So will Ticketmaster Frieden mit wütenden Oasis-Fans schließen
Ticketmaster verpflichtet sich nach Oasis-Ticketchaos zu mehr Preistransparenz in UK – CMA droht bei Verstößen mit Strafen.
Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) prüft, ob Ticketmaster gegen das Verbraucherschutzrecht verstoßen hat. Der Anlass war der Verkauf von Oasis-Reunion-Tickets, bei dem angeblich „Dynamic Pricing“ eingesetzt wurde. Also Preissteigerungen je nach Nachfrage.
Ticketmaster verpflichtet sich zu mehr Klarheit
Die CMA nahm die Untersuchung nach Fan-Beschwerden über lange Warteschlangen und schwankende Preise beim Verkaufsstart der Oasis-Reunion-Tour auf.
Die britische Regierung hat nun „verbindliche Zusagen“ von Ticketmaster erhalten, dass das Unternehmen den Fans künftig transparenter Informationen zu Ticketpreisen geben wird. Nach den heftigen Protesten über den Ticketverkauf für die Oasis-Reunion erklärte die CMA am Donnerstag, Ticketmaster werde klarstellen, „was Fans für ihr Geld bekommen und mehr Informationen über unterschiedliche Preise bereitstellen“.
Die Untersuchung ergab zwar keine Beweise für den Einsatz von Dynamic Pricing. Sie stellte aber fest, dass Ticketmaster Fans nicht ausreichend informiert hatte. So seien Stehplatztickets „zu zwei verschiedenen Preisen verkauft“ worden, ohne klarzustellen, dass die günstigeren sofort durch teurere ersetzt würden, sobald sie ausverkauft waren. Zudem habe Ticketmaster sogenannte „Platinum“-Tickets zu fast dem 2,5-Fachen des Preises von Standardtickets angeboten. Ohne den Hinweis, dass diese keinerlei Zusatzleistungen enthielten.
Neue Regeln und mögliche Strafen
Künftig muss Ticketmaster Fans mindestens 24 Stunden vorher mitteilen, „wenn ein gestaffeltes Preissystem genutzt wird“. So sollen Käufer wissen, dass es mehrere Preisstufen für dasselbe Ticket geben kann. Außerdem muss Ticketmaster die gesamte Preisspanne offenlegen und darf keine irreführenden Labels mehr verwenden, die suggerieren, ein Ticket sei besser als ein anderes, obwohl es nicht der Fall ist.
Um die Einhaltung sicherzustellen, verlangt die CMA regelmäßige Berichte über zwei Jahre hinweg. Bei Verstößen droht ein offizielles Verfahren.
CMA-Chefin Sarah Cardell betonte: „Die Änderungen sorgen dafür, dass Fans mehr Informationen über Preise und klare Beschreibungen dessen haben, was sie für ihr Geld bekommen. Sollte Ticketmaster die Maßnahmen nicht einhalten, werden wir nicht zögern, weitere Schritte einzuleiten.“
Ticketmaster weist Vorwürfe zurück
Ein Sprecher von Ticketmaster erklärte: „Wir begrüßen die Bestätigung der CMA, dass es kein Dynamic Pricing, keine unfairen Praktiken und keinen Verstoß gegen das Verbraucherschutzrecht gab. Um die Kundenerfahrung weiter zu verbessern, haben wir uns freiwillig zu klarerer Kommunikation in Warteschlangen verpflichtet. Das baut auf unserer Obergrenze beim Weiterverkauf, starkem Bot-Schutz und klaren Preisanzeigen auf. Und wir fordern die CMA auf, die gesamte Branche an denselben Standards zu messen.“