The Thing :: Deluxe Edition

Carpenters bester Film in seiner bislang besten Box.

Eine populäre Theorie besagt: Weil Spielbergs niedlicher „E.T.“ nur 14 ­Tage zuvor ins Kino kam, sei John Carpenters Film über einen blutrünstigen Außerirdischen 1982 gefloppt. Manche waren vielleicht mit dem Gemetzel in einer antarktischen Forschungsstation überfordert. „Ein Werk wie dieses“, sagte der Regisseur, „hat es noch nie gegeben. Und das wird es auch nie wieder.“ Stan Winstons und Rob Bottins animatronische Darstellungen des Gestaltwandlers – die Puppen von Mensch-Spinne oder Wolf-­Mutation – setzten bis zum Durchbruch der CGI-Effekte Ende der Achtziger neue Maßstäbe.

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Das „Ding“ – nach der Vorlage der Geschichte „Who Goes There?“ von John W. Campbell Jr. – ist, wie schon Howard Hawks’ Adaption von 1951, ­eine Allegorie auf Ängste, politische wie gesundheitliche. Im Kalten Krieg war Paranoia in den USA allgegen­wärtig: Wer aus dem Team wurde vom Bösen „angesteckt“, wer arbeitet als Kommunist hinter meinem Rücken? In Carpenters Version spielte nun die Furcht vor Aids eine Rolle.

Morricone bekam den Oscar

Das Carpenter-freie Prequel von 2011 ist als Beigabe zu dieser Neu­edition verzichtbar. Aber die Deluxe-­Box vereint zudem alle Dokus und geschnittenen Szenen, die zuvor auf verschiedene Editionen verteilt waren. Ein Muss ist der Audiokommentar des gefeierten, selbstironischen Regisseur-und-Hauptdarsteller-­­Duos Carpenter/Russell: Es scheint nichts Lustigeres für die beiden zu geben, als auf ­einen Horrorstreifen zurück­zu­blicken, in dem grünes Kunstblut vergossen wurde.

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Dazu gibt es Campbells Novelle und Ennio Morricones Soundtrack mit dem markanten Bass-­Titelmotiv, das einem doppelten, nichtirdischen Herzschlag nachempfunden ist; damit war es auch der Komponist, der dem Wesen Leben einhauchte. Etliche Stücke verwendete er noch einmal für den Score zu Taran­tinos Western „The ­Hateful Eight“, für den er schließlich einen ­Oscar erhielt. Auch darin spielte ­Russell einen von mehreren eingeschneiten Menschen, die einander misstrauen. Die „Thing“-­­Legende lebt also auch Jahrzehnte später in anderen Stoffen weiter. (Universal)

Universal Pictures
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