40 Jahre „Murmur“ von R.E.M.: Erinnerungen von Michael Stipe, Bill Berry, Peter Buck und Mike Mills

Vor 40 Jahren veröffentlichten R.E.M. ihr Erstlingswerk „Murmur“. Zur Feier des Tages teilen alle vier Bandmitglieder ihre Erinnerungen. Auch Fans wie Patti Smith gratulieren.

Das Debütalbum von R.E.M feiert 40. Jubiläum: „Murmur“ erschien im April 1983. Zu diesem Anlass haben die Bandmitglieder persönliche Worte, Erinnerungen und Dankesreden auf ihren sozialen Kanälen sowie auf ihrer offiziellen Website „R.E.M. HQ“ geteilt.

Schlagzeuger Bill Berry erzählt dort, dass er während der Aufnahmesessions in den Reflection Studios zufällig die Musik für einen Werbespot für einen Dodge-Pickup-Truck gespielt und dafür 100 Dollar verdient habe. Gitarrist Peter Buck weist darauf hin, dass 40 Jahre vor „Murmur“ der Zweite Weltkrieg in vollem Gange gewesen sei, und wiederum eine musikalische Ära herrschte, die von Glenn Miller dominiert gewesen sei: „Vierzig Jahre sind eine lange Zeit.“

Bassist Mike Mills erinnert sich, dass Buck während der Sessions ein Paar Spielzeugdinosaurier kaufte, die während der Aufnahmen zu jedem weiteren R.E.M.-Album bis zum Ende der Band 2011 auf den Studiolautsprechern saßen. Und Stipe verrät, dass er aus einem Buch von Tammy Faye Bakker, das er von einer christlichen Gemeinde erhalten hatte, die damals das Studio nutzte, einige gute Lebensratschläge erhielt.

Michael Stipe, 2004
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Auch Patti Smith und Gwyneth Paltrow richten Glückwünsche aus

In der Kommentarspalte haben auch namhafte Fans ihre Glückwünsche ausgerichtet. Patti Smith schrieb: „Herzlichen Glückwunsch zum Jahrestag, Michael. R.E.M. hat mir viel Freude bereitet.“ Gwyneth Paltrow kommentierte mit einem roten Herzen. Der Autor Rich Roll schrieb: „Dieses Album veränderte mein junges Leben und eröffnete meiner 16-jährigen Seele eine völlig neue Erfahrung und Perspektive auf das, was Musik sein kann, zu einer Zeit, als ich es am meisten brauchte. Für immer dankbar @michaelstipe & @rem.“

Michael Stipe emotional auf Instagram: „Wir sind losgezogen, um die Welt zu verändern, und haben am Ende nur uns selbst verändert“

Michael Stipe teilt seine persönlichen Worte in einem Posting auf seinem privaten Instagram-Profil und zeigt dazu eine Bildergalerie bestehend aus dem Albumcover, einem Selbstportrait und Fotos von Tulpen und einem Kürbis.

Seine Dankesworte unter der Bildergalerie: „Heute vor 40 Jahren veröffentlichten wir unser allererstes Album. 1983. Ich bin so stolz darauf und um Todd Haynes falsch zu zitieren: ,Wir sind losgezogen, um die Welt zu verändern, und haben am Ende nur uns selbst verändert.‘ An all die Menschen auf dem Weg, die mein Leben seitdem zu einem lebendigen, atmenden Segen gemacht haben – danke!“

Insbesondere dankt er Peter, Mike, Bill und dem Bandmanager Bertis Downs – „für eure anhaltende Freundschaft und Liebe und dafür, dass ihr an mich geglaubt und mir in einigen wirklich rauen und lustigen Zeiten vertraut habt. Ich fühle mich wie der glücklichste Mensch auf Erden und ich übertreibe nicht“.

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Stipe gründete R.E.M. im Jahr 1980 mit seinen Kommilitonen. Nachdem die Band sich im Jahr 2011 auflöste, habe er sich nicht vorstellen können, wieder Musik zu machen – doch in diesem Jahr, 2023, werde es soweit sein: Stipe plant ein Soloalbum. 

Peter Buck: „Vierzig Jahre sind eine lange Zeit“

Buck schreibt auf der R.E.M-Website: „Wenn wir auf dem Weg zum ersten Aufnahmetag von ‚Murmur‘ zufällig auf eine Radiosendung von vor genau vierzig Jahren gestoßen wären, hätten wir Reden von Franklin Roosevelt, Nachrichten über den Zweiten Weltkrieg und die swingenden Klänge von Tommy Dorsey und Glenn Miller gehört. Vierzig Jahre sind eine lange Zeit. Ich bin mehr als erfreut, dass Murmur immer noch im Äther schwebt.“

Peter Buck

Bill Berrys Erinnerungen: „Das Banddinner ging auf mich“

Berry erinnert sich: „Erstens: Wir wohnten während der Aufnahmen alle in einem Hotelzimmer. Zweitens: Es gab den Vorfall mit im Reflection-Studio, bei dem ich einem Produzenten (gemeint waren entweder Don Dixon oder Mitch Easter), der in einem Kontrollraum am Ende des Flurs arbeitete, hinterherpfiff. Sein Raum war klein, also ließ er die Tür offen. Stundenlang mühte er sich ab, den pfeifenden Teil des ,The Good The Bad and The Ugly‘-Themas auf einem Moog-Synthesizer zu imitieren.“

Bill Berry, 1989

Wenn er das Studio verließ, um auf die Toilette zu gehen oder etwas zu essen, sei die Verzweiflung des Produzenten mit jedem Mal deutlicher hörbar geworden:

„Ich hatte schon vor langer Zeit die Pfeiftechnik herausgefunden, die diesen unheimlichen Ton erzeugte. Ich beschloss, ihn ein wenig zu reizen und stellte mich in den Flur, wo er mich nicht sehen konnte, blies in der gleichen Tonlage, machte mich dann auf den Weg zu unserem Kontrollraum und schloss die Tür rasch hinter mir.“

Dann habe er allen im Kontrollraum angekündigt, dass es wahrscheinlich bald an die Tür klopfen würde. Und verlässlich klopfte es „höflich an der Tür von Studio A. Da ich immer gerne mit anpacke, ging ich in Studio B und schaffte es in einem Durchgang. Er produzierte den Soundtrack für einen Dodge-Pickup-Werbespot. Ich war so verblüfft, dass er mir 100 Dollar für meinen kurzen Einsatz zahlte! Das war damals ein wahres Kopfgeld. Natürlich ging das Banddinner an diesem Abend auf mich, oder vielleicht auf Lee Iocacca, den damaligen Vorsitzenden von Dodge.“

Mike Mills‘ Erinnerungen: „Peter fand Plastikdinosaurier, die bei jeder Aufnahme auf den Studiolautsprechern standen“

Mills: „Das war, als Peter zur Heilsarmee auf der anderen Straßenseite der Reflection Studios ging und die beiden Plastikdinosaurier fand, die zu Left und Right wurden, und die bei jeder Aufnahme auf den Studiolautsprechern saßen. Bis zum Ende.“

Seine zweitliebste Erinnerung: „Während wir in Charlotte aufnahmen, sahen wir uns einen Film namens ,Strange Invaders‘ an. Sie hatten den Song ,1.000.000‘ von der ,Chronic Town‘-EP lizenziert, das erste Mal, dass einer unserer Songs in einem Film verwendet wurde, also wollten wir ihn natürlich in Aktion sehen. Als der Film zu Ende war, haben wir vier ihn mit Standing Ovations gefeiert. Die anderen vier Leute im Publikum waren verwirrt und wussten nicht, warum.“

Mike Mills, 1995

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