Robert Redford: Eine Deutsche war seine letzte große Liebe
Robert Redford und Sibylle Szaggars verband eine stille Liebe fern vom Hollywood-Glamour – geerdet, beständig und voller Werte.
Robert Redford war nicht nur einer der prägenden Schauspieler des 20. Jahrhunderts, sondern auch ein Mann, der das Rampenlicht stets mied, sobald die Kameras verstummten. Dass er sein Herz schließlich einer Deutschen schenkte, war vielen nur am Rande bekannt – dabei ist ihre Geschichte mehr als eine romantische Fußnote im Leben eines Weltstars.
Fast drei Jahrzehnte lang war Sibylle Szaggars Redfords Lebensgefährtin, seit 2009 seine Ehefrau.
Die gebürtige Hamburgerin, Tochter eines Gastwirts, fand ihren Weg zur Kunst auf Umwegen: Nach einer Ausbildung im Hotelwesen führte sie ihr Weg in den 1980ern nach London, wo sie sich als Bildende Künstlerin durchschlug. In jener Zeit begegnete sie Robert Redford. Zunächst als künstlerisch Gleichgesinnte, lange Jahre als enge Freundin.
Begegnung in Sundance
Redford, der Szaggars liebevoll „Billy“ nannte, war fasziniert von ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit Natur und Spiritualität. Besonders ihre Werke, inspiriert von der Kultur des Native-American-Stammes der Hopi, fanden seinen Respekt. Die Verbindung zwischen beiden wuchs über Jahre – getragen von gemeinsamen Werten. Und einer bemerkenswerten Zurückhaltung gegenüber der Öffentlichkeit.
1996 trafen sich beide erneut – zufällig, so die Legende, an einem Skilift in Redfords Sundance-Resort in Utah. Dort, „im Schatten der verschneiten Berge“ begann eine Beziehung, die nie laut, aber zutiefst beständig war, wie es US-Boulevard-Medien wissen wollen.
2009 heiratete das Paar in Hamburg – in kleinem Kreis, fern von Beverly Hills und dem Sunset Strip. Etwa 25 enge Freunde und Familienmitglieder waren zugegen, als Pastor Frank Engelbrecht dem Paar den Segen gab. Die Entscheidung, in Deutschland zu heiraten, war Redford wichtig: Ein Zeichen der Verbundenheit mit der Heimat seiner Frau.
Eine Hochzeit ohne Glamour
Der NDR befragte den Kirchenmann dazu. Nach dem Motto: „Sie haben einen Weltstar getraut. Wie kam es dazu?“:
Engelbrecht Ich kannte Sibylle Szaggars recht gut. „Ihr Vater wohnte neben der Katharinen-Kirche und lag im Sterben. Ich wurde gerufen, wir trafen uns öfter, und ich gestaltete die Trauerfeier. Jahre später, Sibylle lebte inzwischen nicht mehr in Hamburg, rief ihre Nichte an und fragte, ob ich die Trauung übernehmen würde. Ich hatte viel zu tun, fragte meine Frau, ob wir Zeit hätten – sie sagte: „Natürlich hast du Zeit!“ Es war keine Starhochzeit, sondern eine sehr persönliche Feier ihrer Liebe. (…) Die Hochzeit fand in einem Hotel in Nienstedten statt, ganz ohne Presse“. Anfangs zumindest.
Im Garten der historischen Fürst-Bismarck-Mühle in Aumühle am Rande von Hamburg pflanzten sie gemeinsam einen Baum: eine Linde, Sinnbild für Beständigkeit und Liebe. Sie steht bis heute.
Beide teilten eine Leidenschaft für den Umweltschutz und gründeten 2015 die Organisation „The Way of the Rain“, um das Bewusstsein für den Schutz der Erde zu fördern. 2015 wurden sie in Monaco mit dem „Prince Rainier III Award“ ausgezeichnet. 2018 erhielten sie eine Anerkennung bei der einflussreichen US-Fundraising-Organisation „Smith Nature Symposium & Benefit“.
Liebe und Vermächtnis
Nach Redfords Tod im Alter von 89 Jahren bleibt somit nicht nur sein filmisches Erbe. Auch die stille, aber kraftvolle Verbindung zu Sibylle Szaggars ist Teil seiner Lebensgeschichte. Eine Liebesgeschichte ganz ohne Blitzlicht und Insta-Glamour.