
Die ersten Versionen des Programms überließ Fanning ein paar Freunden zum Testen. „Dann bekamen es auch Leute in die Hand, die ich nicht kannte“, sagt er. „Der Server hatte die Maximalzahl von 100 Usern schnell erreicht.“ Innerhalb weniger Monate zog Napster Hunderte, Tausende, dann Millionen Nutzer an, die alle digitalisierte Songs tauschten, ohne etwas dafür zu bezahlen. Als die Musikindustrie endlich mitbekam, was da lief, hatte sich Napster schon längst wie ein Buschbrand verbreitet. Am Höhepunkt des Booms im Sommer 2000 gab es 58 Millionen registrierte Nutzer, die über 450 Millionen Stücke zum Tausch anboten. In einer Reihe von Prozessen, die sich über zwei Jahre hinzogen, wurde Napster – mittlerweile ein richtiges, im kalifornischen San Mateo beheimatetes Unternehmen – von Metallica, Dr. Dre und dem Verband der amerikanischen Musikindustrie (RIAA) wegen Copyright-Verletzung verklagt ...