Video-Leak: Bono spricht entlassenen USAID-Mitarbeitern Mut zu
Bono tritt zusammen mit Barack Obama und George W. Bush in einem Video auf, das sich bei entlassenen USAID-Mitarbeitern für ihren Einsatz für hungernde, durstige und kranke Menschen auf der ganzen Welt bedankt

George W. Bush hat seine Meinung zu Donald Trumps Politik in den vergangenen zehn Jahren fast vollständig für sich behalten. Mehr als ein geflüstertes „Das war eine seltsame Scheiße“ bei der Amtseinführung 2017 war bisher nicht zu hören. Doch die Nachrichtenagentur Associated Press erhielt nun Zugriff auf Aufnahmen eines aktuellen privaten Videokonferenzgesprächs. Darin spricht er zusammen mit Barack Obama und Bono Mitarbeitern der United States Agency for International Development (USAID) Mut zu. Sie haben durch Trumps Entscheidung, die Organisation aufzulösen, einen Großteil des Personals zu entlassen und die verbleibenden Aufgaben ins Außenministerium zu integrieren, ihre Arbeitsplätze verloren.
Bush und Obama loben USAID-Mitarbeiter
„Ihr habt durch eure Arbeit die wahre Stärke Amerikas gezeigt – nämlich euer gutes Herz“, sagte Bush an die USAID-Mitarbeiter gerichtet. „Liegt es in unserem nationalen Interesse, dass 25 Millionen Menschen, die sonst gestorben wären, heute leben? Ich denke schon, und ihr denkt das auch.“
Obama schloss sich dem an: „USAID zu zerschlagen ist ein Skandal und eine Tragödie“, sagte er. „Denn es handelt sich um einige der wichtigsten Arbeiten, die irgendwo auf der Welt geleistet werden… Früher oder später werden Führungspersönlichkeiten beider Parteien erkennen, wie sehr man euch braucht.“
Elon Musk bezeichnete USAID als „kriminelle Organisation“, während Trump die Behörde als von „radikalen linken Irren“ geführt abtat.
Bono, der während Bushs Präsidentschaft erfolgreich Lobbyarbeit für Nahrungsmittelhilfe, Medikamente und Schuldenerlass für Afrika geleistet hatte, war ebenfalls in dem Video zu sehen. Laut AP wurde er als „Überraschungsgast“ vorgestellt, erschien mit Sonnenbrille und Hut und bezeichnete die USAID-Mitarbeiter als „geheime Agenten der internationalen Entwicklung“.
Bono liest Gedicht über USAID
Er trug dann ein Gedicht über die Behörde vor, in dem er auf die Kinder Bezug nahm, die infolge von Trumps Maßnahmen an Unterernährung sterben könnten. (Eine Studie warnte, dass weltweit 300.000 Menschen aufgrund der Kürzungen sterben könnten.)
„Sie nannten euch Gauner“, sagte Bono. „Dabei wart ihr die Besten von uns.“
Ende Mai sprach Bono im Podcast mit Joe Rogan über die Schließung von USAID. „Lebensmittel verrotten auf Schiffen und in Lagerhäusern“, sagte Bono dem Gastgeber. „Da sind 50.000 Tonnen Lebensmittel. Die Leute, die die Codes kannten – die für die Verteilung dieser Hilfe verantwortlich waren – wurden entlassen. Das ist doch nicht Amerika, oder?“
Er fuhr fort: „Zerstörung, Vandalismus – es fühlte sich an, als geschähe das mit Freude, als würden diese lebenserhaltenden Systeme absichtlich aus der Wand gerissen. [Ein Helfer sagte:] ‚Wir haben kein Geld mehr, wir müssen entscheiden, welches Kind wir vom Tropf nehmen.‘ Es erscheint mir, ich weiß nicht, ob ‚böse‘ ein zu starkes Wort ist, aber was wir über das absolut Böse wissen, ist: Es freut sich über den Tod, über das Verschwenden menschlichen Lebens – besonders von Kindern. Es freut sich tatsächlich darüber. Und ob es nun Inkompetenz ist oder unbeabsichtigte Folgen – es ist noch nicht zu spät für die Menschen.“