Hacker fordern 42 Millionen: Sonst werden Daten über Trump, Madonna und Lady Gaga veröffentlicht

Nach dem Cyberangriff auf eine renommierte Entertainment-Anwaltskanzlei verdoppeln die Erpresser nun die Lösegeldforderung auf 42 Millionen Dollar. Der Grund: Man habe „schmutzige Wäsche“ über US-Präsident Trump gefunden.

Die US-amerikanische Anwaltskanzlei Grubman Shire Meiselas & Sacks (GMSM) wurde Opfer einer Cyberattacke. Dabei wurden etliche vertrauliche Dokumente von den Servern gestohlen – das berichtet unter anderem „Musicbusinessworldwide.com“. Mit Ransomware hatte sich die Hackergruppe REvil Zugriff auf die sensiblen Daten der Firma, zu deren Klienten unter anderem Elton John, Bruce Springsteen, U2, Mariah Carey Madonna, Barbra Streisand oder Lady Gaga gehören, verschafft.

Lady Gaga und Madonna als Druckmittel

Zunächst forderten die Täter 21 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 19,4 Millionen Euro) Lösegeld — zu zahlen in der digitalen Währung Bitcoin. Als Druckmittel sei ein Screenshot im Darknet veröffentlicht worden, der einen Vertrag von GMSM mit Madonna zeigen soll. Auch über 2,4 Gigabyte an vertraulichen Daten über Lady Gaga wurde laut dem Bericht bereits veröffentlicht.

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Lösegeldforderung wegen Trump verdoppelt

Nun nimmt die Geschichte eine kuriose Wendung. Wie „Pagesix.com“ berichtet, verdoppelte REvil die Lösegeldforderung auf 42 Millionen Dollar. Der Grund: Man habe „schmutzige Wäsche“ über den US-Präsidenten Donald Trump gefunden. Sollte die Lösegeldforderung nicht innerhalb einer Woche erfüllt werden, wollen die Täter die Dokumente veröffentlichen.

Die Hacker wandten sich in einer Nachricht direkt an den US-Präsidenten: „Mr. Trump, wenn Sie Präsident bleiben wollen, dann stoßen sie doch mal die Jungs mit einem spitzen Stock an, sonst können Sie diese Ambition für immer vergessen. Und an die Wähler, wir können euch nach einer solchen Veröffentlichung garantieren, dass ihr ihn nicht mehr als Präsident sehen wollt … Die Deadline beträgt eine Woche.“ An Staranwalt Allen Grubman richten sie folgende Worte: „Grubman, wir werden deine Firma von Grund auf zerstören, wenn wir das Geld nicht sehen“. Unklar ist bislang der Zusammenhang zwischen Trump und der Anwaltskanzlei – der Präsident ist nämlich kein Klient von Grubman Shire Meiselas & Sacks.

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Große Datenmengen gestohlen

Insgesamt sollen die Hacker 756 Gigabyte an sensiblen Daten erbeutet haben. Darunter befinden sich vertrauliche Dokumente wie Verträge und E-Mails von Klienten. Außerdem sollen die Firmenbackups von den Erpressern gelöscht oder verschlüsselt worden sein. Anwalt Allen Grubman soll sich allerdings weigern, mit den Erpressern zu verhandeln, da er davon ausgehe, dass die Dokumente ohnehin veröffentlicht werden würden.

Statement der Kanzlei

„Die Weitergabe der Dokumente unserer Kunden ist ein verabscheuungswürdiger und illegaler Angriff dieser ausländischen Cyberterroristen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Versuch verdienen, hochrangige US-Unternehmen, Regierungsstellen, Entertainer, Politiker und andere zu erpressen. Zuvor waren das US-Verteidigungsministerium, HBO, Goldman Sachs sowie zahlreiche staatliche und lokale Regierungen Opfer ähnlicher cyberkrimineller Angriffe“, erklärt die Anwaltskanzlei in einem Statement gegenüber „PageSix.com“. „Wir sind von den Experten und dem FBI informiert worden, dass die Verhandlung mit Terroristen oder die Zahlung von Lösegeld an Terroristen eine Verletzung des Bundesstrafrechts darstellt. Selbst wenn enorme Lösegelder gezahlt wurden, lassen die Kriminellen die Dokumente oft trotzdem durchsickern“, so Grubman Shire Meiselas & Sacks.

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