Diese 50 Serienstars werden immer in unseren Herzen sein

ROLLING STONE hat gewählt: Dies sind die 50 größten Serienstars aller Zeiten.

30. Paul Giamatti

(Billions)

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Giamatti war lange Zeit der Mann für die unvergesslichen Nebenrollen, ob in „Der Soldat James Ryan“ oder „Planet der Affen“, „The Ides Of March“ oder im Brian-Wilson-Biopic „Love & Mercy“. In „Sideways“ brillierte er als sarkastischer Wein-Connaisseur. Seit 2016 teilt er sich die Hauptrolle von „Billions“ mit Damian Lewis. Das Duell dieser beiden Schauspielgiganten versöhnt mit einigen Klischees aus dem Reich der Mächtigen. Lewis glänzt in der Serie als skrupelloser Hedgefonds-Manager. In dem Staatsanwalt Chuck Rhoades findet er einen ebenbürtigen Widersacher. Und es ist die helle Freude, Giamatti dabei zuzusehen, wie er sich diese rechtschaffene Figur einverleibt und sie in einen von Geltungsbedürfnis zerfressen Ehrgeizling verwandelt. MG

29. Julianna Margulies

(ER, The Good Wife)

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Die Karriere von Julianna Margulies wirkt wie ein Musterbeispiel für Emanzipation: Zuerst aufgefallen ist sie als Krankenschwester in „Emergency Room“, wo ihr George Clooney den letzten Nerv raubte. Für die sensible Darstellung gewann sie einen -Emmy, aber so richtig zur Geltung kam ihr Talent erst später. In „The Good -Wife“ bekam sie endlich die Hauptrolle und machte als Alicia Florrick eine erstaunliche Wandlung durch von der braven Ehefrau zur fast skrupellosen Anwältin, auch in eigener Sache. Davor tauchte Margulies auch bei den „Sopranos“ auf, danach in „Dietland“, doch Alicia ist ihr Meisterstück – und sie weiß inzwischen, was sie wert ist: Einen Gastauftritt im Spin-off „The Good Fight“ lehnte sie ab, weil ihr die Gage zu niedrig war. BF

28. Tony Shalhoub

(Monk, Mrs. Maisel)

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Das erste Mal fiel uns Tony Shalhoub als dieser schmierig-glitschige Alien in „Men In Black“ auf, dem nach einer fiesen Aktion von Tommy Lee Jones der Kopf nachwächst. Das war fünf Jahre bevor er die Rolle des neurotischen Ermittlers in der Serie „Monk“ übernahm, die ihm vier Emmys einbrachte. Seine Figuren stattet Shalhoub gern mit einer wunderbaren Kauzigkeit aus, er zeichnet sie schrullig, -ohne sie zu verhöhnen. Das gilt auch für Midge Maisels Vater Abe Weissman, der er jetzt ist. In „The Marvelous Mrs. Maisel“ gehe es auch gar nicht darum, möglichst viele Lacher zu landen, hat er uns in einem Interview gesagt. „Wir spielen keine Witzfiguren, sondern wahrhaftige Charaktere. Wir müssen uns das Komische in der Serie immer wieder hart erarbeiten.“ GR

27. Julia Louis-Dreyfus

(Seinfeld, Veep)

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„Seinfeld“ war der gehemmte Stadtneurotiker, und Elaine, gespielt von Julia Louis-Dreyfus, war die, die ihn schubste, die ihn ärgerte, die ihm seine Blasiertheit nicht durchgehen ließ. Louis-Dreyfus, übrigens entfernt verwandt mit dem Dreyfus der Dreyfus-Affäre, lernte ihr Handwerk bei der Improtheater-Talentschmiede The Second City in Chicago. Anfang der Achtziger wurde sie mit 21 Jahren das bis dato jüngste Mitglied des „Saturday Night Live“-Ensembles. Ihr exzellentes Timing demonstrierte sie später bei „Curb Your Enthusiasm“ und in der Politik-Satire „Veep“, wo sie die Vizepräsidentin gab und deren letzte Staffel dieses Jahr lief. Die Brustkrebserkrankung der beliebten Schauspielerin sorgte vor zwei Jahren für Bestürzung; mittlerweile ist sie krebsfrei. JJ

26. Idris Elba

(The Wire, Luther)

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In einer Szene von „Luther“ spielt Idris Elba seine ganze Physis aus und zerlegt in einem grandiosen Wutanfall ein Büro. Ein Schrank unter Schränken. Ein Schrank, der auch Emotionen zeigt und gut sitzende Anzüge trägt. „Luther“ ist eine von etlichen ultrabrutalen BBC-Produktionen, eine beschleunigte Version von Nordic-noir-Thrillern, in der häufig mehrere Handlungsstränge miteinander kollidieren, weil die Regisseure und Drehbuchautoren keiner stringenten Erzählung vertrauen, sondern auf totale Überwältigung setzen. John Luther (Elba) führt durch dieses Gruselkabinett mit der Autorität eines modernen Gladiators. Seine Arena sind die schlecht beleuchteten Seitenstraßen und zwielichtigen Verschläge, die heruntergekommenen Vorstadtviertel und verfallenen Fabrikhallen Londons. Und während er atemlos versucht, das perfide Treiben eines Psychopathen zu stoppen, ploppt immer auch irgendein ungelöstes Rätsel aus der Vergangenheit auf. Luther trägt die Last eines kranken Systems auf seinen Schultern, eines Systems, zu dem er selbst gehört. Unter größten Anstrengungen beherrscht er seine Verzweiflung. Seine Fälle erfordern drastischere Mittel, als sie das Gesetz erlaubt. So ermittelt er an der Grenze zur Selbstjustiz.

Die Konturen einer aus den Fugen geratenen Welt wieder zu ordnen, -dieses Bestreben zieht sich wie ein roter Faden durch Idris Elbas Rollen. 1972 in London geboren, als Sohn einer ghanaischen Mutter und eines Vaters aus Sierra Leone, beginnt er seine Karriere als Schauspieler im Kriminal-Segment. Einen ersten kleinen Auftritt hat er 1994 in „Crimewatch“ dem britischen „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Über zahlreiche kleinere Serien-Engagements („Bramwell“, „Absolutely Fabulous“, „Dangerfield“, „Law & Order“) landet er schließlich 2002 im Cast von „The Wire“. In der von dem früheren Journalisten David Simon geschriebenen Serie wird die Tragödie der US-Gesellschaft zwischen Drogenhandel und Rassismus, Machtmissbrauch und Medienwahnwitz ausgebreitet. „The Wire“ ist ein Sittengemälde von schockierender Authentizität: Eine Spezialeinheit der Polizei von Baltimore will das organisierte Verbrechen, das die Sozialsiedlungen durchzieht wie ein Krebsgeschwür, durch gezielte Abhöraktionen eindämmen. Stringer Bell (Elba) agiert als rechte Hand von Avon Barksdale (Wood Harris), der zu einem der einflussreichsten Drogendealer der Stadt aufsteigt und seinen territorialen Herrschaftsanspruch mit Gewalt erzwingt. Bell sind die alten Abschreckungsmethoden und Gang-Rivalitäten jedoch bald zu stumpf. Er denkt weiter. Um die Geschäfte künftig in die Legalität zu überführen, besucht er Wirtschaftskurse und kleidet sich im Stil eines Politikers. Natürlich enden seine Pläne in einem Fiasko und die Geschichte nimmt ihren unheilvollen Lauf. Doch Elba verleiht dieser Metamorphose vom Kleinkriminellen zum einflussreichen Kartell-Manager eine Tiefe und Glaubwürdigkeit, die auch etwas Beunruhigendes über das Establishment unserer Tage erzählt.

Inzwischen gehört Elba zu den wenigen schwarzen Weltstars. Er kann viel und macht alles, vom „Alien“-Franchise „Prometheus“ (2012) bis zum Kriegsdrama „Beasts Of No Nation“ (2015), von überlebensgroßen Biopics wie „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ (2013) bis zu Action-Schund wie „Bastille Day“ (2016), von Superhelden-Blockbustern à la „Avengers: Age Of Ultron“ (2015) bis zum Katastrophenabenteuer „Zwischen zwei Leben“ (2017). Sein Regie-Debüt, „Yardie“ (2018), siedelte er wiederum im Drogenmilieu an, das Drama verläpperte ihm jedoch in stylishem Look und Zitaten-Overkill. Und wenn er gerade mal nichts mit Film und Fernsehen zu tun hat, ist Elba auch als Rapper und DJ unterwegs. Ob NBA-Party, Madonna-Vorprogramm oder in Form von Samples wie im Taylor-Swift-Song „London Boy“ – er scheint immer und überall zu sein. Elba gründete sein eigenes Label, 7Wallace Music, stellte bei BBC Radio 2 afrikanische Musik vor und ließ sich für den Discovery Channel beim Kickboxen und Autofahren filmen. Er wurde von der Queen zum Ritter geschlagen und setzt sich für die Entwicklungshilfe auf der Insel Sherbro ein. All das sorgt in Zeiten einer sich selbst überholenden Öffentlichkeits-Ökonomie für die nötige Aufmerksamkeit. Nur eines bleibt Elba nach wie vor schuldig: Charakterrollen, die nicht auf den Affekt zielen. Seine Leistung in „The Wire“ und in einigen Episoden von „Luther“ sind das Versprechen, das Elba noch nicht eingelöst hat. Max Gösche

25. Dominic West

(The Wire, The Affair)

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Nach den „Sopranos“ war es vor allem David Simons Krimidrama und Baltimore-Porträt „The Wire“, das die goldene Ära des Serienfernsehens einläutete. In einer hochkomplex erzählten Handlung mit unübersichtlich vielen Figuren wurde Dominic West mit seinem britisch-kantigen Gesicht und den fröhlichen Locken als Polizist James „Jimmy“ McNulty, der nicht nur Verbrechern, sondern auch der Damenwelt hinterherschnüffelt, zum prägnanten Gesicht der Serie. Auch in „The Affair“ gab er den potenten Verführer. Allerdings erlaubte es ihm das Serienkonzept mit einer Story, die aus verschiedenen Perspektiven gezeigt wird, zugleich auch, das krasse Gegenteil darzustellen: einen frustrierten Autor, der fast unschuldig in den Sog einer Affäre gerät. MV

24. Claire Danes

(Homeland)

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Nach dem Erfolg mit der Coming-of-Age-Serie „Willkommen im Leben“ (1994/95) und Baz Luhrmanns Leinwand-Adaption von Shakespeares „Romeo und Julia“ (1996) schien Claire Danes’ Karriere in den Nullerjahren zu stagnieren. Erst als CIA-Agentin Carrie Mathison, die in „Homeland“ um jeden Preis ein zweites 9/11 verhindern will und dem Ursprung des islamistischen Terrors in die entlegensten Regionen der Welt folgt, trieb sie ihre Schauspielkunst in neue Höhen. Wie sie da am Rande des Nervenzusammenbruchs hyperventiliert, sich in einen von Al-Qaida gebrochenen Soldaten (Damian Lewis) verliebt und ihre Prinzipien immer mehr ins Wanken geraten – das ist bei aller ideologischen Tendenz dieses hochspannenden Polit-Thrillers großartig. MG

23. David Duchovny

(Akte X, Aquarius)

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Kann man sich einen gelangweilteren Menschen vorstellen als David Duchovny in den letzten Staffeln von „Californication“? Eigentlich hat er das alles so satt: den Sex, die Partys, den Hollywood-Jetset, die Drogen. Ennui macht sich breit in dieser zwischen Soft Porn und Gesellschaftssatire taumelnden One-Man-Show. Duchovny entledigte sich des Images des Alien jagenden Nerds aus „Akte X“ – um ab 2016 doch wieder in seine berühmteste Rolle zu schlüpfen. Keine gute Idee: Das Comeback wirkte über weite Strecken, als hätten sich Mulder und Scully in einen Themenpark für ausrangierte Scifi-Helden verirrt. Doch Duchovnys milder Stoizismus trägt diesen Nachklapp ebenso wie den müden Ermittler, der in „Aquarius“ die Kommune um Charles Manson ausspioniert. MG

22. Christine Baranski

(The Good Fight)

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Christine Baranski ist die lebende Bestätigung, dass es doch ausgleichende Gerechtigkeit gibt. Jahrelang wurde die New Yorkerin weitgehend übersehen, obwohl sie schon in den 80er-Jahren am Theater, in Film und Fernsehen ackerte. Erst Chuck Lorre erkannte ihr enormes Talent und besetzte sie 1995 in seiner Serie „Cybil“ goldrichtig als scharfzüngige Zynikerin mit Alkoholproblem und diversen anderen Macken. Zwischentöne wurden Baranskis Spezialität. Auch als (manchmal dann doch nicht so) knallharte Anwältin in „The Good Wife“ war Baranski eine Wucht, das brachte ihr das Spin-off „The Good Fight“ ein. Die beste Rolle hatte sie allerdings in „The Big Bang Theory“: Als Leonards wenig empathische Mutter psychologisierte sie alle in Grund und Boden. BF

21. Christina Hendricks

(Mad Men, Good Girls)

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In den Neunzigern arbeitete Hendricks, von Vivienne Westwood „die Verkörperung der Schönheit“ genannt, als Model. Die Rolle der Joan Holloway in „Mad Men“ bedeutete 2007 ihren Durchbruch als Schauspielerin. „Ich habe mir bei dieser Serie den Hintern abgearbeitet“, sagte sie später, „und alle haben nur über meinen Körper gesprochen.“ Hendricks verlieh der Figur der Femme fatale Komplexität und Verletzlichkeit und wurde, wie ihre Rolle Joan, sträflich unterschätzt. Showrunner Matthew Weiner besetzte sie später in seinem Folgeprojekt „The Romanoffs“ als Schauspielerin, mit der übel umgesprungen wird. Gerade ist Hendricks in der Comedy-Serie „Good Girls“ als unverhofft in die Kriminalität rutschende Vorstadtmutter zu sehen. JJ

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