Matt Bellamy (Muse) versenkt „Bridge Over Troubled Water“ im Kitsch

Die Corona-Coverversion des Hits von Simon & Garfunkel gerät überdramatisiert - aus Lust an der eigenen Ergriffenheit.

Matt Bellamy, der Sänger von Muse, hat eine neue Version von Simon And Garfunkels Trosthymne „Bridge Over Troubled Water“ veröffentlicht.

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„Einer meiner Lieblingssongs aller Zeiten und ein so passender Track für ein hartes Jahr“, so Bellamy in einem Statement. „Wir sollten jetzt alle die Hand ausstrecken und für unsere Freunde da sein!“

Gitarre statt Klavier, Pathos statt Zärtlichkeit

Der Musiker, der sich zur Unterstützung für das richtige Gefühl bei den Aufnahmen zum neuen Album eine Gitarre von Jeff Buckley kaufte, tauscht die Klaviermelodie des Originals allerdings gegen eine akustische Gitarre aus.

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Wie das letzte Stück, das Bellamy ins Netz stellte – „Tomorrow’s World“ – auch eine Auseinandersetzung mit der Angstrealität, im Angesicht einer noch unkontrollierbaren Pandemie in eine offene Zukunft zu blicken.

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Das Zärtliche, Umschmiegsame des Trauerlieds von Paul Simon und Art Garfunkel mag Bellamy aber nicht aufzuspüren. Seine Coverversion von „Bridge Over Troubled Water“ wirkt dick aufgetragen, die Stimme greint und fleht pathetisch, die im Original kunstvoll angewandte Steigerung von Lautstärke und Sentiment gelingt dem Muse-Sänger überhaupt nicht.

Schlussendlich unterscheidet sich seine Variante des Hits kaum von einschlägigen Castingshow-Versuchen.

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