Thomas Gottschalk stänkert gegen „deutsche Eltern“
Ruheständler Thomas Gottschalk war bei Abba und Coldplay in London und macht sich so seine Gedanken
TV-Moderator Thomas Gottschalk darf sich als freier Mensch fühlen. Kurz vor seinem 75. Geburtstag hatte er im Mai dieses Jahres angekündigt, endgültig aus dem Rampenlicht treten zu wollen. In der RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ legte er seine Langzeit-Karriere in der großen Familien-Unterhaltung zu den Akten. Er sei jetzt älter als der Papst, sagte er. Ein guter Zeitpunkt, der Flimmerkiste den Rücken zu kehren,
„Ich habe 35 Jahre lang den Samstagabend betreut und im Griff gehabt“, so der bayrische Entertainer damals. Das Studiopublikum applaudierte. Nach diversen „Abschieden“ will der herbstblonde Entertainer noch einmal Anfang Dezember ein aller-allerletztes Mal in einer Sendung auftreten. Das große Goodbye soll nach aktueller Planung am Nikolaus-Tag 2025 zelebriert werden, wenn Gottschalk an der Seite seiner Kollegen Günther Jauch und Barbara Schöneberger antreten wird. „Du darfst entweder den ganzen Abend moderieren oder gar nicht moderieren. Nur nicht kommen geht nicht“, stellte Jauch das „Konzept“ der Sendung nach Gottschalks Ankündigung vor.
Unterdessen findet Gottschalk nun ausreichend Zeit, mit seiner Frau Karina schicke City-Touren zu unternehmen. Etwa nach London. Dort besuchte er das Avatar-Spektakel „ABBA Voyage“ in der eigens errichteten Arena an der DLR-Station Pudding Mill Lane. Nach seiner Visite sieht er sich genötigt, über seine sozialen Medien kritische Töne zu verbreiten.
Gottschalks Kritik und Beobachtungen
Allerdings ging es dabei nur in zweiter Linie um die ABBA-Hochtechnologie-Show selbst. Auf Instagram postete er ein Pärchen-Bildchen vom „Voyage“-Besuch. In der Bildzeile holt er dann zum entscheidenden Schlag aus:
„Einige deutsche Eltern waren mit ihrem Nachwuchs letztes Wochenende beim Coldplay-Konzert in London. Ich hätte es mir als Jugendlicher verbeten, von Erziehungsberechtigten zu irgendwelchen Popkonzerten begleitet zu werden“, schreibt Gottschalk und weist entrüstet auf das Mehrgenerationen-Phänomen im Pop hin, was seit locker zwei Jahrzehnten besonders bei den Arena-Gigs zu beobachten ist. Ob es nun Die Ärzte oder die Rolling Stones sind.
Auf die künstlichen Schweden lässt der ex-Radio-DJ dagegen nichts kommen: „Dafür war ich mit Karina bei den ABBA-Avataren und habe einer Band zugehört, die dort magischerweise auf einer Bühne stand, ohne einen Tag gealtert zu sein.“ Zum Finale dann eine Prise Retro-Sentimentalität: „Bei ‚Chiquitita‘ und ‚Fernando‘ habe ich jeweils eine Träne verdrückt, weil mir das Leben ein solches Schicksal nicht bestimmt hat.“
Von welchem „Schicksal“ hier die Rede ist, wurde nicht weiter ausgeführt. Oder wünscht sich „Tommy“ ebenfalls ein Weiterleben im Avatar-Kosmos?