Roger Waters vor dem UN-Sicherheitsrat: Ukraine-Invasion sei „nicht unprovoziert“ gewesen

Roger Waters hält den Einmarsch Russlands in die Ukraine für „illegal“, er denkt aber auch, dass dieser „nicht unprovoziert“ gewesen sei.

Auf Ersuchen Russlands hat Pink-Floyd-Gründungsmitglied Roger Waters am Mittwoch (08. Februar) vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Rede gehalten. Darin übte er vor allem Kritik am Kriegsgeschehen: Den Einmarsch Russlands in die Ukraine betrachte er als „illegal“, er sagte aber auch, dass dieser „nicht unprovoziert“ gewesen sei. „Deshalb verurteile ich auch die Provokateure auf das Schärfste. So, das ist aus dem Weg geräumt.“

Trotz der für Roger Waters wohl noch recht zurückhaltenden Wortwahl, ist diese Darstellung sicher ein Schlag ins Gesicht jener, die seit Monaten um Freiheit und Frieden für die Ukraine kämpfen. Dazu trägt auch seine als pro-russisch empfundene Wortwahl bei. So erwähnt er an anderer Stelle seiner Rede die „Bewaffnung des Kiewer Regimes durch Dritte“.

Waters sagte, dass er ein Ende aller Kriegsaktivitäten auf der Welt fordert. Er wolle für die „Millionen ohne Stimme“ laut sein: „Danke, dass Sie uns heute zuhören, wir sind viele, die nicht an den Gewinnen der Kriegsindustrie teilhaben wollen. Wir schicken unsere Söhne und Töchter nicht freiwillig los, um Futter für Ihre Kanonen zu liefern. Wir sind der Meinung, dass die einzig sinnvolle Maßnahme heute darin besteht, einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine zu fordern. Ohne Wenn und Aber. Kein einziges ukrainisches oder russisches Leben darf mehr geopfert werden – sie alle sind in unseren Augen wertvoll.“

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Roger Waters‘ problematische Weltansicht

Wie der Musiker wirklich tickt, hat Roger Waters im vergangenen Jahr in einem Interview mit ROLLING STONE abermals durchblicken lassen. Demnach glaube er, sein Name stehe auf einer „Tötungsliste, die von der ukrainischen Regierung unterstützt wird“. Im selben Gespräch schob der Künstler die Schuld am nach wie vor andauernden Krieg auf die NATO und behauptete, die Organisation habe Putin eigentlich keine andere Wahl gelassen, als in die Ukraine einzumarschieren. Im August hatte der Künstler US-Präsident Joe Biden in einer CNN-Sendung als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet und behauptet, er heize den Krieg in der Ukraine direkt an.

Polly Samson, Songwriterin und Frau von David Gilmour, hat sich erst kürzlich mit klaren Worten an Roger Waters gewandt. In einem Tweet schrieb sie: „Leider bist du antisemitisch bis ins Mark“. Zudem halte sie ihn für einen Putin-Apologeten. Er sei ein „lügender, diebischer, heuchlerischer, steuervermeidender, Playback singender, frauenfeindlicher, größenwahnsinniger Neidhammel“ – er solle doch mit „dem Unsinn“ aufhören. Gilmour teilte den Post und sagte dazu: „Jedes Wort nachweislich wahr.“

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