„Jetzt zu sterben, wäre scheiße“: Podcast-Folge mit Xatar wirft Fragen auf

Er habe Angst gehabt, zu einem Zeitpunkt zu sterben, an dem seine Kinder ihn noch brauchen.

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

Wenige Wochen vor seinem überraschenden Tod hat Xatar noch im Podcast mit Kurt Krömer offen übers Sterben, Verantwortung und Ängste gesprochen. Am Donnerstag (8. Mai) wurde er tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden.

War es nur ein Zufall – oder hatte er womöglich eine Vorahnung?

Der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi hieß, wurde 43 Jahre alt. Im Podcast „Feelings“ mit Kurt Krömer erklärte er, dass er Angst habe, zu einem Zeitpunkt zu sterben, an dem seine Kinder ihn noch brauchen. Auch das Gefühl, nicht vorbereitet zu sein, treibe ihn um. Die Folge erschien am 2. April.

„Jetzt zu sterben, wäre scheiße“, sagte Xatar in der Folge. Und weiter: „Ich denke immer: Kann ja jeden Moment passieren. Habe ich jetzt alles gut genug organisiert?“

Das Gespräch wirkt im Rückblick beinahe prophetisch. Auch Kurt Krömer zeigte sich nach Bekanntwerden der Todesnachricht sichtlich betroffen und teilte am Freitag (09. Mai) ein gemeinsames Foto auf Instagram mit den Worten „Möge seine Seele in Frieden ruhen.“

Instagram Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Ermittlungen: Wohnung gehört Geschäftspartnerin

Wie inzwischen bekannt ist, wurde Xatars Leiche gegen 18:30 Uhr in einer Wohnung in Köln entdeckt. Somit starb der Rapper nicht in dem Haus, das er mit seiner Ehefrau Farvah Heidari und ihren fünf gemeinsamen Kindern bewohnte, sondern offenbar in einer Immobilie, die einer Geschäftspartnerin gehört. Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.

Bei der durchgeführten Obduktion konnten laut Staatsanwalt Ulrich Bremer keine äußeren Verletzungen festgestellt werden. Ein chemisch-toxikologisches Gutachten soll nun klären, woran der Rapper starb. Die Auswertung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Vom Goldraub zum gefeierten Filmhelden

Xatars Leben war es zweifelsohne wert, verfilmt zu werden. 2009 wurde er als Drahtzieher eines Überfalls auf einen Goldtransporter in Bonn verurteilt. Die Beute: rund 1,8 Millionen Euro in Schmuck und Zahngold. 2014 wurde er nach fünf Jahren Haft vorzeitig entlassen. Im Jahr 2022 kam mit „Rheingold“ seine Lebensgeschichte unter der Regie von Fatih Akin in die Kinos.

Doch zuletzt lief nicht alles rund: 2024 musste sein Label Alles oder Nix Records Insolvenz anmelden. Vertraute berichteten von zunehmender Erschöpfung, körperlichem Abbau und persönlichem Druck. Bereits 2021 hatte Xatar gesundheitlich zu kämpfen. Eine vermeintlich harmlose Zahnfleischentzündung hätte sich als lebensbedrohlicher Zustand entpuppt, erklärte der Rapper damals: „Die Ärzte haben mein Leben gerettet.“

Kristina Baum schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.