemüht hat. 2019 sprach er davon, dass China vorhabe, in den kommenden Monaten eine Kryptowährung zu entwickeln – ein Konzept, mit dem auch Facebook neu durchstarten wollte. „Wenn Amerika keine Innovationen liefert, ist unsere finanzielle Vorreiterstellung nicht garantiert“, so der Tech-Pionier.

Mark Zuckerberg tut zu wenig gegen Fake News und rechte Hetze

Facebook wird seit längerer Zeit dafür kritisiert, zu wenig gegen Hass und Fake News im Netz zu unternehmen. Während Twitter sich vor kurzem endlich klar positionierte, indem kritische Aussagen von US-Präsident Donald Trump mit einer Warnung zur Verbreitung unbelegter Fakten versehen wurde, hielt sich Facebook bedeckt und ließ den umstrittenen Machthaber frei über den potentiell gewaltvollen Umgang mit Protestanten wettern. Es folgte ein Werbe-Boykott durch große Marken wie Coca-Cola und Unilever, die das Social-Media-Unternehmen dort traf, wo es wehtat – als es Facebook ans Geld ging, entschuldigte sich Zuckerberg und gelobte Besserung.

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Die angestrebte Monopolstellung von Facebook

Bei der Anhörung am Mittwoch geht es allerdings in erster Linie darum, dass Facebook potentielle Konkurrenten aufgekauft hat – darunter Instagram und WhatsApp. Das Argument, sich aufgrund chinesischer Konkurrenz gut aufstellen zu müssen, dürfte wenig überzeugend sein, denn dies rechtfertigt kaum eine Monopolstellung, wie sie Facebook offenbar weiterhin anstrebt.

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